Nach Waldemar Anton hat Borussia Dortmund den zweiten Neuzugang des Sommers präsentiert. Und wie Anton kommt auch er vom VfB Stuttgart: Bei Serhou Guirassy hat der zweite Anlauf geklappt.
Dortmund – Serhou Guirassy hatte schon vergangene Woche in Dortmund geweilt, um seinen Vertrag beim BVB zu unterschreiben. Eine Auffälligkeit beim Medizincheck ließ den Deal zeitweise wanken, eine Nachuntersuchung einer festgestellten Knieverletzung hat letztlich dazu geführt, dass der Transfer vollzogen wird.
Am Donnerstag hat Guirassy einen Vertrag bis 2028 unterschrieben. „Es war uns wichtig, im Sinne des BVB und des Spielers eine möglichst genaue Spezialisten-Einschätzung der Verletzung von Serhou zu erhalten. Gründlichkeit ging hier eindeutig vor Schnelligkeit. Jetzt liegen alle Fakten auf dem Tisch, und wir sind überzeugt davon, mit diesem Transfer die richtige Entscheidung getroffen zu haben“, sagte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Lars Ricken.
Serhou Guirassy steht vor individuellem Aufbauprogramm
Dem Klub zufolge wird Guirassy einige Wochen lang ein individuelles Aufbauprogramm absolvieren, die Prognose lautet aber, dass er noch im Sommer einsatzfähig sein wird. Laut Medienberichten könnte das erste Spiel nach der Länderspielpause im September ein realistisches Ziel sein. Wäre ein operativer Eingriff notwendig geworden, hätte der BVB mutmaßlich auf den Transfer verzichtet.
Guirassy konnte den VfB Stuttgart wegen einer Ausstiegsklausel für kolportierte 18,5 Millionen Euro verlassen. Bei den Schwaben hegen sie keinen Groll gegenüber dem Nationalspieler von Guinea. „Bis zu seinem letzten Tag beim VfB Stuttgart hat sich Serhou immer als großartiger Sportsmann gezeigt. Im gegenseitigen Vertrauen hatten wir immer einen sehr offenen Austausch zu seinen sportlichen Zukunftsplänen“, lässt sich Sportchef Fabian Wohlgemuth zitieren.
Guirassy: „Ich bin hierhergekommen, um Titel zu holen“
Der VfB unternahm Anstrengungen, Guirassy vom Verbleib zu überzeugen, konnten aber unter anderem finanziell nicht mit dem Paket mithalten, das Dortmund für den Stürmer schnürt. Guirassy selbst betont, ihn habe die Strahlkraft und das große Potenzial seines neuen Klubs gelockt. „Wenn Borussia Dortmund anfragt, ist das schon etwas Besonderes. Jedes an Fußball interessierte Kind auf der Welt kennt diesen Klub, kennt die schwarzgelben Trikots, kennt die Gelbe Wand.“
Er sei „hierhergekommen, um Titel zu holen“, betont Guirassy. „Das ist mein Anspruch, das ist mein Antrieb. Was beim BVB möglich ist, hat der Klub im vergangenen Jahr durch das Erreichen des Champions-League-Finals gezeigt.“ In der Bundesliga landete Dortmund allerdings als Tabellenfünfter zehn Punkte hinter dem Vizemeister Stuttgart.
BVB will Guirassy nicht auf „Qualitäten im Abschluss reduzieren“
Mit 28 Treffern in der Bundesliga hatte Guirassy großen Anteil am sensationellen Erfolg des VfB. „Serhou auf seine Qualitäten im Abschluss zu reduzieren, wäre falsch. Zwar wird er als Stürmer natürlich an seinen Toren gemessen. Darüber hinaus zeigt die Rolle, die er im Anlaufen von Gegenspielern übernimmt, aber deutlich auf, dass er sich selbst als echter Teamplayer definiert“, betont Ricken.
Beim BVB dürfte die Ankunft von Guirassy weitere Transfers nach sich ziehen. Aktuell ist der Kader mit vier Mittelstürmern zu vielzählig und kostspielig besetzt. Sébastien Haller gilt nach Informationen von fussball.news als der Kandidat, von dem sich der Klub am ehesten trennen möchte. Auch bei Niclas Füllkrug reißen Gerüchte nicht ab. Youssoufa Moukoko lehnt dem Vernehmen nach einen Abschied derzeit ab.