Jürgen Klopp tritt eine Stelle bei Red Bull an – die BVB-Fans sind verärgert. Jamie Carragher kann das nicht nachvollziehen.
Dortmund – Zum 1. Januar 2025 wird Jürgen Klopp „Head of Global Soccer“ bei Red Bull. Bei den Fans von Borussia Dortmund kommt dies alles andere als gut an. Dem BVB-Anhang ist der österreichische Konzern nämlich ein Dorn im Auge. Sogar Kevin Großkreutz, der von 2009 bis 2015 unter Klopp in Dortmund spielte, bezeichnete das Engagement seines Kumpels als „Schock“.
„Als Fan muss ich ihn jetzt auch nicht mehr vor der Süd (Tribüne im Dortmunder Signal Iduna Park; Anm. d. Red.) sehen“, so Großkreutz in seinem Podcast Viertelstunde Fußball, den er mit Sportjournalist Cornelius Küpper betreibt.
Liverpool-Legende und TV-Experte Jamie Carragher kann die Kritik aus Dortmund nicht nachvollziehen. Der Engländer sagte bei CBS Sports: „Wir sind alle Heuchler, wenn wir ganz ehrlich sind. Wir haben alle eine Meinung zu bestimmten Dingen. Wenn man uns genug Geld bietet, würden wir es wahrscheinlich trotzdem tun. Genau das ist passiert.“
Der 46-Jährige betonte: „Er ist nicht der Manager von Red Bull. Er beaufsichtigt etwas. Und er spricht wahrscheinlich mit Leuten, geht zu ein paar Meetings und bekommt wahrscheinlich eine Menge Geld. Im Prinzip wird er dafür bezahlt, dass er Jürgen Klopp ist.“
„Warum hat Dortmund Erling Haaland von ihnen gekauft?“
Carragher würde den Anhängern, die Klopps neuen Job kritisch sehen, gerne eine direkte Frage stellen: „Wenn sie so gegen Red Bull und deren Vereine sind – warum hat Dortmund Erling Haaland von ihnen gekauft? Warum haben sie Karim Adeyemi geholt, der jetzt dort ist? Wenn man so sehr gegen alles ist, was das Red-Bull-Modell ausmacht, sollte man keine Spieler kaufen und an sie verkaufen. Aber am Ende haben sie den besten Spieler der Welt bekommen und ihn für eine ordentliche Summe an Manchester City verkauft. Das war in Ordnung.“
Hintergrund: Im Januar 2020 verpflichtete Borussia Dortmund Erling Haaland für kolportierte 20 Millionen Euro von Red Bull Salzburg, im Sommer 2022 wurde der Norweger für rund 60 Millionen Euro an Manchester City verkauft. Derweil kaufte der BVB im Sommer 2022 Karim Adeyemi für taxierte 30 Millionen Euro von Red Bull Salzburg.
Übrigens: Zuletzt berichtete Sport Bild, BVB-Boss Hans-Joachim Watzke wollte Klopp zurück nach Dortmund holen. Doch Letzterer soll seinem Ex-Klub eine Absage erteilt haben.