Borussia Dortmund will Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko keine Steine in den Weg legen, ein Transfer deutet sich aber am ehesten bei Niclas Füllkrug an.
Dortmund/London – Mit der Verpflichtung von Serhou Guirassy hat Borussia Dortmund im Sturm eine besondere Konkurrenzsituation geschaffen. Neben dem Neuzugang von Vizemeister VfB Stuttgart hegen auch Niclas Füllkrug, Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko Ansprüche auf einen Stammplatz, die durch entsprechende Gehälter untermauert werden.
Weil die Ressourcen beim BVB damit alles andere als ideal verteilt sind, stehen schon länger die Abschiede von Konkurrenten von Guirassy im Raum. Bei Haller soll Dortmund inzwischen sogar an einen ablösefreien Wechsel denken, während der Berater von Moukoko eine ungewöhnlich scharfe öffentliche Attacke auf den Klub geführt hat. Konkrete Anzeichen auf einen Transfer mehren sich aber ausgerechnet bei Füllkrug.
Gespräche zwischen West Ham und Dortmund auf der Zielgeraden?
Schon seit einigen Tagen halten sich Gerüchte um das Interesse von West Ham United am Nationalspieler, der bei der EM mit zwei Toren von der Bank zum Rekordjoker der DFB-Männer avancierte. Laut dem britischen TV-Sender Sky Sports stehen die Zeichen nun tatsächlich auf einen Wechsel von Füllkrug.
Der Meldung vom Mittwochnachmittag (31. Juli) zufolge sollen West Ham und Borussia Dortmund einer Einigung bezüglich des Stürmers nahe sein. Die Klubs befinden sich demnach in den Gesprächen über letzte Details, unter anderem die Struktur eines Deals um den 31-Jährigen. Eine Einigung zwischen West Ham und Füllkrug soll noch nicht bestehen, wird auf der Insel aber nicht als potenzieller Stolperstein des Transfers bewertet.
Nuri Şahin hatte eigentlich einen Riegel vorgeschoben
Auch der deutsche Sky-Ableger berichtet vom Interesse der Londoner an Füllkrug. Demnach soll vor allem der Technische Direktor Tim Steidten eine Triebfeder des möglichen Deals sein. Mit dem Nationalspieler verbindet ihn eine gemeinsame Vergangenheit bei Werder Bremen. Dem Vernehmen nach war West Ham schon im Vorjahr an Füllkrug dran, ehe er kurz vor Transferschluss zum BVB wechselte.
In Dortmund hat Füllkrug nicht alle Erwartungen erfüllt, auch wenn er seinen Anteil am Erreichen des Champions-League-Finals hatte. Guirassy ist als klare Nr.1 für den Sturm, Füllkrug aber als erste Alternative vorgesehen. Den Verein sollen eigentlich eher Haller und Moukoko verlassen. Trainer Nuri Şahin erklärte zuletzt: „Wir wollen die bestmögliche Mannschaft haben – und da spielen Füllkrug und Guirassy in meinen Planungen eine zentrale Rolle!“
BVB könnte hoher Transfergewinn winken
Von dieser Haltung würde sich der BVB nur zu äußerst lukrativen Konditionen abbringen lassen. Im Zusammenhang mit lose kolportiertem Interesse von Atlético Madrid wurde in Medienberichten eine Schmerzgrenze bei etwa 30 Millionen Euro verortet. Dortmund selbst zahlte für Füllkrug (bisher) 17 Millionen Euro an Werder Bremen, könnte also womöglich nach nur einem Jahr einen hohen Transfergewinn verbuchen.
Allerdings wird Guirassy die ersten Pflichtspiele der neuen Saison wegen einer Knieverletzung verpassen. Da Haller und Moukoko nicht mehr eingeplant sind, müsste Füllkrug womöglich durch einen anderen Stürmer ersetzt werden. Nicht zuletzt deshalb werden die Verantwortlichen genau abwägen, ob sie eine Offerte für den DFB-Star annehmen können, der obendrein schnell zu einem wichtigen Faktor in der Kabine geworden ist.