Thomas Müller beendet seine DFB-Karriere: Seine Abschiedsrede hielt er bereits vor Jahren

Das bittere EM-Viertelfinale gegen Spanien war das letzte DFB-Spiel von Thomas Müller. Von den deutschen Fans verabschiedet hat sich der Routinier allerdings längst.

München – Unmittelbar nach dem Schlusspfiff des dramatischen EM-Viertelfinals gegen Spanien kämpfte Thomas Müller noch tapfer gegen die Emotionen. Trotz 120 Minuten aufopferungsvollen Kampfes war der deutsche EM-Traum soeben geplatzt. Die große Leere war allen deutschen DFB-Stars sichtlich anzumerken.

Doch spätestens beim Blick in die Gesichter der deutschen Fans in der Stuttgarter MHPArena rollten auch beim Routinier die Tränen. Nicht verwunderlich: Auch Müller wusste in diesem Moment, dass das wohl sein letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft gewesen ist.

Müller erlebt im EM-Viertelfinale gegen Spanien Wechselbad der Gefühle

In der 80. Minute war Müller von Julian Nagelsmann an die Seitenlinie gerufen worden. Beim Stand von 0:1 und nur noch rund zehn Minuten auf der Uhr, warf der Bundestrainer nochmal alles nach vorne. Müller wurde für Jonathan Tah eingewechselt und erlebte anschließend nochmal ein Wechselbad der Gefühle.

Erst war da die grenzenlose Freude über den späten Ausgleichstreffer durch Florian Wirtz kurz vor Schluss (89.). Dann die Aufregung über die höchst umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Anthony Taylor, der Deutschland in der 106. Minute nach einem vermeintlichen Handspiel von Spaniens Marc Cucurella einen Elfmeter verwehrte. Und schlussendlich der Schock über den entscheidenden Treffer der Spanier zum 2:1 in der 119. Minute der Verlängerung durch Mikel Merino.

EM-Viertelfinale war offiziell das letzte Spiel von Müller im Deutschland-Trikot

Das Viertelfinale gegen Spanien bot für Müller vieles, nur kein Happy End. Es war der letzte große Auftritt der deutschen Fußballlegende im DFB-Dress. Wie die Bild bereits berichtete, hat sich Müller dazu entschlossen, seine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Am Montag (15. Juli) bestätigte er seinen Entschluss auf seinen Social-Media-Kanälen. Nach insgesamt 131 Länderspielen, 45 Toren und 41 Vorlagen für Deutschland ist also endgültig Schluss.

„Natürlich verlässt ein ganz Großer die deutsche Nationalmannschaft. Seine Einsätze, seine Erfolge, seine Tore und vor allem seine Führungsqualitäten hinterlassen große Spuren, große Fußstapfen, in die ein anderer Spieler erst wieder hineintreten muss“, sagte MagentaTV-Experte Lothar Matthäus über einen DFB-Rücktritt von Müller. „Ich sage, Thomas, danke für alles, was du bisher gemacht hast.“

Müller kündigte bereits 2022 seinen Abschied aus der Nationalmannschaft an

Unmittelbar nach dem deutschen EM-Aus waren keine großen Abschiedsworte von Müller nicht zu hören. Die brauchte es allerdings auch nicht. Immerhin verkündete die DFB-Ikone schon nach der WM 2022 in Katar mit rührenden Worte seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft. Wer kann sich noch erinnern?

„Falls das mein letztes Spiel für Deutschland gewesen sein sollte, dann möchte ich nochmal ein paar Worte an alle deutschen Fußball-Fans, die mich all die Jahre begleitet haben, richten“, begann Müller damals seine Abschiedsrede im Interview nach dem enttäuschenden Vorrundenaus bei der WM.

„Es war ein enormer Genuss, liebe Leute, vielen Dank! Wir haben unglaubliche Momente zusammen gehabt. Ich habe in jedem Spiel versucht, mein Herz auf dem Platz zu lassen. Vollen Einsatz geliefert, manchmal gabs Freudentränen durch meinen Aktionen, manchmal hatten die Zuschauer vielleicht auch Schmerzen im Gesicht, weil Aktionen nicht gelungen sind. Aber ich hab‘s mit Liebe getan, da könnt ihr euch sicher sein.“

Müller sah bei der EM nur insgesamt 46 Spielminuten

Sein Herz ließ Müller auch bei dieser Heim-EM auf dem Platz, wenn auch er von Nagelsmann nur insgesamt 46 Spielminuten bekam. Passend: Müller wirkte beim ersten Deutschland-Spiel des Turniers – bei der 5:1-Eröffnungsgala gegen Schottland – und eben bei der letzten deutschen Partie gegen Spanien mit. So schließt sich der Kreis.

Müller äußert sich nach EM-Aus über Rücktritt aus der Nationalmannschaft

„Realistischerweise kann das schon sein, dass das heute mein letztes Spiel war. Ich werde mich mit dem Bundestrainer austauschen. Und dann werden wir schauen, wie es weitergeht. Dieses Thema ‚Rücktritt‘, dass ich ausschließe, für Deutschland zu spielen, das wird‘s von mir nicht geben“, hatte Müller nach dem Aus gegen Spanien in der Mixed Zone der Allianz Arena noch gesagt.

„Aber es kann natürlich sein, dass der Trainer und ich festlegen, dass das die sinnvollere Variante ist.“ Nun hat er offiziell eine Entscheidung getroffen. Fest steht: Thomas Müller hat es mit Liebe getan – und das wird für immer bleiben. (kus)

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