Waldemar Anton erlebt eine Rückkehr zum Vergessen: Bei Dortmunds 1:5-Niederlage wird der Verteidiger von den VfB-Fans angefeindet. Er selbst reagiert.
Stuttgart – „Es wird so sein, dass Waldi ein bisschen etwas aushalten muss“, sagte VfB Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß vor Waldemar Antons Rückkehr. Der Nationalspieler wechselte im Sommer von den Schwaben zu Borussia Dortmund. Die Art und Weise, wie Anton seinen Transfer vollzog, stößt den VfB-Fans noch immer sauer auf.
Der 28-Jährige wurde am Sonntag beim Gastspiel des BVB in Stuttgart bei jeder Ballberührung ausgepfiffen. Auf einem Banner im VfB-Block wurde dem Ex-Kapitän der Stuttgarter Ehrenlosigkeit vorgeworfen.
Vor Anpfiff sagte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth noch bei DAZN: „Emotionen gehören dazu, in allen Fällen. Ich glaube, auch hier im Stadion muss die Freiheit da sein, mit dem Unmut dieser Wechsel umgehen zu können. Solange das nicht persönlich wird, habe ich da auch keine Einwände. Ich glaube, ab und zu gehört es auch dazu, dass die Fans ihr Revier markieren.“
Anton über VfB-Rückkehr: „Habe gewusst, was hier auf mich zukommt“
Nach der 1:5-Niederlage stellte sich Anton im Interview mit DAZN und reagierte auf die Anfeindungen. „Ich habe gewusst, was hier auf mich zukommt“, sagte er, „ich hoffe, dass es jetzt vorbei ist mit der ganzen Geschichte. Die Fans haben ja bekommen, was sie wollten.“ Er werde „weiter vorausschauen“.
Der Grund für den Unmut der Stuttgarter Fans: Wenige Monate vor seinem Wechsel nach Dortmund gab Anton noch ein Bekenntnis zum VfB ab. „Warum sollte ich ständig wechseln, wenn ich mich in einer Stadt oder bei einem Verein wohlfühle?“, sagte der Innenverteidiger im Frühling im Interview mit 11Freunde und bekräftigte: „Ich fühle mich hier in Stuttgart mit meiner Familie pudelwohl, deshalb habe ich ja meinen Vertrag gerade auch erst verlängert.“
Neben Anton kehrte auch der ebenfalls vom VfB zum BVB gewechselte Serhou Guirassy an alte Wirkungsstätte zurück. Anders als Anton wurde der Stürmer jedoch nicht angefeindet. Bei Guirassy hatte sich ein Abgang aus Stuttgart bereits über Monate angebahnt, der Torjäger gab – anders als Anton – auch kein Bekenntnis zum VfB ab.