Nagelsmann findet deutliche Worte nach Nicht-Nominierung von Eintracht-Torhüter Trapp: „Die unfassbare Wahrheit“

Kevin Trapp, der Keeper von Eintracht, ist unglücklich über seine Nichtberücksichtigung vom DFB und äußert Kritik. Julian Nagelsmann reagiert empfindlich auf die Anschuldigungen.

Frankfurt – Die Torhüterfrage beim DFB spitzt sich zu. Nach der Ära Manuel Neuer und der schweren Verletzung seines kolportierten Nachfolgers Marc-Andre ter Stegen geht es derzeit heiß her im Kampf um den aktuell noch vakanten Posten zwischen den Pfosten im Tor der deutschen Nationalmannschaft.

Trapp nicht für anstehenden Länderspiele nominiert – SGE-Keeper reagiert enttäuscht

Da ter Stegen aufgrund einer Knieverletzung voraussichtlich noch einige Monate pausieren muss, haben Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart) bei der vergangenen Länderspielpause im Oktober Spielminuten gesehen. Auch Janis Blaswich (RB Salzburg) erhielt damals eine Einladung, musste sich aber mit seiner Rolle als dritte Kraft begnügen.

Für die anstehenden Partien in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina (16. November) und Ungarn (19. November) wurde nun Manchester-City-Keeper Stefan Ortega als dritter Herausforderer hinter Baumann und Nübel nominiert. Sehr zum Missfallen von Kevin Trapp, der mit Eintracht Frankfurt derzeit einen sensationellen Höhenflug erlebt.

Trapp kritisiert fehlende Kommunikation mit Bundestrainer Nagelsmann

Doch trotz seiner zuletzt guten Leistungen und seiner langjährigen Vergangenheit als Nationalspieler lag keine Einladung zur Nationalmannschaft in seinem Briefkasten, worüber sich der 34-Jährige sehr enttäuscht zeigte. Trapp kritisierte insbesondere die fehlende Kommunikation zwischen ihm und Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Es gibt keinen Austausch. Es ist so, wie es ist. Das gilt es zu akzeptieren“, klagte er nach dem furiosen 3:2-Sieg gegen Stuttgart am vergangenen Bundesliga-Spieltag.

Nagelsmann selbst reagierte verschnupft auf die versteckte Kritik von Trapp. „Ich habe ja jetzt gelesen, dass Kevin Trapp die unfassbare Wahrheit über Julian Nagelsmann ans Licht gebracht hat, dass es keine Kommunikation gibt“, konterte der Bundestrainer zuletzt auf einer Pressekonferenz des DFB. „Die gibt es mit keinem Torhüter, außer beim potenziellen Karriereende oder schweren Verletzungen, wie bei Marc-Andre ter Stegen oder Manuel Neuer“, schob er nach.

Nagelsmann reagiert gereizt auf Kritik von Eintracht-Keeper Trapp

Nagelsmann betonte, dass die Nominierungen und Absagen im Torwartbereich der Nationalmannschaft von Torwarttrainer Andreas Kronenberg getroffen werden und nicht direkt von ihm selbst. „Wenn ich das alles alleine machen würde, bräuchte ich auch keinen Mitarbeiter“, erklärte er. „Dann könnte ich die Namen auch selbst aufrufen. Jeder macht seinen Job, ich mache meinen, und Krone macht seinen.“

Fest steht: Eine derartige Konkurrenzsituation um den Torhüterposten hat es beim DFB lange nicht mehr gegeben. Trapps Enttäuschung über seine Nichtberücksichtigung, insbesondere nach seiner langen Verletzungspause, sind in einer gewissen Form verständlich. Ob sich der Schlussmann der SGE mit seiner verbalen Spitze in Richtung Bundestrainer einen Gefallen getan hat, darf allerdings stark bezweifelt werden.

Seine Chancen, bis zum Comeback von ter Stegen doch noch auf den Nationalmannschafts-Zug aufzuspringen, sind durch das verbale Scharmützel mit Nagelsmann eher gesunken als gestiegen. Anders lassen sich die deutlichen und gereizten Worte des Bundestrainers nicht deuten. Nagelsmann muss bei der DFB-Aufstellung ein weiteres Problem lösen. (kus)

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