Juwel Brunner vor BVB-Abschied? Nuri Şahin verweist auf „offene Tür“

Im Poker um die Zukunft von Paris Brunner deutet sich eine Entscheidung an. Borussia Dortmund könnte das Juwel verlieren. Nuri Şahin äußert sich zu den Talenten beim BVB.

Bad Ragaz – Gemessen am Umstand, dass Paris Brunner noch keine Minute Profifußball für Borussia Dortmund gespielt hat, ist die Vielzahl von Schlagzeilen, die das Toptalent produziert, bemerkenswert. Seit Monaten versucht der BVB den U17-Welt- und -Europameister langfristig an sich zu binden. Inzwischen geht die Tendenz aber wohl in eine andere Richtung.

Paris Brunner soll sich mit der AS Monaco schon einig sein

Wie zunächst Sport Bild berichtete und zwischenzeitlich der TV-Sender Sky bestätigt hat, soll sich Brunner bereits mit der AS Monaco über einen Vertrag und einen Zukunftsplan einig sein. Demnach sehe der Plan vor, dass Brunner von Monaco an den belgischen Partnerverein Cercle Brügge ausgeliehen wird, um Spielpraxis im Profibereich zu sammeln. Dem BVB würde zwar eine Ablösesumme winken, da Brunner aber nur bis 2025 im Rahmen eines Fördervertrags gebunden ist, würde sie mutmaßlich unterhalb des Marktwerts liegen, den sein großes Talent eigentlich rechtfertigen würde.

„Wir wollen Lösungen mit ihm finden und ihm die Möglichkeit geben, sein Potenzial bei uns zu entfalten. Ich hoffe, das gelingt uns. Wenn nicht, müssen wir uns eventuell über andre Optionen Gedanken machen“, hatte Sportchef Lars Ricken bei Sky erklärt. Vor dem Abschluss des Trainingslagers von Dortmund in Bad Ragaz äußerte sich am Donnerstag (08. August) auch Nuri Şahin über Brunner, nutzte die Gelegenheit jedoch, um über die BVB-Talente im Allgemeinen zu sprechen.

Nuri Şahin sagt: „Es liegt nur an den Spielern“

„Es liegt nur an den Spielern. Wenn ein Spieler gut ist – die Tür ist offen. Cole Campbell ist hier ohne irgendwelche Erwartungen hingekommen, seit drei Tagen zeigt er uns, die Tür könnte aufgehen. Das Gleiche gilt für Paris: Er war in Asien sehr, sehr gut, die Tür ist aufgegangen. Jetzt geht es darum, da dranzubleiben“, so Şahin. Im Testspiel gegen den FC Villarreal (2:2) hatte Brunner deutlich weniger Minuten absolviert als der US-Juniorennationalspieler Campbell, was manche im Umfeld des BVB als Fingerzeig in Richtung des DFB-Juwels werteten.

Şahin aber lässt durchblicken, dass er keine politischen Spielchen spielt. „Ich war selbst ein junger Spieler, ich bin mit 16 Profi geworden“, erinnerte der frühere Mittelfeldmann, der nach seinem Debüt im Jahr 2005 lange den Rekord als jüngster Bundesligaprofi hielt. „Bert van Marwijk hat mich nicht spielen lassen, weil ich gut aussehe oder grüne Augen habe. Er hat mich spielen lassen, weil er gedacht hat, dass ich so weit bin.“

„Borussia Dortmund ist kein Verein, bei dem dir was geschenkt werden kann“

Die gleiche Maßgabe gelte auch für die heutigen Talente beim BVB. „So gerne ich junge Spieler einsetzen möchte, durch die Tür müssen sie selber gehen“, hielt Şahin fest und verwies auf die namhafte Konkurrenz im Offensivbereich, gegen die sich Brunner und Campbell beweisen müssen. „Borussia Dortmund ist kein Verein, bei dem dir was geschenkt werden kann, das ist unmöglich“, betonte der neue Chefcoach.

Im Vertragspoker mit Brunner wurde lange Zeit eine große Diskrepanz bei den finanziellen Vorstellungen vermutet, inzwischen gilt aber als gesichert, dass die Spielerseite vor allem auf gewisse sportliche Garantien pochen soll. Dabei geht es dem Vernehmen nach darum, dass Brunner dauerhaft im Profitraining von Şahin bleiben will. Nennenswerte Einsatzzeiten in der Bundesligamannschaft kann Dortmund Brunner derzeit nicht versprechen. Offenbar überzeugen die Pläne von Monaco das Toptalent derzeit mehr.

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