Şahin erhält Rückendeckung von BVB-Boss – Sabitzer bekommt Tadel

Im Anschluss an die 1:2-Niederlage gegen Union Berlin gibt Lars Ricken seine Einschätzung zur Lage des BVB ab. Auch der Fall Marcel Sabitzer steht zur Debatte.

Dortmund – Borussia Dortmund unterlag am Samstag in der Bundesliga Union Berlin mit 1:2. „Wir hatten nur Nationalspieler auf dem Platz und nur Nationalspieler eingewechselt“, sagte Lars Ricken am Sonntag bei Bild. „Da ist die Erwartung schon größer.“

Nach dem 6. Spieltag befindet sich der BVB aktuell nur im Tabellenmittelfeld der Bundesliga. „Nach sechs Spieltagen ist das nicht nur eine Momentaufnahme“, gab Ricken zu. Man stehe „auf dem Platz, den wir verdienen“. Vor der Saison habe man noch gesagt, man wolle nicht nur um Titel mitspielen, sondern am Ende auch einen holen. „Das ist gerade nicht angebracht.“

„Quatsch“: Ricken kontert Kritik an Şahin

Nuri Şahin steht aufgrund des durchwachsenen Saisonstarts unter Beobachtung. Von Sky-Experte Dietmar Hamann gab es scharfe Kritik: „Die Auftritte gegen Stuttgart, Bochum und Union waren unterirdisch. (…) Der Plan bringt dir nichts, wenn die Spieler nicht für dich laufen. Er sagt, da wächst was zusammen. Ich sehe das nicht.“

Laut Ricken sollte man jedoch „nicht den Fehler machen und ihm (Sahin; Anm. d. Red.) die Probleme der Vergangenheit anlasten.“ Dass die Profis für ihren Trainer nicht durchs Feuer gehen würden, bezeichnete der Sport-Geschäftsführer des BVB als „Quatsch“.

Şahin mache „sich extrem viele Gedanken, weil er wie wir alle die Verantwortung für den Verein spüren“, so Ricken. Eine Wohlfühloase sei der BVB laut dem Champions-League-Sieger von 1997 nicht: „Die Spieler haben alle bewiesen, warum sie beim Borussia Dortmund spielen, von der Haltung her und ihrer sportlichen Bedeutung.“

Diskussion um Sabitzer „ist eigentlich schade“

Eines der Gesprächsthemen rund um Borussia Dortmund ist derweil Marcel Sabitzer. Sahin ließ den Österreicher bislang überwiegend auf dem rechten Flügel spielen, wobei Sabitzer öffentlich gestand, dass ihm die Position im Zentrum mehr liege.

„Die Diskussion ist eigentlich schade, weil er bei uns eine extreme Wertschätzung hat. Ohne ihn wären wir in der vergangenen Saison wahrscheinlich nicht ins Champions-League-Finale gekommen“, sagte Ricken. „Und Nuri hat ja auch gezeigt, dass er ihn auf dem Platz haben will. Er hat dann vielleicht auf einer Position gespielt, die nicht seine stärkste ist.“

Ricken rüffelte Sabitzer in diesem Zuge: „Wichtig ist, dass gerade in so einer Situation die Einzelinteressen nicht der Hauptfokus sein sollten, sondern sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt und dann auch wirklich die Teamleistung das Entscheidende ist.“ Beim 1:2 im Stadion An der Alten Försterei wirkte Sabitzer lediglich 14 Minuten mit.

Auch von Hamann gab es zuletzt Kritik für Sabitzer. Nachdem Sabitzer nach dem 3:0 in der Champions League gegen Brügge offen kundgetan hatte, lieber im Zentrum zu spielen, sagte Hamann: „Solch ein Kommentar so früh in der Saison, noch dazu bei einem Sieg – muss das sein? Ich verstehe das nicht.“ Laut dem Ex-Nationalspieler hätten die BVB-Spieler „zu viel Macht“, die Bosse sollten deshalb gewarnt sein.

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