Klopp im Fadenkreuz-Plakat: Rose äußert sich klar zum Banner-Aufreger

Die Anhänger von Holstein Kiel zeigen ihre Missbilligung gegenüber Red Bull und Jürgen Klopp. Leipzigs Trainer Marco Rose reagiert mit einer Botschaft.

Kiel – RB Leipzig setzte sich am Samstag mit 2:0 bei Holstein Kiel durch. Auf der Pressekonferenz nach Schlusspfiff stand aber nicht unbedingt das Sportliche im Vordergrund, sondern ein geschmackloses Banner der Kiel-Fans. Die Holstein-Ultras entrollten am Zaun vor ihrer Kurve ein Plakat mit der Aufschrift „Totengräber des deutschen Fußballs“. Auch das Konterfei von Jürgen Klopp, der am 1. Januar seinen Job als Head of Global Soccer von Red Bull antritt, war zu sehen. Klopp wurde dabei neben RB-Boss Oliver Mintzlaff symbolisch ins Fadenkreuz genommen.

Kiel drohen nun Sanktionen des Deutschen Fußball-Bundes. Schiedsrichter Florian Badstübner ahndete die Aktion nicht. Vor dreieinhalb Jahren war die Bundesliga-Partie zwischen 1899 Hoffenheim und Bayern München zweimal unterbrochen worden, weil Bayern-Fans Hopp mit zwei Spruchbändern schwer beleidigt hatten.

Rose will „all den Dummköpfen nicht die Plattform geben“

RB-Trainer Marco warb nach dem Spiel in Kiel dafür, die Aktion einfach zu ignorieren. „Ich finde es megasmart, wenn wir all den Dummköpfen nicht die Plattform geben, sondern einfach nicht drüber reden“, sagte Rose und ergänzte: „Die sollen ihre Plakate wieder einrollen und mit nach Hause nehmen. Dann haben sie was drauf gepinselt, haben sich alle gefreut hier im Stadion, gehen nach Hause, keiner hat drauf reagiert. Oh, interessiert gar keinen das hohle Zeug, dass da verbreitet wurde. Und dann ist auch gut.“

Kiels Trainer Marcel Rapp war d‘accord mit seinem Trainerkollegen: „Wenn man nicht so viel Aufmerksamkeit drauf gibt, dann verpufft es wahrscheinlich mehr, als wenn wir jetzt drüber reden, drüber schreiben. Weil dann stachelt es noch zu mehr an.“

„Personen ins Fadenkreuz zu stellen, ist nicht zu akzeptieren“

Der Präsident von Holstein Kiel fand indes deutliche Worte zu dem Vorfall im Holstein-Stadion. „Personen ins Fadenkreuz zu stellen, ist nicht zu akzeptieren. Die Meinung des Vereins dazu ist klar und deutlich. Wir verurteilen daher diesen Inhalt der Choreografie auf das Schärfste“, erklärte Holstein-Präsident Steffen Schneekloth in einem Statement des Aufsteigers.

„Die Art und Weise wie hier mit Menschen umgegangen wird, akzeptieren wir nicht und entschuldigen uns mit aller Deutlichkeit bei den diffamierten Personen. Die KSV wird den Vorfall zeitnah intern untersuchen, analysieren und behält sich entsprechende Maßnahmen vor“, sagte Schneekloth. Die Aktion sei „in dieser Form nicht angemeldet und somit auch nicht genehmigt“ gewesen.

Klopp hatte nach seinem Abschied beim FC Liverpool für viele überraschend das Angebot von Red Bull angenommen und dafür bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe des Deals Kritik erhalten.

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