Die Niederlande drehen in der Schlussphase das Spiel gegen die Türkei und treffen im EM-Halbfinale auf England. Der Live-Ticker zum Nachlesen.
- Niederlande – Türkei 2:1 (0:1)
- Wegen Wolfsgruß-Geste: Türkischer Fanmarsch vor dem Spiel abgebrochen
Update vom 7. Juli, 8.15 Uhr: Auch die Unterstützung von Recep Tayyip Erdogan half der Türkei im EM-Viertelfinale gegen die Niederlande nicht. Im dunklen Anzug und mit roter Krawatte verfolgte der nur für das Spiel nach Berlin gereiste türkische Präsident zusammen mit seiner Ehefrau die Partie auf der VIP-Tribüne. Direkt hinter ihm nahm der deutsche Ex-Nationalspieler Mesut Özil Platz. Von dort konnten sie beobachten, wie viele türkische Fans beim Abspielen der Nationalhymne den Wolfsgruß zeigten. Zuvor war schon der Fanmarsch zum Stadion von der Polizei vorzeitig beendet worden, weil die türkischen Anhänger fortlaufend den Wolfsgruß gezeigt hatten.
Nach dem Spiel spendete Erdogan dem türkischen Team bei einem Kabinenbesuch Trost. „Ich gratuliere euch allen. Auch wenn wir heute hier dieses Ergebnis erzielt haben, seid ihr unsere Champions“, sagte er Medien zufolge zu den Nationalspielern nach der Niederlage gegen die Niederlande. In der Kabine schüttelte Erdogan den Fußballern die Hände, auch dem gesperrten Merih Demiral, der in der Partie gegen Österreich den Wolfsgruß gezeigt hatte. Erdogan hatte die Kritik an der Geste abgetan, der Spieler habe damit nur sein „Begeisterung“ ausgedrückt. Die UEFA sperrte Demiral für zwei Spiele.
Niederlande drehen Spiel gegen Türkei in sechs Minuten und machen Traum-Halbfinale perfekt
Update, 20.26 Uhr: Mittlerweile sind auch die Aufstellungen da. Ronald Koeman hat sich dabei für folgende Aufstellung entschieden: Verbruggen - Dumfries, de Vrij, van Dijk, Aké - Schouten, Reijnders, Bergwijn, Xavi, Gakpo – Depay.
Bei der Türkei stellt Vincenzo Montella wie folgt auf: Günok - Ayhan, Akaydin, Bardakci - Müldür, Özcan, Calhanoglu, Kadioglu, Arda Güler - Yilmaz, Yildiz. Damit rutscht BVB-Akteur Salih Özcan zum zweiten Mal bei diesem Turnier in die Startelf.
Vor dem Viertelfinale: Türkischer Fanmarsch in Berlin abgebrochen
Update vom 6. Juli, 19.33 Uhr: Die Polizei hat den Marsch der türkischen Fans durch Berlin vor dem EM-Viertelfinale am Samstag frühzeitig beendet. Grund dafür war das wiederholte Zeigen der Wolfsgruß-Geste, wie die Behörden am Abend gegen 18.00 Uhr mitteilten. Bereits zuvor hatten die Einsatzkräfte den Marsch unterbrochen und die Fans aufgefordert, diese Geste zu unterlassen. Letztendlich wurde der Marsch beendet.
Die türkischen Fans wurden per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, sich individuell zum Stadion zu begeben, sofern sie ein Ticket für das Spiel haben.
Unabhängig von der Aufregung um den Wolfsgruß hatte die Polizei in Berlin das Spiel als „Nonplusultra-Hochrisikospiel“ eingestuft. Angesichts der großen Anzahl an Fans im gesamten Stadtgebiet sei diese Einschätzung notwendig gewesen.
Erstmeldung vom 6. Juli: Berlin – Wer folgt Spanien und Frankreich ins Halbfinale der Europameisterschaft? Das zweite Spiel an diesem Samstag (6. Juli) findet im Berliner Olympiastadion zwischen den Niederlanden und der Türkei statt. Bevor in der Hauptstadt jedoch der Ball rollt, wurde die Partie aufgrund einer Sperre zum Politikum.
Nach Demiral-Sperre: Türkische Politiker verteidigen Spieler und kritisieren die UEFA
Dabei stand vor den sportlichen Einschätzungen das Fehlen von Merih Demiral im Vordergrund. Aufgrund seines Jubels im Achtelfinale unter Verwendung des Wolfsgrußes reagierte die UEFA und sperrte den 26-Jährigen für zwei Partien. Diese Sperre führte sogleich zu einem Raunen bei den türkischen Fans, über Weltmeister Mesut Özil bis hin zu ranghohen türkischen Politikern.
Kurz nach der Entscheidung der UEFA hatte sich der türkische Sportminister Osman Askin Bak via X zu Wort gemeldet und das Urteil als „unfair“ und „voreingenommen“ bezeichnet. Eine türkische Fangruppierung rief dazu auf, den Wolfsgruß beim Viertelfinale während der Hymne im großen Stil zu zeigen.
EM-Viertelfinale Niederlande gegen Türkei: Erdogan zu Gast im Olympiastadion
Der ranghöchste türkische Politiker sitzt beim Spiel heute zugleich auf der Tribüne. Nach der gegenseitigen Einbestellung der Botschafter in Berlin und Ankara ist Präsident Recep Tayyip Erdogan für das heutige Spiel nach Berlin gereist.
Auch Erdogan selbst hat eine klare Meinung zur Verwendung des Wolfsgrußes und der Sperre für Demiral. „Sagt jemand etwas darüber, dass die Deutschen den Adler auf ihren Trikots haben? Sagt jemand, die Franzosen haben einen Hahn auf dem Trikot, warum führen sie sich wie Hähne auf?“, so der Präsident laut der Nachrichtenagentur Anadolu.
Eine weitere Solidaritätserklärung kam von Mesut Özil. Der ehemalige DFB-Weltmeister verband eine Glücksbotschaft für das türkische Team in seiner Instagram-Story mit einem Foto von Demiral, der den Wolfsgruß zeigt. Diese Geste bestärkte den bisherigen Ton der Partie und unterstrich die politische Brisanz.
Der Wolfsgruß ist ein Symbol, das in der Regel der rechtsextremen Gruppierung „Grauen Wölfen“ in Verbindung gebracht wird, was die Kontroverse weiter anheizt. (nki)