Flitzer stürmen im WM-Finale den Platz. In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit muss die Partie daraufhin unterbrochen werden. Das ist der Grund für die Aktion.
Update vom 15. Juli: Festnahme der Pussy-Riot-Flitzer bestätigt
Die russische Polizei hat bestätigt, dass die Flitzer vom WM-Finale festgenommen wurden. Bei den vier Personen soll es sich um drei Frauen und einen Mann handeln. Erste Informationen sprachen noch von einer Gruppe aus vier Frauen. Die Personen, die das Finale gestört haben, sind laut Angaben der Polizei auf eine Wache gebracht worden. Pussy Riot hatte die Aktivisten in sozialen Netzwerken als ihre Mitglieder bezeichnet.
Darum geht es Pussy Riot mit der Flitzer-Aktion
Auf Twitter und Facebook verbreitete die Gruppe Pussy Riot eine Mitteilung, in der sie ihr Vorgehen mit dem elften Todestag des russischen Dichters und Künstlers Dmitri Alexandrowitsch Prigow begründete.
In Erinnerung an Prigow benutzt Pussy Riot in dem Statement das Bild vom himmlischen Polizisten auf der einen Seite und des irdischen Polizisten auf der anderen Seite. Der himmlische Polizist schaue Fußballfans beim Feiern zu, der irdische löse Versammlungen auf. Damit will die Gruppe offenbar auf die Diskrepanz zwischen Russland während der WM und dem Russland danach aufmerksam machen.
Weiter heißt es: "Die WM hat an die Möglichkeit erinnert, dass es in der russischen Zukunft einen himmlischen Polizisten geben kann. Aber der irdische Polizist betritt das regellose Spiel und lässt unsere Welt auseinanderbrechen." Dazu äußert die Gruppe einige Forderungen, etwa alle politischen Gefangenen freizulassen und politische Debatten im Land zuzulassen.
Erstmeldung: Pussy Riot schickt Flitzer zum WM-Finale 2018
Moskau - Vier Flitzer haben beim Finale der Fußball-WM zwischen Frankreich und Kroatien für eine kurze Unterbrechung gesorgt. Die russische Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot ließ kurz danach über die Sozialen Medien verlauten, die Frauen auf dem Spielfeld seien ihre Mitglieder gewesen.
Flitzer im WM-Finale: Pussy Riot stellt Forderungen
„Vier Mitglieder von Pussy Riot im Finale der Fußball-WM“, schrieb die Gruppe bei Facebook. Dazu stellte sie eine Liste von Forderungen auf: Politische Gefangene sollten freigelassen werden, Festnahmen bei Kundgebungen sollten aufhören, das Land brauche mehr politischen Wettbewerb. Von der Polizei gab es zunächst keine Stellungnahme.
Pussy Riot schickt Flitzer in Uniformen zum WM-Finale
Die vier förmlich gekleideten Personen stürmten am Sonntag in der 53. Minute auf den Rasen des Moskauer Luschniki-Stadions. Sie rannten beim Spielstand von 2:1 für Frankreich (am Ende 4:2, der Spielverlauf im Ticker zum Nachlesen) auf einige der Spieler zu, ehe sie von Ordnern eingefangen werden konnten.
Die vier Frauen trugen Uniformen, die an Polizisten erinnerten, und flitzten fröhlich winkend mitten im Finale in der 53. Minute auf den Rasen des Moskauer Luschniki-Stadions. Sie rannten beim Spielstand von 2:1 für Frankreich (am Ende 4:2, der Spielverlauf im Ticker zum Nachlesen) über den Platz, wurden aber schnell von Sicherheitsleuten geschnappt. Einer der Aktivistinnen gelang es zuvor noch, mit Frankreichs Superstar Kylian Mbappe abzuklatschen. In ihrem Schreiben nannte Pussy Riot die Aktion „Der Polizist kommt ins Spiel“.
Pussy-Riot-Flitzer im WM-Finale überraschen den Schiedsrichter
Der argentinische Schiedsrichter Nestor Pitana schien die Flitzer im ersten Moment nicht zu bemerken, stoppte die Partie dann aber doch für kurze Zeit. Nachdem die Sicherheitskräfte die Störer vom Platz geführt hatten, wurde die Begegnung fortgesetzt.
Pussy Riot im Konflikt mit dem Kreml
Die Punkgruppe Pussy Riot hat in der Vergangenheit immer wieder kremlritische Aktionen an öffentlichen Orten inszeniert. 2012 wurden drei Aktivistinnen nach einem „Punk-Gebet“ in einer Kirche verhaftet, wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ verurteilt und später begnadigt.
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dpa/sid