Matthias Sammer ist nicht mehr Experte bei Eurosport. Der Fußballfachmann verlässt den Sportsender zur kommenden Saison und erklärt nun, warum.
Update vom 9. Juli 2019: Matthias Sammer hat im Interview mit dem SID erklärt, warum er bei Eurosport als Experte aufgehört hat. Seine Stellungnahme ist durchaus emotional. "Wenn ich das Gefühl nicht gehabt hätte, dass es mich auch befreit, wäre es der falsche Schritt gewesen. Aber das war es nicht“, sagte Sammer.
Warum ihn der Job so geschlaucht hat, beschreibt er detailliert. "Sie haben ein, zwei Tage Anreise, 34 Spiele. Zwei Gegner, die mit zwei, eher drei Tagen betrachtet werden. Dann habe ich die Szenen selbst rausgesucht und noch ein Meinungsformat gemacht", so Sammer: "Es kam die Erkenntnis, dass ich das nicht mehr möchte, mich befreien wollte."
Dennoch sagt er, dass seine Zeit bei Eurosport fantastisch gewesen sei. Körperlich-geistig sah er sich aber dazu veranlasst, aufzuhören.
Vor allem als Familienvater will Sammer mehr investieren. "Ich will Themen mit viel höherer Intensität wahrnehmen. Die Gespräche mit den Kindern, die fast keine Kinder mehr sind. Mit Aufmerksamkeit und Nachhaltigkeit leben. Das ist, worauf ich mich schon länger gefreut habe“, so der 51-Jährige, der immer noch bei Borussia Dortmund als Berater aktiv ist.
Matthias Sammer: Eurosport verliert Fußball-Experten
Erstmeldung vom 21. Juni 2019: München - Mit Matthias Sammer verliert der Sender Eurosport viel Fachwissen. Als Experte analysierte er die Fußballspiele für den Sportsender und machte dabei stets eine gute Figur. Doch zur kommenden Saison schmeißt er hin. „Ausschlaggebend sind persönliche Gründe von Matthias Sammer, die sich mit dem zeitlichen Aufwand seiner Expertentätigkeit bei Eurosport nicht mehr vereinbaren lassen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Senders.
Matthias Sammer bleibt Eurosport in „beratender Funktion“ erhalten
Dabei sagt sich der ehemalige Dortmunder aber nicht komplett vom Fernseh-Geschäft los. In „beratender Funktion“ soll er Eurosport erhalten bleiben. Auf dem Bildschirm werden die Fußballfans Sammer allerdings vergebens suchen, mit ihm verliert das Sport-Fernsehen einen absoluten Fachmann, der auch immer für Tacheles gut war. Schon im Januar hatte er angedeutet, etwas kürzer treten zu wollen: „Ich habe alle meine Kämpfe ausgefochten“, erklärte er seine Ablehnung zu einem Comeback als Funktionär.
mb