Nach Santos-Vorstellung: Wie meistert Eintracht-Kapitän Trapp den Druck?

Kevin Trapp wird erneut die Position zwischen den Pfosten von Eintracht Frankfurt einnehmen. Nach den Performances von Ersatzspieler Kaua Santos steht der Kapitän im Mittelpunkt.

Frankfurt - In der Länderspielpause ist der Trainingsplatz von Eintracht Frankfurt eher spärlich besucht. Etliche Nationalspieler sind auf Reisen und angeschlagene Akteure wie Robin Koch nutzen die Zeit und lassen sich ausgiebig behandeln. Zeit zum Durchatmen also? Das gilt nicht für alle Anwesenden. Alle Kameras waren zu Beginn der Woche auf Kevin Trapp gerichtet. Der Schlussmann und Kapitän der Eintracht kehrte nach Verletzungspause endgültig ins Mannschaftstraining zurück.

Trapp lobt seinen jungen Konkurrenten Santos

Vor einigen Monaten noch hätten sich möglicherweise viele Sorgenfalten bei Trainer Dino Toppmöller und der Anhängerschaft sofort gelöst. Im Oktober 2024 hingegen tobt in Teilen des Umfelds durchaus eine Debatte. Dies liegt am neuen Hoffnungsträger Kaua Santos. Der Brasilianer ersetzte Trapp, als sich dieser kurz vor dem Pausenpfiff in Wolfsburg eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Santos wurde ins kalte Wasser geworfen, zeigte sein großes Talent und heimste sogar Lob von Bayern-Legende Thomas Müller ein.

Trapp lobte im Gespräch mit der hessenschau: „Er hat das hervorragend gemacht. Gegen Besiktas hat er der Mannschaft geholfen, das Spiel zu gewinnen. Gegen München hat er die Mannschaft ständig im Spiel gehalten.“ Der fehlerbehaftete Auftritt beim Remis gegen Viktoria Pilsen (3:3) im ersten Europa League-Match war wie weggewischt. Bei Gesprächen mit Fans ist selbst die sofortige Wachablösung kein Tabu mehr.

Im Umfeld wird über die Torhütersituation debattiert

Auch die Idee, in Pokalduellen auch auf Santos zu setzen, wird durchaus leidenschaftlich und kontrovers debattiert. Trapp selbst lässt diese Diskussionen nicht zu nah an sich herankommen: „Ich schaue mir nicht aktiv an, was geschrieben wird, man kann es aber natürlich nicht immer vermeiden. Der Fußball ist sehr schnelllebig, sowohl negativ als auch positiv. Es tut mir gut, wenn ich auf mich selbst konzentriere, weil nur dann kann ich meine eigene Leistung beeinflussen. Mit Kauã und Jens haben wir viel Qualität im Tor und das ist auch gut so!“

Und dennoch steht der gebürtige Saarländer erstmals in seiner Zeit bei den Hessen unter dem Druck, dass ein Konkurrent wirklich anschiebt. Santos hat seinen Kontrakt bis 2030 verlängert - ein deutliches Zeichen von Spieler und Klub. Trapp ist nach der Länderspielpause direkt beim Topspiel in Leverkusen gefordert. Er genießt das vollste Vertrauen von Toppmöller und der gesamten Vereinsführung rund um Sportvorstand Markus Krösche.

Trapp hat sich einen gewissen Bonus verdient

Trapp hat sich einen gewissen Bonus über die lange Zeit in Frankfurt auch verdient. Er stellte sich in der Vorsaison auch mit Rückenproblemen in den Dienst der Mannschaft. In der Kabine ist er mit seiner Erfahrung auch Sprachbegabung ein eminent wichtiger Faktor - auch für Senkrechtstarter Santos. Und Trapp weiß, wie er eine Abwehr zu organisieren hat. Dieser Aspekt darf in der Bewertung nicht unterschätzt werden. Zudem ist seine Motivation groß, in den Kreis der Nationalmannschaft zurückzukehren.

Dafür aber braucht es eine gewaltige Steigerung. Die Spielzeit 2023/24 von Trapp keine, wie es sich alle erhofft haben. Er patzte nicht häufig, teilweise wirkte er bei Abwehrversuchen und im Spielaufbau allerdings unglücklich. Einen sogenannten „Unhaltbaren“ konnte er nur noch selten entschärfen, ein Glanztag wie beim 1:0-Erfolg in Leipzig zu Beginn des Jahres blieb die Ausnahme. Von Trapp werden besondere Leistungen erwartet, er ist Gesicht und Topverdiener des Klubs.

Die Torhütersituation hat einen neuen Anstrich erhalten

Die Zeit von Santos wird früher oder später kommen. Und Trapp zeigte bei der Übungseinheit sofort wieder, dass er topfit und auskuriert ist. Er tauchte rasant ab, war präsent und zeigte sich nicht verunsichert oder nervös. Die Frage, ob Trapp mit diesem neuen Druck wird umgehen können, lässt sich jedoch erst im Ernstfall seriös beantworten. Klar ist: Santos hat Blut geleckt und scharrt mit den Hufen. Die Torhütersituation - sie hat einen ganz neuen Anstrich erhalten.

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