Die Nachricht vom vorzeitigen Abschied von Jürgen Klopp beim FC Liverpool sorgt für reichlich Echo in der Medien- und Fußballlandschaft.
München – Die Nachricht vom vorzeitigen Ausscheiden von Star-Trainer Jürgen Klopp beim FC Liverpool im kommenden Sommer sorgt in der Profi-Fußball-Community für mächtig viel Aufsehen. Die ersten Reaktionen auf die für viele Beobachter überraschende Entscheidung des 56-Jährigen, der auf der Insel bereits seit 2015 tätig ist und eigentlich noch über einen Vertrag bis 2026 verfügte, ließen nicht lange auf sich warten.
Jürgen Klopp | |
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Geboren: | 16. Juni 1967 in Stuttgart |
Aktueller Verein als Trainer: | FC Liverpool |
Bisherige Stationen als Trainer: | Eintracht Frankfurt (D-Jugend), 1. FSV Mainz, Borussia Dortmund |
Erfolge als Trainer (Auswahl): | 1 x CL-Sieg, 1 x Klub-Weltmeister, 1 x UEFA-Super-Cup-Sieger, 2 x Deutscher Meister, 1 x Deutscher Pokalsieger, 1 x Englischer Meister, 1 x Englischer Pokalsieger |
Klopp-Ära endet: Britische Medien sprechen von „Schock“
In einer Videobotschaft kommentierte Klopp seinen Abgang mit den Worten: „Ich kann verstehen, dass das in diesem Moment für viele Leute ein Schock ist.“ Tatsächlich dürfte das Wort „Schock“ auch ziemlich zutreffend sein, schaut man auf die Resonanz, die sich in unterschiedlichen Medien abspielt.
So schreibt das britische Online-Portal Daily Mail: „Jürgen Klopp schockiert die Fußball-Welt mit der Erklärung, dass er Liverpool am Ende der Saison verlassen wird, da ihm die Energie ausgeht.“ Der Evening Standard titelt: „Klopp verkündet die Schock-Entscheidung, Liverpool zu verlassen.“
Fans sind über Klopp-Aus bei Liverpool entsetzt
Doch nicht nur die Zeitungsportale überschlagen sich mit Meldungen zum Klopp-Aus, auch auf Social-Media ist selbstverständlich einiges los. Beispielsweise auf dem X-Account (ehemals Twitter) des FC Liverpool, auf dem sich zahlreiche entsetzt Fans der „Reds“ entsetzt geben. Ein User kommentiert etwa unter dem offiziellen FC-Post zum Abgang Jürgen Klopps: „Weckt mich auf aus diesem Alptraum.“
In einem weiteren Post notiert ein Liverpool-Anhänger: „Das sind schreckliche Neuigkeiten. Niemand kann in der Liverpooler Historie so sein wie Jürgen Klopp.“ Via X zu Wort meldet sich auch eine Vereinslegende der Engländer, Jamie Carragher: „Diese Nachricht wäre für den Klub immer schlecht gewesen, egal, wann sie gekommen wäre. Ich dachte nur, dass es noch ein paar Jahre dauern würde. Was für ein Manager, was für ein Mann – lass uns mit einem großen Knall auseinandergehen, Jürgen!“
Jürgen Klopp has announced his decision to step down as #LFC manager at the end of the season, having informed the club’s ownership of his wish to leave his position in the summer.
— Liverpool FC (@LFC) January 26, 2024
Klopp-Aus in Liverpool: Tuchel muss Nachricht erstmal „verdauen“
Doch nicht nur auf der Insel, auch in deutschen Gefilden schlug die Bombe der Klopp-Meldung mit reichlich Widerhall ein. Thomas Tuchel, Trainer des FC Bayern München, verriet auf der Pressekonferenz zum anstehenden Bundesligaspieltag: „Das muss ich jetzt erst einmal verdauen, da kann ich noch nichts Schlaues dazu sagen.“
Weiterhin erklärte Tuchel: „Das war eine unglaubliche Einheit und Kloppo ist natürlich einer der allerallerallerbesten Trainer auf der Welt. Er hat es immer geschafft, den ganzen Verein, auf all seinen Stationen auf eine unglaubliche Art und Weise zu beeinflussen. Mainz, Dortmund und jetzt Liverpool.“
Wegbegleiter verneigen sich vor Klopp
Jürgen Klopps erster Herren-Profiverein als Trainer, der 1. FSV Mainz, hielt derweil auf X fest: „Egal, was jetzt kommt: nur das Beste für dich, Kloppo!“ Freilich ploppten auch Stimmen von Klopps ehemaliger Station Borussia Dortmund auf. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte laut SID: „Ganz hohen Respekt vor dieser Entscheidung – aber das zeigt einmal mehr, dass Jürgen außergewöhnlich ist.“
Dortmunds Cheftrainer Edin Terzić erklärte am Rande einer Pressekonferenz: „Ich kenne Jürgen, Gott sei Dank, ein bisschen und weiß, egal welche Entscheidung er in seinem Leben bisher getroffen hat, er hat sie sich sehr gut überlegt. Deshalb bin ich mir sicher, dass sich diese Entscheidung für ihn gut anfühlt. Er ist ein herausragender Mensch und ein unfassbar großer Trainer.“ Weiterhin mutmaßte Terzić, dass der FC Liverpool noch nicht die letzte Trainerstation Klopps gewesen sei.
Auch Ancelotti und Alonso äußern sich zur Klopp-Entscheidung
Ebenfalls in den Chor zur Bekanntgabe des Klopp-Abgangs stimmt Carlo Ancelotti, Chefcoach von Real Madrid, ein und bekundet auf einer Pressekonferenz: „Sehr überraschendes Aus, aber ich verstehe ihn. Nach so langer Zeit, da sinkt die Motivation etwas. Er leistet fantastische Arbeit, ist sehr selbstkritisch. Er hat all meinen Respekt, ist ein großer Trainer und wird dem Fußball noch viel bringen.“
Zum großen Knall um Jürgen Klopp befragt wurde ferner Xabi Alonso. Der Übungsleiter von Bayer Leverkusen, der bereits von einigen Experten als möglicher Klopp-Nachfolger betrachtet wird, erklärte im Sender Sky: „Ich habe großen Respekt für ihn, für das, was er gemacht hat in den letzten neun Jahren.“ Angesprochen auf die Spekulationen hinsichtlich eines Engagements bei den „Reds“ wiegelte der Trainer zunächst ab: „Mein Fokus ist hier bei Leverkusen.“ (chnnn)