Borussia Dortmund nimmt kommende Woche die Vorbereitung auf die neue Saison auf. Unter Cheftrainer Nuri Şahin soll dabei viel frischer Wind wehen.
Dortmund – Der bisherige Assistent von Edin Terzić hat seit Montag offiziell die Verantwortung auf der Trainerbank übernommen. Zum Dienstantritt gab es Glückwünsche von Jürgen Klopp an Nuri Şahin. Obwohl der Abschied von Klopp inzwischen schon neun Jahre her ist, werden mit seinem Namen noch immer Sehnsüchte verbunden. Auch Şahin wird daran gemessen werden, ob er die Erfolge der Ära seines ehemaligen Trainers anpeilen kann.
Eine Woche vor dem Vorbereitungsstart mit der üblichen Leistungsdiagnostik, bei der zahlreiche Nationalspieler noch fehlen werden, ist der frühere türkische Nationalspieler in die Personalplanungen des BVB involviert. Einen externen Neuzugang hat der Klub bisher nicht präsentiert, mit Waldemar Anton und Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart kann aber fest gerechnet werden. Klar ist offenbar zudem: Unter Şahin soll es wieder wesentlich mehr Konkurrenzkampf geben.
Borussia Dortmund steht vor einer Mammutsaison
In den vergangenen Monaten hatte sich die A-Elf des BVB in weiten Teilen quasi von selbst aufgestellt, damit soll zur neuen Saison Schluss sein: Wie Sport Bild berichtet, plant Dortmund nicht mehr mit klaren Stammplätzen für viele Profis. Demnach können sich mit Torhüter Gregor Kobel, den Innenverteidigern Anton und Nico Schlotterbeck sowie Außenverteidiger Julian Ryerson nur noch vier Spieler sicher sein.
Auf allen anderen Positionen soll der Konkurrenzkampf geschürt werden, soll es aber auch um Belastungssteuerung gehen. Schließlich steht der BVB vor einer wahren Mammutsaison: Die Reform der Champions League bringt in der Hinrunde zwei Gruppenspiele mehr mit sich, zudem hat sich Dortmund für die lukrative Klub-WM im Sommer 2025 qualifiziert.
Noch viele Baustellen im Kader des BVB
Das Turnier findet erstmals mit 32 Teilnehmern statt, Austragungsort sind die USA. Die Klub-WM steigt dabei vom 15. Juni bis zum 13. Juli 2025, also nach der Saison in den europäischen Topligen und Europapokalen, wenn die Batterien vieler Spieler schon entladen sind. Die Belastung muss in der neuen Spielzeit also noch besser verteilt werden als bisher.
Vor diesem Hintergrund muss sich der BVB zwingend noch breiter aufstellen. Aktuell hat der Klub etwa mit Ryerson nur einen Rechtsverteidiger von Format im Kader, auf der linken Seite stehen Fragezeichen hinter der Eignung von Ramy Bensebaini und Leihrückkehrer Tom Rothe. Im zentralen Mittelfeld soll der Konkurrenzkampf für Emre Can und Salih Özcan wachsen, wobei weiterhin offen ist, ob Pascal Groß dem BVB den Zuschlag erteilt.
BVB muss auch eine neue Führungsstruktur in der Mannschaft etablieren
Im Offensivbereich könnte der Umbruch schon recht bald konkrete Gestalt annehmen: Das große Interesse an Rayan Cherki von Olympique Lyon ist hinterlegt, er könnte mit Julian Brandt konkurrieren, wobei auch beide Zehner gemeinsam auflaufen können. Im Sturm wird in Kürze mit der Bekanntmachung der Verpflichtung von Guirassy gerechnet. Mit Niclas Füllkrug als hochwertigem Konkurrenten wäre die Position ausgezeichnet besetzt.
Dass es im großen Umbau des BVB nach den Abschieden von Terzić, aber auch von Mats Hummels und Marco Reus keine Erbhöfe mehr geben soll, ist durchaus einleuchtend. Es gilt dabei nicht nur, einen sportlichen Umbruch zu vollziehen, sondern auch eine deutlich veränderte Führungsstruktur in der Mannschaft des BVB zu etablieren.