Uli Hoeneß hat für Entscheidung von EM-Schiedsrichter Taylor kein Verständnis

Das nicht geahndete Handspiel von Marc Cucurella im EM-Viertelfinale gegen Deutschland beschäftigt auch Uli Hoeneß. Trotzdem zieht der ein positives Fazit.

Stuttgart – Er selbst stand in zwei EM-Finals auf dem Platz. Dass dies nicht der einzige Grund ist, warum Uli Hoeneß nach dem verlorenen EM-Viertelfinale angehört wurde, liegt unter anderem an dessen erfolgreicher Managerkarriere beim FC Bayern. Der FCB-Patriarch sieht die deutsche Nationalmannschaft trotz des Ausscheidens auf einem guten Weg, findet aber auch kritische Worte.

Hoeneß sieht klare Fehlentscheidung von Schiedsrichter Taylor

Ablage Niclas Füllkrug, Schuss Jamal Musiala und dann plötzlich die Hand von Marc Cucurella. In der 106. Minute blockte der Spanier Musialas Schuss vermeintlich unabsichtlich mit der Hand. Danach kein Pfiff und kein Eingreifen des VAR – Deutschland schied aus. So weit, so bekannt. Seitdem arbeiten sich sämtliche Fußball-Experten und die, die sich für solche halten, an der Situation ab.

So auch der über jahrelange Erfahrung als Spieler und Manager verfügende Uli Hoeneß. Gegenüber dem Kicker stellte er seine Sicht der Dinge dar: Für ihn hätte das Handspiel einen Strafstoß zur Folge haben müssen. Wenig Verständnis zeigt er für das Vorgehen von Schiedsrichter Anthony Taylor. Von dem hätte sich Hoeneß gewünscht, dass er sich die Szene zumindest nochmal auf dem VAR-Bildschirm anzeigen lässt.

Zum Leidwesen von Uli Hoeneß und des DFB-Teams entschied sich Taylor gegen eine Überprüfung der Situation. Auch VAR-Assistent Bartosz Frankowski sah von einer Empfehlung der Videoüberprüfung ab, denn eine eindeutige Fehlentscheidung lag nach dessen Interpretation nicht vor. Eine Auslegung, die auch der deutsche Unparteiische Patrick Ittrich vertritt.

Lob für DFB-Team trotz Viertelfinal-Aus – Hoeneß: „Endlich wieder Fußball im Mittelpunkt“

Während die Entscheidung in der 106. Minute stark kritisiert wird, gibt es für die Leistung des DFB-Teams während der Europameisterschaft fast nur Lob. Dem schließt sich auch Hoeneß an. Die Mannschaft habe „tolle Leistungen“ gezeigt und das „schwierige Image der Nationalelf total gedreht.“

Einer der Gründe für den positiven Imagewandel sei laut Hoeneß auch, dass „im Gegensatz zur WM in Katar endlich wieder der Fußball im Mittelpunkt“ gestanden hätte. Rund um die WM 2022 in Katar kritisierte Hoeneß immer wieder, dass der Sport zu sehr politisiert werden würde.

Allerdings gab es auch bei der EM 2024 schon genügend politische Einfärbungen. Im Vordergrund steht mittlerweile die Wolfsgruß-Debatte, in die sich auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einschaltete. Aber auch österreichische Fans zeigten im Gruppenspiel gegen Polen ein Banner mit der Aufschrift „Defend Europe“ – eine Losung der rechtsextremen Identitären Bewegung. Entgleisungen, die nur die Spitze des Eisbergs rechtsnationaler und faschistischer Vorfälle während der EM darstellen.

Elfmeter-Entscheidung lässt andere Kroos-Entscheidungen in Hintergrund rücken

Während viele Experten bezüglich rechter Äußerungen eine klare Haltung zeigen, lässt sich über sportliche Themen hervorragend streiten. So scheiden sich bei der Bewertung von Cucurellas Handspiel die Geister unter den vielen, die sich nun zu Wort melden. Beinahe einig ist man sich wieder darüber, dass Schiedsrichter Taylor allgemein keine gute Leistung ablieferte. Einer allerdings adelte dessen Leistung gar: Stefan Effenberg sprach von der „besten Schiedsrichterleistung des Turniers“.

Dabei machte Taylor schon in der Anfangsphase eine unglückliche Figur. Bei zwei durchaus gelbwürdigen Fouls von Toni Kroos innerhalb der ersten sechs Minuten ließ er die Karte stecken. Aus deutscher Sicht logisch, dass man nun lieber über die Hand-Situation in der Verlängerung diskutiert als über die anfänglichen Schiri-Fehler, doch eine Einseitigkeit kann man den englischen Unparteiischen kaum unterstellen – eher eine diffuse Spielführung. (sch)

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