Nach nur 69 Minuten in anderthalb Jahren: BVB-Juwel wird A-Nationalspieler

Julien Duranville hat in anderthalb Jahren beim BVB nur vier Profispiele gemacht. Völlig überraschend winkt ihm nun das Debüt in Belgiens A-Nationalmannschaft.

Dortmund – Borussia Dortmund verabschiedet nach dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen am 2. Spieltag der Bundesliga zahlreiche Spieler, die für ihre Nationen auf Reisen gehen. Alleine fünf Profis von Neu-Trainer Nuri Şahin stehen im ersten DFB-Aufgebot nach der Heim-EM. Die größte Überraschung bei den Nominierungen dürfte den BVB aus Belgien erreicht haben.

Nationaltrainer Domenico Tedesco hat für die Spiele im Rahmen der UEFA Nationals League gegen Israel und in Frankreich gleich mehrere neue Gesichter einberufen. Völlig überraschend findet sich darunter auch BVB-Juwel Julien Duranville. Der 18-Jährige hat erst im März sein Debüt in der U21 der Roten Teufel verzeichnet. Am Talent für die A-Nationalmannschaft mangelt es Duranville sicher nicht. Jedoch war ihm in Dortmund nur selten vergönnt, seine Qualitäten zu zeigen.

Julien Duranville debütierte beim Meisterdrama des BVB gegen Mainz

Seitdem die Schwarzgelben Duranville im Januar 2023 vom RSC Anderlecht verpflichtet haben, kommt der Dribbler auf lediglich 69 Einsatzminuten bei den Profis, die sich auf vier Einsätze verteilen. Das Toptalent debütierte im Mai 2023 im Meisterschaftsfinale gegen den FSV Mainz 05, sein couragierter Auftritt gab dem BVB letztlich vergebliche neue Hoffnung.

Vor der vergangenen Saison prophezeiten manche im Umfeld dem Jungstar den großen Durchbruch, wurden aber bitter enttäuscht. Verschiedene Muskelverletzungen bremsten Duranville immer wieder aus. Inzwischen glaubt der BVB, die Ursache für das Stop & Go beim Belgier zu kennen: Der Flügelflitzer ist in seinen anderthalb Jahren in Deutschland um mehrere Zentimeter gewachsen.

Duranville gelang im DFB-Pokal erstes Pflichtspieltor

Zuletzt konnte Duranville erstmals in seiner Zeit beim BVB dauerhaft am Training teilnehmen, in der Vorbereitung hinterließ er so einige Duftmarken. Zur vorläufigen Krönung der Entwicklung gereichte ein Jokertor von Duranville im DFB-Pokal bei Phönix Lübeck. „Jetzt ist er seit Wochen fit, er hat Spaß, er lacht, er hat es sich verdient“, ließ sich Sportdirektor Sebastian Kehl zuletzt zitieren.

Dass Duranville mit seinem starken Sommer sogar für die belgische A-Nationalmannschaft ein Thema werden würde, dürfte aber auch den BVB-Boss überrascht haben. Mutmaßlich geht es Tedesco vor allem darum, den Jungstar persönlich zu begutachten, der perspektivisch eine wichtige Figur im Team werden könnte. Aber auch für den Fall, dass er ohne Einsatz bleiben sollte: Dass Duranville nach 69 Minuten in anderthalb Jahren beim BVB den Sprung in die Nationalmannschaft schafft, ist beachtlich.

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