Der DFB lässt die Partnerschaft von Ausrüster Adidas enden. Anschließend wird der DFB von Konkurrent Nike ausgestattet. Die Details zur Neuausrichtung.
- Neuer Ausrüster: Der DFB wechselt von Adidas zu Nike
- DFB-Wechsel zu Nike: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck äußert sich
- Adidas überrumpelt? Langjähriger DFB-Partner setzt knappes Statement ab
Update vom 22. März, 22.17 Uhr: In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital äußerte sich DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald inzwischen zu den finanziellen Ausmaßen der Offerten von Adidas und Nike. „Am Ende mussten wir entscheiden, was das wirtschaftlich beste Angebot ist. Dabei lagen die Angebote von Nike und Adidas so weit auseinander, dass wir faktisch keine Wahl hatten“, schilderte Grunwald.
Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller habe dem DFB eine Offerte unterbreitet, die „nicht wettbewerbsfähig“ gewesen sei, offenbarte der Schatzmeister weiter. „Der Unterschied zwischen den Bietern war erheblich. Wegen einer Differenz von zwei Millionen Euro pro Jahr hätte der DFB Adidas nicht verlassen.“
Adidas startete noch einen allerletzten Versuch: Details zum DFB-Aus
Update vom 22. März, 13.27 Uhr: Adidas hat offenbar bis zum Schluss versucht, seinen Ausrüsterdeal mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) doch noch zu verlängern. Die Bild berichtete am Freitag, Adidas-Chef Björn Gulden sei am Mittwoch persönlich zur DFB-Zentrale nach Frankfurt/Main gereist. Dort sei ein letztes Angebot vorgelegt und über eine mögliche Verlängerung gesprochen worden.
Der DFB lehnte ab, der Verband wird ab 2027 von Nike ausgestattet und soll dafür rund 100 Millionen pro Jahr kassieren. Die Zusammenarbeit läuft zunächst bis 2034.
Adidas-Beben beim DFB: Euphorisches Nike-Statement
Update vom 22. März, 08.26 Uhr: Der US-Gigant Nike hat sich nach dem spektakulären Einstieg als Ausrüster beim DFB hocherfreut gezeigt und seine Ziele erläutert. „Wir freuen uns, ab 2027 offizieller Partner des Deutschen Fußball-Bundes zu sein und mit ihm zusammenzuarbeiten, um das zukünftige Potenzial des Fußballs zu erschließen“, teilte Nike Europe dem SID mit. Die Amerikaner werden alle deutschen Nationalteams bis 2034 ausstatten.
Der DFB sei eine „legendäre globale Kraft im Fußball, die unsere Leidenschaft für den Sport teilt“, führte das Unternehmen weiter aus: „Gemeinsam können wir Katalysatoren für Veränderungen sein – von der Unterstützung der Männer- und Frauen-Nationalmannschaften mit den besten Produktinnovationen bis hin zum Ausbau des Frauenfußballs und der Förderung des Breitensports.“
DFB begründete den Wechsel zu Nike auch mit der Verpflichtung gegenüber der Basis im Amateurbereich
Der DFB wendet sich nach mehr als 70 Jahren vom Traditionsunternehmen Adidas ab und schließt ab 2027 eine lukrative Partnerschaft mit dem US-Giganten Nike. Der neue Deal soll dem Verband offenbar mindestens eine Verdopplung der bisherigen Zahlung einbringen. Der DFB begründete seinen überraschenden Ausrüsterwechsel auch mit der Verpflichtung gegenüber der Basis im Amateurbereich.
Bei der EM 2024 wird das Männer-Team sein Basecamp noch im „Home Ground“ bei Adidas am Firmensitz in Herzogenaurach aufschlagen und in den gerade erst vorgestellten Trikots spielen. Die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wird für Adidas dann ein Abschied.
Update vom 22. März, 07.59 Uhr: Inzwischen sind weitere Details zum Nike-Deal des DFB bekannt geworden. Offenbar zahlt der US-Sportartikelhersteller 100 Millionen Euro pro Jahr an den Deutschen Fußball-Bund. Eine gewaltige Summe.
Von Adidas gibt es bis 2026 offenbar „nur“ die Hälfte – von 50 Millionen Euro jährlich ist die Rede.
U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo zum Ausrüster-Wechsel beim DFB: „Überraschend für uns alle“
Update vom 22. März, 07.07 Uhr: Der Ausrüsterwechsel beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) kam auch für die direkt Betroffenen unerwartet. „Ich hatte davon nichts gehört, es gab überhaupt keine Anzeichen – gerade jetzt, wo das Trikot vorgestellt wurde“, sagte U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo am Donnerstag: „Es war sehr überraschend für alle, als diese Nachricht kam.“
Der DFB hatte kurz zuvor eine Partnerschaft mit dem US-Giganten Nike ab 2027 verkündet und sich nach mehr als 70 Jahren von adidas abgewendet. „Wir verbinden sehr viel mit Adidas, vor allem eine Historie“, sagt Di Salvo. Bei der EM 2024 wird die A-Nationalmannschaft ihr Basecamp noch bei Adidas in Herzogenaurach aufschlagen und in den gerade erst vorgestellten Trikots spielen.
Ähnlich wie Di Salvo äußerte sich U21-Kapitän Eric Martel, der den Wechsel aber vor allem pragmatisch sieht: „Ich werde das tragen, was mir auf den Platz gelegt wird.“
DFB-Wechsel zu Nike: Robert Habeck äußert sich
Update vom 21. März, 20.20 Uhr: Nach dem Ende von Adidas als Ausrüster des DFB hat nun sogar Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Stellung bezogen und sich enttäuscht vom Ausrüster-Wechsel gezeigt. „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen“, sagte Habeck.
„Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, ergänzte der 54-Jährige. Damit bezieht sich Habeck auf den Ausrüster-Wechsel des DFB vom deutschen Unternehmen Adidas hin zum US-Sportartikelhersteller Nike.
Adidas überrumpelt? Langjähriger DFB-Partner setzt knappes Statement ab
Update vom 21. März, 18.17 Uhr: Adidas wurde offenbar vom Sponsor-Aus beim DFB überrumpelt.
„Wir sind vom DFB heute darüber informiert worden, dass der Verband ab 2027 einen neuen Ausrüster haben wird“, teilte das Traditionsunternehmen am Donnerstag nüchtern auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Erstmeldung vom 21. März, 16.48 Uhr: Frankfurt – Gerade erst haben die neuen DFB-Trikots von Adidas für große Aufregung gesorgt, da verkündet der DFB die Hammer-Nachricht: Die über 70 Jahre währende Partnerschaft mit dem Ausrüster endet 2027. Danach übernimmt mit Nike der größte Konkurrent beim DFB. Die überraschende Nachricht gab der Verband am Donnerstagnachmittag in einer Pressemitteilung bekannt.
Hammer beim DFB: Partnerschaft mit Adidas endet – Nike übernimmt
„Nike wird alle Nationalmannschaften des DFB ausrüsten und den deutschen Fußball in seiner Gänze fördern“, heißt es von Seiten des DFB. Demnach läuft der Ausrüstungsvertrag mit Nike dann von 2027 bis 2034. Der Vertrag mit Adidas läuft zum Ende des Jahres 2026 aus.
„Die künftige Partnerschaft ermöglicht es dem DFB, auch in der kommenden Dekade zentrale Aufgaben mit Blick auf eine umfassende Entwicklung des Fußballs in Deutschland wahrzunehmen“, wird DFB-Präsident Bernd Neuendorf zitiert. Bis dahin wolle sich der DFB „mit aller Kraft für den gemeinsamen Erfolg mit unserem langjährigen und aktuellen Partner Adidas engagieren, dem der deutsche Fußball seit mehr als sieben Jahrzehnten sehr viel zu verdanken hat.“
Nach über 70 Jahren: DFB läuft ab 2027 mit Nike-Trikots auf
Seit über 70 Jahren läuft der DFB inzwischen mit Ausrüster Adidas auf, feierte mit den traditionellen drei Streifen des Ausrüsters auf der Brust große Erfolge. Bei allen vier WM-Titeln und bei allen drei EM-Titeln der Männer sowie bei den beiden WM-Titeln und den acht EM-Trophäen der Frauen war Adidas der Ausrüster.
„Die Vergabe an den künftigen Ausrüsterpartner Nike ist das Ergebnis einer transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibung“, sagte Holger Blask als Vorsitzender der Geschäftsführung der DFB GmbH & Co. KG. Dabei macht Blask auch klar: „Nike hat das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben“. Zudem habe der Ausrüster mit „seiner inhaltlichen Vision überzeugt“, die demnach auch die Förderung des Amateur- und Breitensports und Entwicklung des Frauenfußballs beinhaltet.
Nike übernimmt beim DFB – Adidas noch brei drei Großturnieren dabei
Die Heim-EM 2024, die Frauen-EM 2025 in der Schweiz sowie die Männer-WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada werden für die DFB-Teams nun die letzten Turniere, die sie noch in Adidas-Uniformen bestreiten.
Für Nike bedeutet der Ausrüster-Deal einen echten Coup: Durch den Einstieg beim DFB nimmt man Konkurrent Adidas eins seiner Aushängeschilder der letzten Jahrzehnte. Seit Jahren kämpfen die beiden Unternehmen auf dem Markt um den ersten Platz als führendes Sportartikelunternehmen. (LuHa/dpa)