Pfiffe zum Stuttgart-Abschied – Anton: „Das muss jeder respektieren“

Das EM-Viertelfinale stellte für Waldemar Anton wohl das letzte Heimspiel in Stuttgart dar. Vor seinem Wechsel zu Borussia Dortmund wurde der Abwehrmann ausgepfiffen.

Stuttgart – Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der EM im eigenen Land ausgeschieden ist, dürfte sich die Zukunft einiger Spieler kurzfristig klären. Längst kein Geheimnis mehr ist, dass sich Waldemar Anton Borussia Dortmund anschließen wird. Mit der Verkündung des Transfers, gegen den sich der VfB Stuttgart wegen einer Ausstiegsklausel nicht wehren kann, ist zeitnah zu rechnen.

Der Abschied von Kapitän Anton trifft die Schwaben bis ins Mark, weil die Verantwortlichen lange davon ausgehen durften, dass der Abwehrmann seinen erst dieses Jahr verlängerten Vertrag weiterhin erfüllen würde. Unter Fans ist der EM-Fahrer so binnen kürzester Zeit vom Publikumsliebling zur Persona non grata geworden. Dies äußerte sich auch rund um das Viertelfinale in Stuttgart gegen Spanien.

Waldemar Anton: „Wir legen das jetzt nicht auf die Goldwaage“

Vor dem Stadion verteilten mutmaßlich Fans des VfB stilisierte Geldscheine, auf denen Anton als ‚Söldner‘ kritisiert wurde. Zudem hallten mehrfach durchaus vernehmbare Pfiffe aus Teilen des Stadions. Anton ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, zeigte eine grundsolide Vorstellung nach seiner Einwechslung zu Beginn der Verlängerung.

Die Unmutsbekundungen kommentierte Anton nach der Partie in der Mixed Zone ebenso souverän. „Klar ist es nicht schön, ausgepfiffen zu werden. Aber das muss jeder respektieren. Wir sind hier bei der Nationalmannschaft, da spiele ich keine Rolle oder der VfB oder der BVB. Das Entscheidende ist, dass wir das jetzt nicht auf die Goldwaage legen“, so der 27-Jährige.

Nico Schlotterbeck mit kuriosem Assist für Anton

Zu den Beweggründen für den Abschied aus Stuttgart und die Entscheidung zugunsten von Dortmund wollte sich Anton kurz nach dem Ausscheiden bei der EM nicht äußern. Für viele VfB-Fans steht fest, dass vor allem das deutlich höhere Gehalt eine Rolle spielt. Beim BVB soll Anton in die Fußstapfen von Mats Hummels treten und mit Nico Schlotterbeck ein Duo bilden, das auch im DFB-Team eine Rolle spielen könnte.

Kurios ist dabei: Mutmaßlich wäre Anton am Freitag gegen Spanien gar nicht zum Einsatz gekommen, wenn sich Schlotterbeck nicht beim Jubel über den späten Ausgleich von Florian Wirtz eine Gelbe Karte auf der Bank abgeholt hätte. Mit Jonathan Tah war der linke Innenverteidiger zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt, für diese Rolle fungierte bisher Schlotterbeck als erster Ersatz.

Dieser kleinen Ironie des Fußballs wird Anton wohl wenig abgewinnen können. Das Ausscheiden hat er als „sehr bitter“ wahrgenommen. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und hatten die klar besseren Torchancen, die wir nicht nutzen. Gegen Ende hätten wir den Sieg mehr verdient gehabt“, analysierte der Nationalspieler. Beim nächsten DFB-Lehrgang wird er von Borussia Dortmund abgestellt werden.

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