Favres Fehler und Transfer-Flops: Das sind die Gründe für den BVB-Absturz

Trainer Lucien Favre muss bei Borussia Dortmund um seinen Job bangen. Die Gründe für die BVB-Misere sind unter anderem schwache Neuzugänge - doch auch die Fehler des Coaches.

  • Lucien Favre steht bei Borussia Dortmund nach mehreren peinlichen Auftritten vor dem Aus.
  • Die Neuzugänge liefern nicht, außerdem wurden in der Kaderplanung Fehler begangen.
  • Der Coach steht für seine Fehleinschätzungen bei der Aufstellung in der Kritik.

Update vom 31. Dezember 2019: Nach dem Einkauf von Erling Haaland ist bei Borussia Dortmund auch der erste Winter-Abgang perfekt: Julian Weigl verlässt den BVB. Und auch bei Paco Alacacer stehen die Zeichen auf Trennung.

Dortmund - Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre steht mit dem Rücken zur Wand. Nicht nur kassierte er mit seiner Truppe eine weitere Demütigung beim Rivalen Bayern München, sondern musste gegen Aufsteiger SC Paderborn einen 0:3-Pausenrückstand aufholen. Zwei Spiele hat Favre angeblich nun bekommen, um für die Wende zu sorgen, ansonsten muss der Schweizer bei den Westfalen seine Koffer packen. Während schon wilde Spekulationen um mögliche Nachfolger kursieren, zwei ehemalige Bayern-Stars sollen ganz oben auf der Liste stehen, bleibt die Frage, welche Gründe es für den Dortmunder Niedergang gibt. In der letzten Saison schrammte Favre mit seiner Truppe nur denkbar knapp an der Meisterschaft vorbei, und im Sommer wurde Dortmund für seine spektakulären Transfers gefeiert. Von dieser Euphorie ist nichts mehr übrig. Was also sorgte für die Negativentwicklung?

Dortmunder Baustelle #1: Schwächelnde BVB-Neuzugänge

Hochgelobt im Sommer, doch nun sind sie die Gesichter des Niedergangs. Fast alle Neuzugänge bei Borussia Dortmund enttäuschten bislang. Einzig Bayern-Rückkehrer Mats Hummels konnte die Investition in ihn bisher rechtfertigen. Nationalspieler Julian Brandt und der Belgier Thorgan Hazard zeigten nur äußerst sporadisch, welches Können in ihnen steckt. Mateu Morey kam noch gar nicht zum Einsatz. Insgesamt hatte Dortmund fast 130 Millionen Euro in den Großangriff auf die Bayern investiert, damit endlich die lang ersehnte Meisterschaft herausspringt, die als Ziel auch so auch klar formuliert wurde.

Die vermutlich größte Enttäuschung beim Thema Neuzugänge ist aber vermutlich Nico Schulz. Der „Kicker“ fällt ein hartes Urteil über den Linksverteidiger. Der 25-Millionen-Euro-Mann sei „neben der Spur, allenfalls ein Mitläufer, kein Leistungsträger, mehr Sorgenkind als Star, bemüht, aber wirkungslos.“ Von Paderborns Kai Pröger wurde er gegen Paderborn wie ein „Statist“ („Kicker“) ausgetanzt und blieb erneut „alles schuldig“. Auch in puncto Offensivdrang - in Hoffenheim noch sein großes Plus und mit ein Grund für seine Verpflichtung - lässt Schulz noch vieles vermissen. Noch aber stehen die Bosse hinter Schulz & Co.: "Wir geben den Jungs die Zeit der Eingewöhnung bei uns", so Sportdirektor Michael Zorc.

Dortmunder Baustelle #2: Kein zweiter echter Stürmer bei der Borussia

Apropos Neuzugänge - bei all den schillernden Namen, die Dortmund im Sommer präsentierte, fehlte ein Spieler mit einer ganz bestimmten Qualifikation: Tore zu machen. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke räumte auf der Jahreshauptversammlung unverblümt diesen Fehler ein: "Wir hätten definitiv eine zweite Nummer 9 verpflichten müssen.“ Darauf verzichtet zu haben, sei "unter dem Strich falsch" gewesen. Paco Alcacer startete furios in die Saison, doch auch in dieser Spielzeit ist der Spanier verletzungsanfällig. So muss Favre die Lücke im Sturmzentrum mit den „falschen Neunern“ Götze, Brandt, Reus oder Hazard füllen - eine Notlösung, die nur in den seltensten Fällen fruchtete.

Auch Lothar Matthäus hat die Kaderzusammenstellung der Borussia kritisiert - er empfiehlt dem BVB, sofort zu handeln.

Dortmunder Baustelle #3: BVB-Leistungsträger, die nicht liefern

Nicht nur die Neuen rufen beim BVB derzeit nicht das ab, was sie können. Ein Gesicht des Niedergangs ist trotz seines Last-Minute-Treffers gegen Paderborn auch Kapitän Marco Reus. Gemeinsam mit Co-Kapitän Lukasz Piszczek hatte Favre die Lage der Mannschaft nach der Beinahe-Blamage gegen Paderborn noch lange diskutiert. Der Kicker hat erfahren, dass Reus einräumte, die Mannschaft spiele im Moment nur dann gut, "wenn wir das Gefühl haben, nichts mehr verlieren zu können". Reus habe versprochen, nun „von Anfang an zu leiden und da zu sein.“ Auch gegen Paderborn ging Reus vielen Zweikämpfen aus dem Weg. Ebenso sind Leader wie Axel Witsel und Vorjahres-Leistungsträger wie Jadon Sancho außer Form. Einzig Abwehrkante Hummels bildet auch hier die Ausnahme - auch im krassen Gegensatz zu Defensiv-Kollege Manuel Akanji.

Dortmunder Baustelle #4: Favres Fehleinschätzungen bei BVB-Aufstellungen

Die Mannschaft steht mindestens so sehr in der Kritik wie ihr Chef Favre. Der „Kicker“ prangerte den Trainer für seine abermalige Berufung von Mo Dahoud ins defensive Mittelfeld an. Dahoud sei ein „Liebling“ von Favre, doch was ihn für Einsätze qualifiziere, gehöre zu seinen „bestgehüteten Geheimnissen“. Außerdem kritisierte das Blatt die Aufstellung von Julian Weigl an der Seite von Hummels als Innenverteidiger gegen die schnellen Paderborner Stürmer. Weigl sei „einer der wohl langsamsten Abwehrspieler überhaupt“, seine Nominierung „grob fahrlässig.“ Auch für seine Entscheidung, gegen den Aufsteiger nur drei echte Offensivkräfte aufzubieten, flog Favre um die Ohren.

cg

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