„So ist Fußball“: Cristiano Ronaldo und die Geschichte zweier Elfmeter

Portugal hat das EM-Achtelfinale gegen Slowenien nach Elfmeterschießen für sich entschieden. Wie immer stand Cristiano Ronaldo dabei besonders im Fokus.

Frankfurt – Cristiano Ronaldo wartet bei der EM in Deutschland nach wie vor auf sein erstes Tor. Im Achtelfinale gegen Slowenien am Montagabend bot sich dem Altmeister von Portugal die goldene Chance darauf, jedoch scheiterte er in der Verlängerung vom Elfmeterpunkt an Torhüter Jan Oblak. Die zweite Runde im Elfmeterschießen ging jedoch an Ronaldo.

Der Superstar erlebte damit ein absolutes Wechselbad der Gefühle: Nachdem er den möglichen Siegtreffer vergeben hatte, weinte Ronaldo bittere Tränen; nachdem Torhüter Diogo Costa mit drei Paraden im Elfmeterschießen zum Helden avanciert war, stand dem Stürmer die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Cristiano Ronaldo: „Unerklärliche Momente“

In den 120 Minuten zuvor hatte Ronaldo einen bisweilen seltsamen Auftritt hingelegt. Der Angreifer wirkte regelrecht verkrampft, schien unbedingt seine Torflaute beenden zu wollen. Er pumpte sich mit lauten Schreien vor Freistößen auf, haderte wild gestikulierend, wenn er knapp unter einer Flanke hindurchsprang. Mit dem Fehler aus elf Metern in der Verlängerung schien der gebrauchte Abend in Frankfurt perfekt, was die emotionale Reaktion erklären mag.

„Trauer am Anfang ist am Ende in Freude übergegangen“, sagte Ronaldo in einem Interview noch auf dem Platz. „So ist Fußball: Momente, unerklärliche Momente.“ Ein Aus von Portugal bei seiner letzten Europameisterschaft hätte am Ego des Superstars genagt. „Ich hatte einen Direktschuss, um das Team in Führung zu bringen. Das habe ich nicht geschafft“, sagte Ronaldo.

Für ihn wäre kaum auszudenken gewesen, hätte sich Slowenien nach 120 Minuten durchgesetzt. Bei aller Kritik am bisweilen theatralischen Auftritt von Ronaldo muss man ihm zugutehalten, dass er im Elfmeterschießen gleich den ersten Versuch der Portugiesen übernahm. In dieser Drucksituation verwandelte ‚CR7‘ eiskalt und schien sich anstelle eines ausgelassenen Jubels regelrecht bei den eigenen Fans zu entschuldigen, dass er ihnen das Nervenspiel nicht ersparen konnte.

Trainer Martínez: „Es müsste ihm nicht so nahegehen“

Portugal-Coach Roberto Martínez hatte nach der Partie nur lobende Worte für seinen Superstar übrig. „Diese Emotionen sind unglaublich. Es müsste ihm nicht so nahegehen, nach der Karriere, die er hatte und all dem, was er erreicht hat“, so der Spanier. Er habe keinerlei Zweifel daran gehabt, dass Ronaldo den ersten Versuch im Elfmeterschießen verwandeln und Portugal zum Sieg führen werde.

„Wie er reagiert hat, ist für uns alle ein Beispiel. Ich bin unheimlich stolz“, sagte Martínez. Ähnliches galt in der Nacht nach dem Achtelfinale übrigens auch für sein Gegenüber, den slowenischen Trainer Matjaž Kek: „Ronaldos Reaktion zeigte Respekt für Slowenien, damit bin ich zufrieden.“

Ronaldo hofft nun im Viertelfinale gegen Frankreich am Freitagabend im Hamburger Volkspark auf seinen ersten Turniertreffer. Verwandelte Elfer im Elfmeterschießen finden in der Torschützenliste keine Berücksichtigung.

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