Das Bundeskartellamt ermittelt gegen den Pay-TV-Sender Sky und den Streamingdienst DAZN von der Perform Group. Der Grund ist die Ausstrahlung der Champions League.
Update vom 17. April 2019: In der Champions League teilen Sky und DAZN schon. Ob das auch bald in der Bundesliga der Fall ist. Wie Deutschland-Chef Thomas de Buhr bestätigt, interessiert sich DAZN für die Live-Rechte der Bundesliga und will 2020 möglicherweise mitbieten.
Bundeskartellamt ermittelt gegen Sky und DAZN - Kommt die Champions League zurück ins Free-TV?
Der Pay-TV-Sender Sky Deutschland und die Perform Group mit dem Streamingdienst DAZN sind wegen ihrer Kooperation bei der Übertragung der Champions League ins Visier des Bundeskartellamts geraten. Die Bonner Behörde untersucht in einem "Verwaltungsverfahren", ob die Zusammenarbeit "kartellrechtskonform" ist. Das gab das Kartellamt am Dienstag bekannt.
Sky hat 2017 die Ausstrahlungsrechte an sämtlichen Spielen von 2018 bis 2021 von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) erworben. Im Anschluss haben Sky und DAZN die Rechte unter sich aufgeteilt. Seit der laufenden Saison wird die Champions League daher nur noch bei Sky und DAZN ausgestrahlt. Diese Praxis wird von Kartellamts-Präsident Andreas Mundt infrage gestellt.
Sky und DAZN: Der Fall wird untersucht
"Mit der laufenden Saison der Champions League hat sich für die Fernsehzuschauer in Deutschland einiges geändert. Sky und DAZN sind zwei der wichtigsten Anbieter von Premiumsport im Pay-TV", sagte Mundt: "Wir untersuchen, wann und in welcher Form die Kooperation der beiden Unternehmen beschlossen wurde und ob die Zusammenarbeit den Wettbewerb im Interesse der Verbraucher gefördert oder beschränkt hat."
Sky ist der führende Anbieter von Pay-TV in Deutschland und unterliegt deshalb laut Kartellamt "unter Umständen besonderen kartellrechtlichen Beschränkungen" bei der Kooperation mit Wettbewerbern. "Die Vereinbarung zwischen Sky Deutschland und Perform könnte zu einer weiteren Absicherung der Marktposition von Sky beitragen", ließ die Behörde wissen: "Darüber hinaus sind bestimmte Spiele auch deutscher Vereine jetzt nur noch über den Verbreitungsweg Internet zu sehen. Im frei empfangbaren Fernsehen sind gar keine Spiele der Champions League mehr zu sehen. Auch insofern kommt eine durch die Kooperation bezweckte oder bewirkte Wettbewerbsbeschränkung in Betracht."
Sollte ein Verstoß wirklich festgestellt werden, würde auch das Free-TV wieder ins Gespräch kommen. Bis dahin ist es allerdings ein langer Weg.
Sky: „Vor einigen Tagen informiert worden“
Das Bundeskartellamt will nun zunächst den Sachverhalt ermitteln. Dazu werden Sky und DAZN sowie weitere Marktteilnehmer unter anderem mit Blick auf den genauen Verlauf der Ausschreibung der Rechte befragt.
Sky kommentierte die Ermittlungen zurückhaltend. "Das Bundeskartellamt hat uns bereits vor einigen Tagen über sein Vorhaben informiert", ließ der Sender auf SID-Anfrage wissen: "Selbstverständlich kooperieren wir mit der Behörde vollumfänglich und bitten Sie in diesem Zusammenhang um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weitere Stellungnahmen dazu abgegeben."
SID
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