Paul Wanner hat sich dazu entschlossen, vorerst nicht in der A-Nationalmannschaft mitzuspielen. Julian Nagelsmann, der Bundestrainer, erläutert, warum er dennoch gelassen bleibt.
Paul Wanner, das aufstrebende Talent des FC Bayern München, das derzeit an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen ist, stand plötzlich im Rampenlicht. Es wurde berichtet, dass er dem Bundestrainer Julian Nagelsmann eine Absage erteilt habe, was für Aufsehen sorgte. Wanner jedoch stellte schnell klar: „Grundsätzlich habe ich schon vor Wochen gesagt, dass ich mich in den nächsten Monaten einfach maximal weiterentwickeln und mich mit der endgültigen Verbandsthematik eigentlich gar nicht beschäftigen möchte. Sondern einfach meinen Weg und meine Entwicklung verfolgen möchte.“
Nagelsmanns Reaktion auf Wanners Entscheidung
Der 18-jährige Wanner plant, eine erfolgreiche Europameisterschaft mit der U21 zu spielen und dann möglicherweise in die A-Nationalmannschaft aufzusteigen, um bei der Weltmeisterschaft in den USA eine bedeutende Rolle zu spielen. Ob dies für Deutschland oder Österreich geschieht, ist noch unklar. Wanner, der durch häufige Besuche bei seinen Großeltern in seiner Kindheit eine emotionale Bindung zum Alpenland hat, steht vor einer schwierigen Entscheidung, wie fussball.news berichtet.
Auf der Eröffnungspressekonferenz vor den Spielen gegen Bosnien-Herzegowina und in Ungarn am Montagnachmittag reagierte Nagelsmann gelassen und ließ mit dieser Aussage aufhorchen: „Er hätte sich sowieso nicht festspielen können, weil er unter 23 Jahre alt ist und mehr als zwei Spiele bräuchte.“ Obwohl die FIFA das System im September 2020 flexibler gestaltet hat (siehe Infobox), hätte Nagelsmann sich gefreut, wenn Wanner gekommen wäre.
Für welches Land wird sich der Spielmacher entscheiden?
Der aktuelle Hype um den Spieler entsteht hauptsächlich, weil er zwischen zwei Nationen wählen kann. Nagelsmann betonte: „Wir als Verband kämpfen um die Toptalente.“ Ob er befürchtet, dass Wanner ablehnt? „Es ist eine persönliche Entscheidung des Spielers, für welches Land er spielen will. Dabei geht es um das Herz. Paul spielt gerne für uns und die U21.“
Nagelsmann sieht in Wanners Aussagen Zeichen von Reife, die für einen Spieler in diesem Alter gut sei. Er ließ eine Möglichkeit offen: „Wanner kann für die WM eine Rolle spielen.“ Allerdings muss Wanner noch einige Schritte machen. Der anfängliche Schwung aus seinen ersten Wochen in Heidenheim hat etwas nachgelassen, das „Juwel“ durchlebt die für dieses Alter typischen Formschwankungen, hat aber bereits fünf Tore und zwei Vorlagen in 15 Pflichtspielen beigesteuert.
„Wird zu heiß gekocht“
Nagelsmann fand Wanners Absage „nicht dramatisch“ und meinte, es sei „zu heiß gekocht“ worden. Der Bundestrainer stellte überspitzt klar, dass die Absage nicht daran lag, dass Wanner ein „Vollblinder“ sei, mit dem er nicht zusammenarbeiten wolle. Wanner gab stattdessen an, dass er sich bei der U21 weiterentwickeln wolle. Sein Ziel ist es, Spielpraxis zu sammeln und das Team zum Sieg beim Turnier in der Slowakei zu führen.