Der FC Bayern bastelt am Kader für die Zukunft. Joao Palhinha ist da, stattdessen ist Leroy Sané ein Verkaufskandidat beim deutschen Rekordmeister.
München – Die Saga hat ein Ende: Mit einem knappen Jahr Verspätung hat Joao Palhinha nun endlich seinen Arbeitsvertrag beim FC Bayern unterschrieben. Eigentlich hätte der Portugiese bereits am 31. August 2023 Spieler des deutschen Rekordmeisters werden sollen, doch der Deal platzte im letzten Moment und der defensive Mittelfeldspieler musste unverrichteter Dinge und mit Tränen in den Augen die Heimreise zum FC Fulham antreten. Nun gab es das erhoffte Happy-End. „Es war wichtig, dass der Kontakt nie abgerissen ist. Joao wollte unbedingt zum FC Bayern und solche Spieler brauchen wir“, lässt sich Sportvorstand Max Eberl in der offiziellen Presseerklärung zitieren.
FC Bayern muss nach Transfer-Tour Superstars verkaufen – Sané plötzlich Kandidat?
Obwohl Palhinha bereits 29 Jahre alt ist, bezeichnet Eberl ihn als „wichtigen Baustein“ für die Zukunft. Sportdirektor Christoph Freund beschreibt die Stärken des Nationalspielers wie folgt: „Joao ist zweikampfstark und hat ein sehr gutes Kopfballspiel. Er kann einer Mannschaft Struktur geben, spielt einen konstanten, sehr reifen Fußball.“ Das Trainerteam um Chefcoach Vincent Kompany sieht die „Holding Six“ als perfekte Ergänzung zu den vorhandenen Mittelfeldspielern – egal ob als alleiniger Sechser oder auf der Doppel-Sechs. Sie sehen Parallelen zu Spanien-Abräumer Rodri. Beide Kicker spielen auch unter Druck wenig Fehlpässe und bringen die nötige Robustheit für diese Position mit. Der Spieler selbst spricht vom glücklichsten Tag in seinem Leben.
Mit Palhinha, Flügelstürmer Michael Olise (22) und Abwehrspieler Hiroki Ito (25) haben die Münchner bereits drei Neuzugänge verpflichtet, im Idealfall sollen noch weitere folgen. Doch erst einmal müssen jetzt Stars verkauft werden, um Transfereinnahmen zu erzielen und Gehälter einzusparen. Die Namen und die jeweiligen Interessenten sind die üblichen Verdächtigen: Matthijs de Ligt, Alphonso Davies, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Kingsley Coman. Bei Davies (Real Madrid), de Ligt (Manchester United) und Coman (Paris Saint-Germain) gibt es konkrete Interessenten. Mittlerweile steht nach tz-Informationen auch ein absoluter Superstar auf der Verkaufsliste: Leroy Sané!
Umdenken der Bosse: Darum ist Sané plötzlich Verkaufskandidat
Der Vertrag des Linksfußes läuft am 30. Juni 2025 aus – und mittlerweile scheint eine vorzeitige Verlängerung der Arbeitspapiere in weite Ferne gerückt. Die Verantwortlichen wissen: Wenn sie mit Sané noch Geld verdienen wollen, müssen sie ihn diesen Sommer verkaufen, ansonsten könnte er den Club nächstes Jahr ablösefrei verlassen. Sein aktueller Marktwert beträgt noch 70 Millionen Euro, ein Abgang ist daher nicht mehr ausgeschlossen. Auch, weil Neuzugang Olise vom Spielertyp her identisch ist.
Hinter dem deutschen Nationalspieler liegt eine schwierige Zeit: Im Saison-Endspurt plagten ihn Schambein-Probleme, trotzdem bestritt er die wichtigen Spiele in der Champions League für die Bayern, biss sich durch und nahm sogar an der Europameisterschaft teil. Diesen Einsatz musste er jedoch teuer bezahlen, weil die Verletzung im Viertelfinale gegen Spanien wieder aufbrach und sich Sané daraufhin einem operativen Eingriff an der Leiste unterziehen musste. Wie die tz erfuhr, sollen nicht alle Bayern-Verantwortlichen über Sanés EM-Teilnahme glücklich gewesen sein.
Spanien-Überflieger Nico Williams im Visier des FC Bayern
Ob der Flügelspieler und der Club tatsächlich getrennte Wege gehen, hängt auch von der Markt-Situation ab. In der Vergangenheit wurde er regelmäßig mit den spanischen Top-Clubs Real Madrid und Barcelona in Verbindung gebracht. Barca-Coach Hansi Flick kennt ihn aus gemeinsamen Zeiten in München und beim DFB. Sollte für Sané tatsächlich Geld fließen, könnten die Bayern eine Verpflichtung von Spanien-Überflieger Nico Williams forcieren. Der 21-Jährige besitzt eine Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro, aber auch Barca ist an ihm dran. Manuel Bonke, Philipp Kessler
