Offiziell: „Meckerregel“ wird auch in Deutschland eingeführt

Bei der EM sind Rudelbildungen und lange Diskussionen selten gewesen. Die erfolgreiche „Kapitänsregelung“ wird nun auch in Deutschland eingeführt.

Frankfurt – Während der Europameisterschaft durften nur die Spielführer das Gespräch mit den Unparteiischen suchen. Die einzige Ausnahme stellten Teams dar, bei denen die Kapitäne im Tor stehen: Hier wurde vor der Partie ein Feldspieler bestimmt, der die Rolle übernahm. Der Regeltest ist bei Beobachtern sehr gut angekommen. Es gab deutlich weniger hitzige Diskussionen und Rudelbildungen, die Schiedsrichter hatten fast alle Partien gut im Griff.

Zuletzt wurde seitens der UEFA bereits bekannt gegeben, die Regelung, die wahlweise als „Meckerregel“ oder als „Kapitänsregelung“ bezeichnet wird, auch bei den Klubwettbewerben, also Champions League, Europa League und Conference League eingeführt wird. Zudem gab es Medienberichte über eine bevorstehende Einführung auch in Deutschland. Die wurde nun am Dienstagmorgen offiziell bestätigt.

Regeländerung gilt in allen Spielklassen des DFB

„Die Entscheidung, die ‚Kapitänsregelung‘ einheitlich im gesamten deutschen Spielbetrieb zu übernehmen, trafen die DFB Schiri GmbH, der DFB e.V. und die DFL in Gesprächen gemeinsam und einmütig“, heißt es in einer Mitteilung des DFB. Die Regeländerung wird damit in den Profiligen der Männer, in den Frauenbundesligen, im Amateurbereich sowie in der Fußballjugend eingeführt und betrifft logischerweise neben der Meisterschaft auch Pokalwettbewerbe.

Gerade in den Spielklassen unterhalb des Profibereichs dürften die Verbände eine Entspannung der Lage für die Schiedsrichter im Auge haben. „Ich verspreche mir von der Einführung der ‚Kapitänsregelung‘ gerade auch im Amateurbereich einen deutlich respektvolleren Umgang miteinander“, lässt sich etwa Udo Penßler-Beyer, Vorsitzender des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, zitieren.

„Die Europameisterschaft hat bewiesen, dass es funktioniert“

„Der Schiedsrichter muss nicht mehr mit mehreren Spielern gleichzeitig unter Bedrängnis kommunizieren und kann seine Botschaft kurz und prägnant an den Kapitän übermitteln. Ein respektvollerer Umgang auf dem Spielfeld sollte sich dann auch positiv auf den Zuschauerbereich auswirken. Die Europameisterschaft hat bewiesen, dass es funktioniert“, so Penßler-Beyer weiter.

„Alles, was dem Image des Fußballs guttut, werden wir hundertprozentig und konsequent als Schiedsrichter unterstützen!“, betont Knut Kircher, der zu Monatsbeginn als Nachfolger von Lutz Michael Fröhlich Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH geworden ist. „Uns ist dabei sehr bewusst, dass wir in den drei Profiligen und im DFB-Pokal eine Vorbildrolle einnehmen, der wir auch jederzeit gerecht werden wollen.“

Die Meckerregel sieht Verwarnungen für Spieler vor, die die Rolle der Kapitäne ignorieren, beim Schiedsrichter reklamieren oder sich anderweitig respektlos verhalten. Die Schiedsrichter sind indes angehalten, aktiv auf die Spielführer zuzugehen, um Verständnis für Entscheidungen herzustellen.

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