Bevor er zum FC Bayern wechselte, hatte Max Eberl ein Intermezzo bei RB Leipzig, das ihm Kritik einbrachte. Er steht zu seiner damaligen Entscheidung.
Leipzig/München – Mit seinem Wechsel zum FC Bayern hat sich Max Eberl im Frühjahr einen großen Wunsch erfüllt. Die Unterschrift bei RB Leipzig hingegen war immer eher als Zweckehe für den vorher jahrelang bei Borussia Mönchengladbach erfolgreichen Entscheidungsträger zu betrachten. Die Umstände der Entscheidung brachten trotzdem ein großes Echo mit sich.
Eberl hatte Anfang 2022 unter Hinweis auf mentale Erschöpfung tränenreich den Abschied aus Gladbach erklärt. Keine zwölf Monate später heuerte er in Leipzig an. Von Fans der Fohlen gab es für Eberl Saures, viele erkannten im emotionalen Rücktritt kaltes Kalkül. Dabei ging die Kritik am heutigen Sportvorstand des FC Bayern oft auch über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus. Eberl verteidigt seinen Entschluss, obwohl er in Leipzig nicht mal ein Jahr im Amt blieb.
Max Eberl schlug nach Wechsel zu RB Leipzig Hass entgegen
„Darüber kann man diskutieren, ganz klar. Ich wollte mit RB Deutscher Meister werden. Ich habe in RB diese Chance gesehen und die wollte ich einfach ergreifen“, sagte Eberl im SPORT1 Podcast ‚Leadertalk‘. Leipzig hatte im Sommer 2022 mit dem DFB-Pokal den ersten großen Titel gewonnen, Eberl sollte den Schritt zum echten Meisterkandidaten in der Bundesliga entscheidend prägen.
Dass seine Zeit bei den Sachsen als Missverständnis enden würde, hat bei Dienstantritt im Dezember 2022 niemand ahnen können. „Dass Menschen das schlecht oder gut finden, ist völlig legitim. Aber wenn das in Hass umschlägt, dann ist das genau das, was man heute in der Gesellschaft nicht möchte“, blickte Eberl auf die hohen Wellen zurück, die sein Wechsel nach Leipzig schlug.
Eberl: „Der eine ist traurig, ein anderer hat Verständnis, die Großzahl wird dich hassen“
„Wenn Menschen etwas lieben, und vielleicht etwas über den Maßen lieben und in diesen Menschen auch sehr viel hineinprojizieren, vielleicht auch zu viel und dieser Mensch enttäuscht dich, dann kann der eine traurig sein, ein anderer hat Verständnis, die Großzahl wird dich hassen“, meinte Eberl. Gewissermaßen sei dies sogar als Kompliment zu betrachten, „es fühlt sich aber nicht als Kompliment an“.
In Eberls Zeit bei RB fiel ein weiterer Sieg im DFB-Pokal, die Deutsche Meisterschaft will er nun mit seinem Herzensklub FC Bayern erringen. Die Zeichen stehen nicht schlecht: Unter Trainer Vincent Kompany und auch dank einiger Transfers von Eberl steht der Rekordchampion nach neun Spieltagen an der Tabellenspitze. Erster Verfolger: RB Leipzig.