Alexander Nübel hat es entgegen vorheriger Ankündigung von Julian Nagelsmann nicht in den endgültigen EM-Kader geschafft. Das liegt auch an Leroy Sané.
Mönchengladbach – Der endgültige EM-Kader muss bis Mitternacht an die UEFA übermittelt werden. Einen Spieler aus dem vorläufigen Aufgebot muss Julian Nagelsmann dabei enttäuschen. Obwohl er zunächst angekündigt hatte, alle vier Torleute bei der Endrunde dabei haben zu wollen, hat sich der Bundestrainer nun gegen Alexander Nübel entschieden.
Die entsprechende Nachricht war am Freitag bereits durchgesickert, nachdem Nübel in der deutschen Kaderliste für das Testspiel gegen Griechenland in Mönchengladbach gefehlt hatte. Am Mikrofon des TV-Senders RTL bestätigte Nagelsmann vor dem Anpfiff seine Entscheidung.
Julian Nagelsmann stellt Alexander Nübel Perspektive in Aussicht
„Es hat nichts mit der Leistung von Alex zu tun, er hat sich sehr gut in die Gruppe eingegliedert und gute Trainingsleistungen gebracht“, erklärte Nagelsmann. „Im Feedback-Gespräch hat er von mir klar seine Bedeutung für die Zukunft aufgezeigt bekommen“, deutete der Bundestrainer an, dass Nübel eine langfristige Perspektive auf einen Posten im DFB-Tor hat.
Die Entscheidung gegen Nübel habe in erster Linie mit „ein paar Unwägbarkeiten“ bei Leroy Sané zu tun, ließ Nagelsmann weiter wissen. Der Star des FC Bayern plagte sich in den vergangenen Monaten mit Problemen am Schambein, die seine Einsatzfähigkeit im Klub beschränkt haben. „Wir wissen nicht, wie viel Belastung er über das Turnier toleriert, ob wir da was machen müssen“, sagte Nagelsmann.
Leroy Sané „bei knapp 100 Prozent, aber ...“
Der Verzicht auf einen Torhüter mache deshalb mehr Sinn, weil nur für diese Position eine Sonderregel gilt: Bei einer Verletzung von Manuel Neuer oder den Backups Oliver Baumann und Marc-André ter Stegen könnte Nagelsmann Nübel nachträglich doch noch nominieren. „Das ist bei einem Feldspieler nicht so, darauf müssen wir reagieren. Leroy ist jetzt bei knapp 100 Prozent, aber das war er bei Bayern auch teilweise so und dann wieder schlagartig anders“, erklärte Nagelsmann.
Vor diesem Hintergrund habe sich das Trainerteam für einen Feldspieler mehr entschieden. Sollte es auf dem Trainingsplatz einen vierten Torhüter brauchen, will der DFB nach Aussage von Nagelsmann „einen jungen Nachwuchstorwart“ hinzuholen. Um wen es sich handelt, wollte der Bundestrainer vor dem letzten Test eine Woche vor dem EM-Auftakt gegen Schottland nicht bekannt machen.