Der kleinste Ort hat nur 3500 Einwohner: Hier wohnen die Teams während der EM

Nur drei in Ostdeutschland, die meisten in Bayern und Nordrhein-Westfalen: Die EM-Quartiere der Nationalteams stehen fest. Der Überblick als Daten-Karte.

Am 14. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. 24 Nationalmannschaften sind mit dabei und bereiten sich vor dem Turnier in der ganzen Republik auf ihre Spiele vor. Bei der Wahl ihrer Quartiere entschieden sich manche für größere Städte, andere für die Provinz.

DFB-Team bei Heim-EM in Herzogenaurach untergebracht

Die deutsche Nationalmannschaft schlägt ihre Zelte im mittelfränkischen Herzogenaurach auf. Dort hat (Noch)-Ausrüster Adidas seinen Firmensitz. Das DFB-Team nutzte den dortigen Campus namens „Home Ground“ schon während der vergangenen EM als Quartier. Ein schlechtes Omen? Damals scheiterte Deutschland bereits im Achtelfinale (0:2 gegen England).

Ein Faktor für die Auswahl war die Nähe zu den bisher bekannten Spielorten. In der Vorrunde spielt Deutschland in München (14. Juni gegen Schottland), Stuttgart (19. Juni gegen Ungarn) und Frankfurt (23. Juni gegen die Schweiz). Die Austragungsorte liegen alle weniger als 250 Kilometer vom „Home Ground“ entfernt.

EM-Quartiere: Die meisten in NRW und Bayern untergebracht

Auch andere Nationalteams machten ihre Wahl von den Gruppenspielorten abhängig. Weil Österreich zweimal in Berlin spielt, entschied sich das ÖFB-Team für die Hauptstadt als Heimatort. Serbien spielt zweimal in München und ist während des Turniers in Augsburg daheim. Insgesamt sind fünf Teams in Bayern untergebracht. Neben Deutschland und Serbien auch Rumänien (Würzburg), Schottland (Garmisch-Partenkirchen) und Ungarn (Weiler im Allgäu).

Die meisten Teams entschieden sich für Nordrhein-Westfalen. Der amtierende Europameister Italien geht in Iserlohn die Mission Titelverteidigung an, Mitfavorit Frankreich verschlägt es in die 15.000-Einwohner-Kleinstadt Bad Lippspringe in der Nähe von Paderborn. Auch Portugal und Cristiano Ronaldo wollen es offenbar ruhiger haben. Sie sind im 25.000-Einwohner-Städtchen Harsewinkel daheim. Slowenien vertraut auf Wuppertal. Albanien und Georgien setzen bei ihrer ersten EM-Teilnehme auf Kamen und Velbert.

EM-Quartier in 3500-Einwohner-Gemeinde: Ungarn zu Gast im Allgäu

Auch Spanien will es offenbar beschaulicher und ist in Donaueschingen (22.000 Einwohner) im Südwesten Baden-Württembergs untergebracht. Ebenso England, das im thüringischen Blankenhain logiert. Der Ort zählt rund 6500 Einwohner. Für den kleinsten Ort entschieden sich die Ungarn. Weiler im Allgäu zählt nur 3500 Einwohner, wie ein Sprecher auf Anfrage erklärt.

Insgesamt zeigt sich beim Blick auf die EM-Karte ein klares Südwest-Gefälle. Im Nordosten der Republik lassen sich nur wenige Teams nieder. In den neuen Bundesländern sind insgesamt nur drei Teams untergebracht. Neben Österreich (Berlin) und England (Thüringen) auch Kroatien in Neuruppin (Brandenburg). Die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern gehen ebenso leer aus wie das Saarland sowie die Stadtstaaten Hamburg und Bremen.

EM-Quartiere: Der Osten im Abseits? DFB-Elf „ganz bewusst“ in Thüringen

Bei der Heim-WM 2006 hatte sich ein ähnliches Bild gezeigt. Die meisten Teams verschlug es damals nach NRW, Baden-Württemberg und Bayern. In den Ost-Ländern war neben der DFB-Elf in Berlin nur ein Team daheim (Ukraine in Potsdam). Das liegt zu großen Teilen an den Austragungsorten, die schlicht eher im Süden und Westen liegen, sorgte damals aber auch für eine politische Debatte. „Ostdeutschland im Abseits“, titelte der Spiegel.

Die deutsche Nationalmannschaft scheint diesem Bild etwas entgegenwirken zu wollen. Bevor es ins EM-Quartier nach Mittelfranken geht, macht sich die Mannschaft von Chefcoach Julian Nagelsmann im thüringischen Blankenhain fit. Dort findet ein Kurztraininigslager statt. DFB-Sportdirektor Rudi Völler will eine „Europameisterschaft für alle“ und sagt: „Wir gehen mit der Nationalmannschaft ganz bewusst in den Osten Deutschlands, bevor wir unser Quartier im Süden des Landes beziehen. Wir freuen uns auf unsere Fans in Thüringen.“ (as)

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