Rocco Reitz blieb die Teilnahme an der Europameisterschaft verwehrt. Julian Nagelsmann lobt den Youngster von Borussia Mönchengladbach dennoch.
Mönchengladbach – Die Einladung zum DFB-Trainingslager in Blankenhain Ende Mai und der krankheitsbedingte Ausfall von Aleksandar Pavlović bei der Europameisterschaft hatten die leise Hoffnung genährt, dass Rocco Reitz überraschend am Turnier teilnehmen könnte. Das Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach hatte jedoch gegen Emre Can das Nachsehen.
Nagelsmann über Reitz: „Hat sich für Herzogenaurach empfohlen“
Bundestrainer Julian Nagelsmann entschied sich aufgrund des Faktors Erfahrung für Can, der 44 Länderspiele sowie 417 Pflichtspiele für den FC Bayern, Bayer Leverkusen, FC Liverpool, Juventus Turin und Borussia Dortmund absolviert hat. Reitz hinterließ dennoch einen positiven Eindruck bei der Nationalmannschaft, wie Nagelsmann gegenüber der Bild-Zeitung betonte.
„Rocco hat in Gladbach eine starke Saison gespielt, auch wenn die Spielzeit für den Verein nicht einfach war. Er ist sehr fleißig, das hat er auch bei uns gezeigt: Rocco war auch ohne Ball im Training enorm viel unterwegs und hat mit Ball viel initiiert“, urteilte Nagelsmann über den Gladbacher Hoffnungsträger.
Auch die Nervosität, die Reitz zu Beginn anzumerken war, sprach keinesfalls gegen ihn. Vielmehr sei dies „für einen jungen Spieler sehr sympathisch“, sagte Nagelsmann. „Man hat gespürt, dass es ihm etwas bedeutet, hier dabei zu sein“, betonte der 36-Jährige und ergänzte: „Aufgrund seiner Trainingsleistungen und seines Engagements hat er sich auch für die Vorbereitung in Herzogenaurach empfohlen. Wir hatten auf und neben dem Platz viel Spaß mit ihm.“
Wird Reitz der nächste Gladbacher Nationalspieler?
Zwar sollte es nicht reichen, doch vielleicht wird Reitz in Zukunft noch einmal zu einem DFB-Lehrgang eingeladen. Vorerst wid sein Fokus aber auf seiner persönlichen Weiterentwicklung in Mönchengladbach liegen.
Der 22-Jährige absolvierte in der abgelaufenen Saison alle 34 Bundesligaspiele für die Fohlen-Elf, stand zudem in drei von vier DFB-Pokal-Spielen auf dem Rasen. In der kommenden Spielzeit soll Reitz‘ Stellenwert noch weiter ansteigen, denn langfristig braucht es nach den Abgängen von Patrick Herrmann und Tony Jantschke weitere Identifikationsfiguren aus dem hauseigenen Nachwuchs. Dafür wird es allerdings gelten, den Shootingstar behutsam aufzubauen und nicht zu verbrennen.