Hamann übt Kritik an Hansi Flick - „Ich verstehe es nicht wirklich“

Hansi Flick stellt Joshua Kimmich gegen Gladbach in die Viererkette. Dietmar Hamann kann das schon vor der Bundesliga-Niederlage des FC Bayern nicht nachvollziehen - und fühlt sich hinterher bestätigt.

Update vom 22. Dezember 2019: Lange wurde spekuliert, wie es beim FC Bayern auf der Trainerbank weitergeht. Am Sonntagmittag hat der Rekordmeister offiziell seine Entscheidung zu der Zukunft von Hansi Flick bekannt gegeben.

München - Der FC Bayern hatte 63 Prozent Ballbesitz. Die Bayern schossen 16 Mal aufs Tor, Gladbach nur sieben Mal. Die Münchner spielten 530 Pässe, die „Fohlen“ nur 320. Doch am Ende gewann die Borussia das Topspiel der Bundesliga gegen den FC Bayern 2:1 (0:0). Für den Rekordmeister war es die zweite Niederlage in Folge unter Interimstrainer Hansi Flick, und bereits die vierte Niederlage in dieser Saison.

Bundesliga: FC Bayern rutscht auf Platz sieben ab

Nachdem am Samstagabend auch noch Bayer Leverkusen 2:1 gegen den FC Schalke gewonnen hatte, stand am Ende eines gebrauchten Tages für den Double-Sieger nur noch Platz sieben. Zu wenig für die eigenen Ansprüche, viel zu wenig.

Trainer Flick ging bereits unmittelbar nach der Partie in die Analyse. „Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen“, meinte der 54-jährige Badener zu der Phase nach der Führung durch Ivan Perisic (49. Minute): „Wir hatten keinen klaren Ballbesitz und haben viele Bälle verloren. Es ist ärgerlich, absolut, wenn du dieses Spiel am Ende durch einen Elfmeter verlierst. Wir haben die letzten beiden Spiele verloren, obwohl wir die besseren Chancen hatten. Das müssen wir besser machen.“

Dietmar Hamann warnt wegen Aufstellung von Hansi Flick

Flick hatte umstellen müssen, der angeschlagene Serge Gnabry kam nicht zum Einsatz, Philippe Coutinho blieb - angesichts des Spielverlaufs überraschend - 90 Minuten auf der Bank sitzen. Hat Flick in seiner Taktik Fehler gemacht?

Schon vor der Niederlage hatte TV-Experte Dietmar Hamann wegen der Aufstellung Flicks gewarnt. Nach der Partie fühlte sich der einstige Bayern-Profi (1993 - 1998) bestätigt.

Konkret kritisierte er, dass Flick Leader Joshua Kimmich (Note 3) zurück in die Viererkette rechts hinten beorderte, statt den Schwaben wie gewohnt, im defensiven Mittelfeld und damit als zentralen Strategen auflaufen zu lassen.

Joshua Kimmich in Viererkette - Dietmar Hamann wundert sich

„Ich weiß es nicht“, sagte Hamann bei Sky zur Frage, warum der Bayern-Trainer das mache: „Natürlich haben sie mit ihm auf der rechten Seite sehr viel Offensivkraft. Aber das hatten sie auch mit Benjamin Pavard. Ich muss sagen: Ich verstehe es nicht wirklich. Es ist das erste Mal, dass er unter Flick auf der Rechtsverteidigerposition aufgeboten wird.“

Auch Flick war nach dem Warum gefragt worden. „Benji (Pavard, d. Red.) hat jedes Spiel gemacht. Für uns war wichtig, dass vorne noch mehr Zug dazukommt. Das erhoffen wir uns durch Joshua, dass da noch mehr Zug da ist“, antwortete der Interimscoach bei Sky kurz vor Spielbeginn.

Dietmar Hamann forderte Joshua Kimmich auf der Sechs

Hamann präzisierte seine Bedenken, da hatte das Spitzenspiel im Borussia-Park noch nicht einmal begonnen. „In den Räumen zwischen der Viererkette und dem Mittelfeld lassen sich ein Plea, Thuram und Embolo immer wieder fallen“, erklärte er über die Gladbacher: „Da braucht es auf Bayern-Seite einen Spieler, der organisiert und dagegen hält. Und das kann Kimmich.“ Genau so kam es dann auch.

Als die Bayern drauf und dran waren, dass Spiel herzuschenken, zog der 24-jährige Nationalspieler, der dafür bekannt ist, auf dem Platz auch mal seinen eigenen Willen durchzusetzen, wiederholt nach innen, um das Spiel an sich zu reißen. Was ihm weniger gut gelang.

FC Bayern taumelt in der Bundesliga

„Sie haben schon 20 Tore kassiert, ich kann mich an Saisons erinnern, da hatten sie am Ende der Saison insgesamt 20 Gegentore“, meinte Hamann dann nach dem Spiel: „Heute, wir hatten es vor dem Spiel thematisiert, hätte ich gerne Pavard auf der Außenverteidigerposition gesehen und Kimmich auf der Sechs.“

Die Bayern seien allgemein „verwundbar, das Selbstverständnis ist nicht da und im Moment alles etwas fragil“, erklärte der Sky-Experte weiter. Und hatte am Ende wohl in allen Punkten Recht.

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Ein Tag nach der Niederlage gegen Gladbach wurde auch im Doppelpass über das Spiel geredet. Doch es gab eine Neuerung in der Show, die nicht jeder akzeptierte

Nach der zweiten Niederlage in Folge hat sich jetzt auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic mit klaren Worten an die Mannschaft gerichtet.

Patrick Mayer

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