Borussia Mönchengladbach betreibt nach einer enttäuschenden Saison einen neuerlichen Umbruch. Dabei wird offenbar auch Christoph Kramer den Verein verlassen.
Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach hat zum Ende der Bundesligasaison mit Patrick Herrmann und Tony Jantschke bereits zwei Legenden auf emotionale Weise verabschiedet. Im Gegensatz zu Christoph Kramer hat das Duo seine gesamte Profikarriere am Niederrhein verbracht. Ein Abschied des DFB-Weltmeisters von 2014 wäre dennoch eine weitere Zäsur.
Immerhin hat Kramer bisher 288 Pflichtspiele für Gladbach auf dem Konto. Der 33-Jährige ist ein Sympathieträger, durch seine Auftritte als TV-Experte und Kolumnist sicher auch eine Art Aushängeschild für Borussia. Sportlich hat er unter Cheftrainer Gerardo Seoane an Stellenwert eingebüßt. In der abgelaufenen Bundesligasaison brachte es Kramer auf lediglich 14 zumeist kurze Einsätze, nur einmal stand er in der Startelf.
Borussia Mönchengladbach will Vertrag von Christoph Kramer auflösen
Vor diesem Hintergrund käme eine Trennung im Sommer nicht als große Überraschung. Wie die Bild-Zeitung berichtet, möchte Gladbach den bis 2025 gültigen Vertrag von Kramer vorzeitig auflösen. Erste Gespräche sollen die Parteien bereits geführt haben. Noch sei allerdings keine Einigung unmittelbar zu erwarten.
Kramer gehört mit einem geschätzten jährlichen Salär von 2,8 Millionen Euro zu den Topverdienern im Kader von Mönchengladbach, entsprechend teuer würde es für den Klub, sich ein Jahr vorzeitig von ihm zu trennen. Kramer könnte dem Verein dabei entgegenkommen und teilweise auf seine Ansprüche verzichten, ob dazu Bereitschaft besteht, ist für den Moment aber unklar.
Wie groß fällt der Umbruch bei Borussia Mönchengladbach aus?
Borussia soll die Trennung anstreben, weil Chefcoach Seoane keine sportliche Verwendung mehr für Kramer hat, wie die Einsatzzeiten aus der abgelaufenen Saison dokumentieren. Dabei gab es immer wieder auch Stimmen, die die ordnende Hand und Erfahrung von Kramer als Gewinn für eine zunehmend verunsichert wirkende Mannschaft von Gladbach gesehen hätten.
Nachdem bereits Herrmann und Jantschke ihre Karriere beendet haben, würde ein Abschied auch von Kramer eine noch größere Lücke in der Kabine entstehen lassen. Nach einer zutiefst unbefriedigenden Saison würde das freilich auch die Möglichkeit eröffnen, neue Führungsstrukturen gedeihen zu lassen. Dass in Gladbach Bedarf an einem weiteren Umbruch besteht, haben die letzten Monate schonungslos offengelegt.
Ob der zwölffache Nationalspieler Kramer seine Laufbahn andernorts fortsetzen oder sich auf andere Standbeine konzentrieren würde, ist indes unklar. Noch ist auch nicht auszuschließen, dass er in der Vorbereitung auf die kommende Saison einen neuen Anlauf nehmen will, um womöglich 2025 infolge einer deutlich verbesserten Saison Abschied aus Gladbach zu nehmen.