Bei Sky90: Hamann zählt Löw an und äußert Zweifel

Didi Hamann (l.) kritisiert Jogi Löw.
 ©dpa/sdm

Nach der Aufarbeitung des blamablen Ausscheidens bei der WM 2018 blickt Joachim Löw nach vorne. Nun kritisiert ihn Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann scharf und zählt den Bundestrainer an.

München - Nach dem Ausscheiden bei der WM 2018 hat sich der DFB um Bundestrainer Jogi Löw mit der Aufarbeitung der Ereignisse Zeit gelassen. Die schließlich präsentierte Analyse der Gründe für das frühe Scheitern überzeugte dann aber nicht jeden - zu wenig Selbstreflexion, zu wenige personelle Konsequenzen.

Selbstredend steht der DFB und damit auch seine Entscheidung, an Joachim Löw festzuhalten, seither im Mittelpunkt der öffentlichen Betrachtung. So auch beim Fußball-Talk „Sky90“ auf Sky. Dort teilte vor allem Sky-Experte Dietmar Hamann ordentlich gegen den Bundestrainer aus.

Dietmar Hamann: „Ich habe große Bedenken...“

Dabei ging Hamann weiter als manch anderer Experte, denn zunächst war nur die Aufarbeitung an sich und die zugehörige Pressekonferenz kritisiert worden. Doch für den Ex-FCB-Spieler muss auch die Personalie Löw selbst klar hinterfragt werden: „Ich glaube nicht, dass sich der Bundestrainer und der Team-Manager mit der öffentlichen Stellungnahme einen Gefallen getan haben. Für mich ist Löw mehr beschädigt, als es davor der Fall war. Er hat sich selbst angeklagt. Ich habe große Bedenken, ob das die richtigen Leute sind, die uns wieder in die Weltspitze bringen“, zweifelt Hamann.

Doch der Ex-Nationalspieler lässt diese Aussage nicht einfach im Raum stehen, sondern untermauert sie mit einem konkreten Argument: „Wenn ich Stimmen von jungen Spielern höre, dass sie anders behandelt wurden als die Routiniers bzw. Weltmeister von 2014, dann ist das sehr bedenklich. Das ist das größte Konfliktpotential. Ich bin mir nicht sicher, ob alle im Kader für Löw durchs Feuer gehen.“

Hamann: „Löw kämpft um seinen Job“

Doch damit noch nicht genug. Die DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel und Vize-Präsident Dr. Reinhard Koch vertrauen Joachim Löw weiterhin - und verlängerten bekanntlich schon vor der WM 2018 den Vertrag mit dem Bundestrainer. Für Hamann absolut unverständlich: „Wäre der Vertrag nicht verlängert worden, dann wäre die Situation ganz anders bewertet und diskutiert worden“, meint er. Er könne über die Verlängerung „nur den Kopf schütteln.“

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Ob Löw, wie von Koch geplant, den Umbruch im Hinblick auf die EM 2020 und die WM 2022 vornehmen kann, ist laut Sky-Experte Hamann fraglich: „Löw kämpft um seinen Job. Denn, wenn die nächsten beiden Spiele verloren werden, weiß ich nicht, ob danach noch der selbe Bundestrainer im Amt ist.“ Die nächsten Wochen werden für den Chef-Coach des DFB-Teams also zumindest medial wohl mit die schwierigsten seiner gesamten Trainer-Laufbahn. 

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sdm 

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