Nnamdi Collins hat in der Vorbereitung bei Eintracht Frankfurt auf sich aufmerksam gemacht. Was bedeutet das für den interessierten 1. FC Nürnberg?
Frankfurt – Eintracht Frankfurt hält sich aktuell in der wichtigsten Phase der Vorbereitung in den USA auf. Am Wochenende vor dem Abflug in die Staaten kamen erstmals Gerüchte auf, wonach der 1. FC Nürnberg sehr starkes Interesse an einer Leihe von Nnamdi Collins habe. Selbst ein Blitzwechsel schien plötzlich nicht mehr ausgeschlossen. Doch die Hessen ließen sich darauf nicht ein und so stieg der Abwehrmann, der vor einem Jahr für rund eine Million Euro von Borussia Dortmund kam, in den Flieger ein.
Collins ist im Innenverteidiger-Ranking nach oben geklettert
Collins macht es der Eintracht gerade richtig schwer! Robin Koch und Willian Pacho werden nach ihrem Urlaub nach Europameisterschaft und Copa América erst ab Samstag einsteigen. Der neue Abwehrmann Aurèle Amenda kämpft sich nach seiner Sehnenverletzung im hinteren Oberschenkel erst Schritt für Schritt zurück. Der Schweizer wird noch Zeit und Geduld benötigen. Tuta wird von Trainer Dino Toppmöller auch als Option für die Sechs gesehen. Collins ist dadurch automatisch im internen Ranking nach oben geklettert.
Der 20-Jährige präsentiert sich dabei auch körperlich in sehr guter Verfassung. Collins ist topfit, er traf beim Test in Heusenstamm (12:0) und sorgte beim Duell in Mexiko gegen den FC Juárez (2:1) dafür, dass in den ersten 45 Minuten die Null gehalten werden konnte. Natürlich unterlaufen ihm noch Fehlerchen, auch im Spielaufbau ist nicht alles Gold, was glänzt. Das ist bei einem jungen Akteur ganz normal. Aber er zeigt viel Biss, Aggressivität, Herzblut und bringt für seine Größe von 1,88 Metern ein gutes Tempo mit.
Trotz einer Körpergröße von 1,88 Metern bringt Collins viel Tempo mit
Der Blog „Club Fokus“ ermittelte: „Obwohl er nur knapp 100 Bundesligaminuten vorzuweisen hat, kam er in dieser kurzen Zeit bereits auf einen Top-Speed von 33,3 km/h. Im Dortmunder NLZ hält er den Rekord für 30 Meter, die er als 16-Jähriger in 3,78 Sekunden zurücklegte.“ Im SGE-Training lag dieser Wert sogar bei knapp über 36 km/h. Collins bringt also eine spannende Mischung und das Rüstzeug für ganz oben mit. Dennoch gilt es nach der Rückkehr aus der USA, zentrale Fragen zu beantworten.
Kann die Eintracht Collins die Möglichkeit bieten, in der kommenden Saison auf zehn bis 15 Einsätze in allen Wettbewerben zu kommen? Eine komplette Saison auf der Bank der Hessen würde den Innenverteidiger in seiner Entwicklung nicht voranbringen. Collins fühlt sich äußerst wohl in Frankfurt, er brennt für den Klub. Doch er benötigt Spielpraxis, nur auf dem Platz stehend kann er die nächsten Schritte gehen.
Nürnberg hat Collins schon länger auf dem Radar
Oder hilft eine Leihe zu einem ambitionierten Zweitligisten weiter? Nürnberg wäre durchaus eine tolle Option mit einem spannenden Trainer Miroslav Klose. Er fand Collins schon zu Zeiten, als er noch als Coach beim FC Bayern München unterwegs war, sehr interessant. Sportvorstand Joti Chatzialexiou kennt den zwei-fachen Bundesliga-Spieler schon seit der U15-Nationalmannschaft. Er weiß also, welchen Charakter und Spielertypen er ins Frankenland holen würde. Und: Er war schon vor zwölf Monaten auf dem Radar der Nürnberger.
Collins selbst zeigt sich nach fussball.news-Informationen offen für beide Möglichkeiten. Er würde die Challenge in Nürnberg annehmen und dort alles probieren, um Stammspieler neben der erfahrenen Größe Robin Knoche zu werden. Der Eintracht käme zudem entgegen, dass sich die Clubberer auf eine reine Leihe einlassen und nicht auf eine Kaufoption pochen würden. Wenn Toppmöller ihm allerdings aufzeigt, tatsächlich auf die gewünschten Spielminuten zu kommen, dann gibt es keinen Grund den Verein zu verlassen.
Entscheidung wird nach der USA-Reise getroffen
Ein Vorteil des Talents ist sicherlich, dass er auch als rechter Verteidiger agieren kann. Diese Flexibilität macht ihn wertvoll, somit kann er in verschiedenen Systemen (Dreier-, Vierer- oder Fünferkette) spielen. Collins ist taktisch gut ausgebildet, in Sachen Stellungsspiel, Timing beim Kopfball und linker Fuß gibt es noch Steigerungsbedarf. Wo er weiter feilen wird in den kommenden zwölf Monaten? Nach der Rückkehr aus den USA am 2. August werden die Köpfe zusammengesteckt.
