Grusel-Kick in Bochum, Blamage in Frankfurt, und dann taucht auch noch diese Statistik auf - war es das für Niko Kovac als Trainer des FC Bayern München.
Update vom 3. November 2019, 21.50 Uhr: Mittlerweile ist es raus: Der FC Bayern und Niko Kovac gehen künftig getrennte Wege - von einer Entscheidung in beiderseitigem Einvernehmen ist die Rede. Und auch die Gerüchteküche in Sachen mögliche Nachfolger brodelt bereits.
Kovac-Aus fix - haben diese Indizien die Trennung schon vorab angedeutet?
München - Solche Samstage wie gegen Eintracht Frankfurt sind beim FC Bayern München Rarität. Es war ein Spiel zum Vergessen. Und vor allem für Niko Kovac könnte es das Ende bedeuten. Nach dem Grusel-Kick im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum setzte der Trainer noch einen darauf, als er die Fans von Eintracht Frankfurt zu den besten der Liga kürte. Als wäre das nicht schon schlimm genug, ging der FCB bei der Eintracht auch noch 1:5 (Ticker zum Nachlesen) unter. Sportlich wie neben dem Platz keine gute Woche für Kovac.
Nach dem Spiel war die Enttäuschung in den Gesichtern deutlich erkennbar. Sowohl ein Blick auf die Tribüne, wo die Gesichtszüge von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß nichts Gutes erahnen lassen, als auch die Töne aus der Mixed Zone sprechen gegen Niko Kovac. Manuel Neuer prognostizierte „sehr unruhige Tage“ an der Säbener Straße, was Raum für Spekulationen lässt. Niko Kovac attackierte einen Reporter, als dieser ihn nach seiner Zukunft fragte: „Das weiß ich nicht. Das werden Sie wahrscheinlich besser wissen.“
Niko Kovac vor dem Aus? Einiges spricht gegen den Trainer
Kurz darauf wurde bekannt, dass das öffentliche Training am Sonntag nach dem Frankfurt-Match abgesagt und zum nichtöffentlichen gemacht wurde. Es rumort schon lange in München. Kovac musste einiges an Kritik einstecken. Immer wieder werden ihm Zitate, wie das über die Fans, zum Verhängnis. Sein Umgang mit Thomas Müller (“wenn Not am Mann ist“) wurde beäugt. Und dann taucht da auch noch eine Statistik auf, die nichts Gutes für den Kroaten erahnen lässt.
Als der FC Bayern München das letzte Mal 16 Tore nach zehn Spielen kassierte, war Jürgen Klinsmann in der Saison 2008/2009 Trainer. Der ehemalige Bundestrainer stand letztendlich bis Ende April 2009 an der Seitenlinie, ehe er entlassen wurde. Und auch hier gibt es Parallelen zu Kovac. Klinsmanns Stuhl wackelte gewaltig nach einer 1:5-Niederlage.
Niko Kovac und Jürgen Klinsmann - zwei Parallelen bedeuten nichts Gutes
Nur ungern erinnern sich die Münchner Fans an die 1:5-Klatsche in Wolfsburg am 4. April 2009 - 23 Tage vor dem Rauswurf Klinsmanns. Im Anschluss an das Wolfsburg-Match geriet der FCB noch 0:4 in Barcelona unter die Räder. Nach zwei Siegen in der Bundesliga (gegen Frankfurt und Bielefeld) und einem Unentschieden im Rückspiel gegen Barca, war es eine 0:1-Niederlage daheim gegen Schalke, welche das Aus für Klinsi bedeutete.
Ob Kovac sich noch fünf Partien beweisen darf oder fliegt er auch nach ungefähr drei Wochen? Nun stehen die Wochen der Wahrheit auf dem Programm. Am Mittwoch ist Olympiakos Piräus zu Gast. Am 9. November kommt Borussia Dortmund in die Allianz Arena. Eine letzte Bewährungsprobe für den Coach, oder darf er sich das Spiel schon daheim vor dem Fernseher ansehen? Im Anschluss an das BVB-Spiel folgt eine Länderspielpause, die den Verantwortlichen auch genügend Zeit zum Nachdenken geben könnte.
Manuel Neuer wird wohl recht behalten, dass es eine „unruhige Woche“ an der Säbener Straße werden wird. Ob der Stuhl von Niko Kovac nur wackelt oder ob die
schon
getroffen haben, wird spannend zu beobachten sein.
Nach seinem unfreiwilligen Abschied beim FC Bayern hat Niko Kovac nun einen neuen Trainer-Posten.
ank