Der BVB geht mit 2:5 gegen Real Madrid unter. Trainer Nuri Şahin wird wegen der taktischen Ausrichtung kritisiert, Sportdirektor Sebastian Kehl nimmt ihn in Schutz.
Madrid – Wie konnte es dazu kommen, dass Borussia Dortmund im Estadio Santiago Bernabéu eine 2:0-Führung verspielte und gegen Real Madrid dann in der zweiten Halbzeit doch noch mit 2:5 verlor? Für TV-Experte Christoph Kramer und Ex-BVB-Trainer Edin Terzić war die Umstellung auf die defensive Herangehensweise ausschlaggebend für die deutliche Niederlage.
Nuri Şahin entschied sich bereits in der 55. Minute, Offensivspieler Jamie Gittens vom Feld zu nehmen und dafür Verteidiger Waldemar Anton einzuwechseln – ein spielentscheidender Fehler? Kurz nach dem Madrider Ausgleich reagierte Şahin erneut und brachte mit Pascal Groß einen eher defensiven Mann für Donyell Malen. Vor allem im Internet bekam Şahin dafür Kritik.
Şahin: „Ich glaube nicht, dass es am Systemwechsel lag“
„Wir kommen aus der Halbzeit raus und hatten auch besprochen, wenn wir die Außenbahnen nicht zukriegen, kann es sein, dass wir umstellen, das schaffst du nicht. Und dann kassieren wir in ein, zwei Minuten zwei Tore“, sagte Şahin bei Amazon Prime.
„Es war klar, dass wir da engere Abstände haben wollten. Klar kann man sagen, nochmal umstellen, aber mit Ball habe ich kein großes Problem gesehen, aber gegen den Ball haben wir uns zu sehr hinten reindrängen lassen“, so Şahin weiter. Die Umstellung habe „natürlich nicht funktioniert“. Aber: „Ich glaube nicht, dass es am Systemwechsel oder an den Wechseln gelegen hat, sondern daran, dass uns gegen den Ball der Zugriff gefehlt hat.“
Es sei dem BVB klar gewesen, „dass Madrid in der zweiten Halbzeit drücken wird und dass wir das entweder aushalten in unserer Hälfte oder auf den zweiten Ball gehen müssen. Ob es am Mut lag, weiß ich nicht, das will ich nicht unterschreiben“, teilte Şahin mit.
Sportdirektor Sebastian Kehl nahm den Trainer derweil in Schutz. „Real Madrid hat auch taktisch umgestellt in der zweiten Halbzeit, darauf wollten wir mit der Fünferkette reagiert. Da muss man einen Spieler auswechseln. Das geht nicht anders. Ich glaube, dass wir die Dinge trotzdem hätten besser machen können“, so Kehl.