Die Rückkehr des Abstiegskampfs bei Werder Bremen

Hängende Köpfe bei Werder Bremen nach der 1:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach.
 ©dpa

Mönchengladbach – Abstiegskampf! Es ist das Wort, das mit Werder Bremen in dieser Saison absolut nicht in Verbindung gebracht werden sollte. Abstiegskampf – das ist etwas, was hinter der Mannschaft liegt. Dachte man.

Doch nach elf Spieltagen und rund einem Drittel der Saison sieht es für die Bremer dann doch wieder so aus, dass sie sich zu den gefährdeten Teams zählen müssen. Nach der 1:3 (0:2)-Niederlage bei Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach sind es nur noch zwei Punkte, die den selbsternannten Europacup-Anwärter vom Relegationsplatz trennen. Von Alarmstimmung kann beim SV Werder Bremen dennoch keine Rede sein.

Es war mal wieder eines dieser Spiele, an dessen Ende zu erklären war, warum Werder einerseits durch individuelle Fehler Tore für den Gegner ermöglicht und andererseits mit eigenen Chancen nichts anzufangen weiß – einen von Davy Klaassen verschossenen Elfmeter inklusive (52.). „Ich kann es ja schon selber nicht mehr hören“, begann Trainer Florian Kohfeldt seine Ausführung, „aber es liegt an der Konsequenz, mit der wir unser Tor verteidigen und mit der wir unsere Chancen nutzen müssen.“ Doch diese Konsequenz vermisst der Coach nun schon seit sieben Spieltagen. Sieben Spieltage, an denen die Bremer sieglos geblieben und von 21 möglichen Punkten nur fünf geholt haben.

Werder Bremen-Trainer Florian Kohfeldt: „Wir sind bereit, um Punkte zu kämpfen“

Dass das nicht reicht, um von Europa zu träumen, dürfte jedem klar sein. Kohfeldt wollte dann auch im Inneren des Borussia-Parks nicht über irgendwelche Ziele schwadronieren: „Das hilft uns ja nichts. Wir müssen einfach wieder Spiele gewinnen.“ Weil das aber überhaupt nicht mehr funktioniert, müssen sich die Bremer die Fragen über den Abstiegskampf gefallen lassen. „Wir sind bereit, um Punkte zu kämpfen“, erklärte Kohfeldt dazu, „und wir werden genau beobachten, was unter uns in der Tabelle passiert und was in der Mitte. Wir hoffen, uns da wieder ranrobben zu können.“

Es ist eine Aussage, die zeigt, dass der Trainer die Gefahr, die von unten droht, noch nicht zu seinem Hauptthema macht, sondern weiter nach oben schielt. Er tut es nicht aus Trotz, sondern aus Überzeugung: „Dass die Zweifel lauter werden, weil die Ergebnisse fehlen, damit müssen wir leben. Wir sind auch wachsam. Aber wir sind auch von unserem Weg total überzeugt. Wer dieses Spiel gegen Gladbach gesehen hat, kann nicht ernsthaft sagen, dass unser Weg falsch ist.“

Werder Bremen: Grobe Fehler in der Abwehr ebnen Gladbachs 3:0-Führung

Das Werder-Phänomen ist jedoch, dass die Leistung auf dem Feld – selbst gegen Spitzenteams – und die Tabellensituation immer weiter auseinander gehen. Das eine bleibt gut, in Gladbach vielleicht nur mittelgut, das andere wird immer schlechter. Trotzdem mahnte Kohfeldt: „Wir dürfen uns jetzt nicht ablenken lassen, dann werden auch die Ergebnisse kommen.“ So sah es auch Leonardo Bittencourt, der ganz deutliche Worte fand: „Egal, was auf uns einprasselt, wir stehen unseren Mann und werden gemeinsam diesen Weg gehen. Es bringt nichts, jetzt alles in Frage zu stellen. So schlecht spielen wir nicht. Wir gewinnen nur nicht.“

Wie eben auch im Borussia-Park. Nach einer Stunde lagen die Bremer durch Tore von Ramy Bensebaini (20.) sowie von Patrick Herrmann (22./59.) mit 0:3 hinten. Mit groben Fehlern in der Abwehr hatte sich Werder diese tiefe Grube selbst gegraben. „Und es kann vielleicht so ausgesehen haben, als ob wir überrollt würden“, meinte Klaassen, „aber wir hatten auch unsere Riesenchancen.“ Zum Beispiel seinen schwach geschossenen Elfmeter, den Gladbach-Keeper Yann Sommer parierte (52.). Oder Möglichkeiten des wieder sehr starken Milot Rashica, zudem ein Flugkopfball von Maxi Eggestein. Gelegenheiten genug, die Richtung, in die das Spiel lief, zu drehen. Werder vergab sie aber alle. Nur Bittencourt traf, doch da lief schon die Nachspielzeit. „Wir hätten die Partie kippen können“, klagte Sportchef Frank Baumann und hielt fest: „Was Engagement, Leistung und Aufbäumen betrifft, kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Die Welt von Werder Bremen ist nicht mehr voller schöner Aussichten, sondern eher voller Bedrohungen

Aber was hilft das, wenn gleich die dritte Standardsituation zum 0:1 führt? Wenn Torhüter Jiri Pavlenka beim 0:2 durch den eigenen Strafraum irrlichtert? Wenn Marco Friedl beim 0:3 einfach nicht eingreift? „Als Mannschaft halten wir die Wahrscheinlichkeit hoch, Spiele zu gewinnen, in einzelnen Situationen schaffen wir es aber nicht“, beschrieb Kohfeldt das sich wie ein roter Faden durch die Spiele ziehende Problem: „Und zum 450 000. Mal habe wir jetzt ein Standardgegentor als Thema auf dem Teller. Das kostet uns die Punkte.“

Die Summe an Fehlern, die Werder Bremen derzeit macht, ist so groß, dass neben der positiven Perspektive in der Tabelle irgendwann auch der Glauben an die eigene Stärke, den eigenen Weg verloren gehen könnte. „Natürlich kann dieser Moment kommen“, sagte selbst Davy Klaassen, „aber das ist noch ganz weit weg.“

Ganz nah dran ist allerdings das schlechte Gefühl, mit dem die Bremer nach dem 1:3 in die letzte Länderspielpause des Jahres gegangen sind. Denn die Welt ist nicht mehr voller schöner Aussichten, sondern eher voller Bedrohungen. „Dass der Druck auf uns jetzt größer wird, ist normal“, räumte Frank Baumann ein. Als nächstes geht es gegen den FC Schalke 04 und VfL Wolfsburg – und dann heißt es: ranrobben oder abrauschen. (csa)

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Bei Werder Bremen lösen sich die Probleme nicht von allein, Trainer Florian Kohfeldt ist gefordert. An diesen sechs Stellschrauben muss er drehen. Individuelle Fehler untergraben Kohfeldts Matchplan: Taktik-Analyse zu Werder Bremens Niederlage in Mönchengladbach. Torhüter Jiri Pavlenka von Werder Bremen sah auch in M‘Gladbach nicht gut aus, muss um seinen Platz zwischen den Pfosten aber nicht bangen. In der Länderspielpause findet das Bremer Duell um die EM statt: Jiri Pavlenka trifft mit Tschechien auf die Nationalmannschaft des Kosovo sowie Milot Rashica.

Hier den Spielbericht zu Werder Bremens 1:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach lesen:

Bei Werder läuft in Gladbach alles schief

Mönchengladbach – Ein patzender Torwart, eine ängstliche Abwehr (und das nicht nur bei Standards) und ein unfassbarer Chancenwucher – der SV Werder Bremen hat sich am Sonntagnachmittag bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach eine ganz üble 1:3 (0:2)-Niederlage selbst eingebrockt. Der Spielbericht der DeichStube*.

Ramy Bensebaini (20.) und Patrick Herrmann (22. und 59.) trafen für Gladbach, Leonardo Bittencourt (90.+3) erzielte ganz spät den Ehrentreffer für Werder Bremen. Sein Kapitän Davy Klaassen war dagegen mit einem Foulelfmeter am überragenden Yann Sommer (53.) gescheitert.

In dieser Verfassung ist das anvisierte Ziel Europa für Werder definitiv kein Thema mehr. Nach nun sieben sieglosen Spielen am Stück und nur elf Punkten aus elf Spielen müssen die Bremer als Tabellen-14. vielmehr aufpassen, nicht gänzlich in den Abstiegskampf zu geraten. Der Vorsprung auf die gefährliche Zone beträgt nur noch zwei Zähler.

Werder-Coach Florian Kohfeldt hatte in seiner Startelf eigentlich auf Überraschungen verzichtet, er wollte den Spielern, die vor einer Woche gegen den SC Freiburg (2:2) begonnen hatten, vertrauen. Doch nach dem Aufwärmen hieß es plötzlich: Ömer Toprak kann wegen muskulärer Probleme an der Wade nicht spielen. Der Neuzugang aus Dortmund hat bei Werder einfach kein Glück. Für ihn rückte Sebastian Langkamp in die Innenverteidigung.

Werder Bremen: Wieder ein Standard-Gegentor und Torwart-Fehler

Die Bremer Abwehr stand sofort im Blickpunkt, hatte Marcus Thuram aus den Augen verloren, der aus fünf Metern knapp am Tor vorbeizielte (1.). Auf der anderen Seite scheiterte Milot Rashica an Keeper Yann Sommer (3.) – es sollte ein Dauer-Duell an diesem Sonntag werden. Auch bei Werder Bremen stand der Torwart im Fokus, allerdings nicht positiv. Nach einer Freistoß-Hereingabe von Laszlo Benes blieb Jiri Pavlenka mal wieder auf der Linie, Ramy Bensebaini konnte ungehindert zum 1:0 einköpfen (20.). Theodor Gebre Selassie hatte ihn nicht mehr stoppen können. Wieder ein Gegentor nach einem Standard, diese Schwäche ist kaum noch zu glauben.

Werder steckte der Schock des ärgerlichen Rückstands noch in den Knochen, da klingelte es erneut im eigenen Kasten. Nur 107 Sekunden nach dem 1:0 machte Patrick Herrmann das 2:0 (22.) – mit freundlicher Unterstützung von Pavlenka. Der sonst so vorsichtige Keeper war nach einem langen Ball von Matthias Ginter weit aus dem Tor geeilt und hatte sich dabei böse verschätzt. Statt des Balls traf er Thuram, die Kugel landete bei Herrmann, der ins leere Tor schießen konnte. Was ist nur mit dem 27-Jährigen los? Schon beim 2:2 vor einer Woche gegen Freiburg hatte Pavlenka zweimal gepatzt – und jetzt schon wieder.

Werder Bremen: Videobeweis! Schiedsrichter nimmt Tor zurück

Doch Werder Bremen kämpfte und spielte sich vor allem zurück. Nach einer tollen Kombination traf Yuya Osako (27.), doch der Video-Assistent meldete sich zu Wort, schickte Schiedsrichter Tobias Stieler zum Bildschirm an den Spielfeldrand. Und der Unparteiische hatte bei der Entstehung des Tores nun ein Foul von Rashica an Denis Zakaria gesehen, nahm den Treffer zurück. Eine aus Bremer Sicht sehr harte Entscheidung, denn zunächst hatte Zakaria den Körperkontakt gesucht, Rashica geriet in Schieflage und traf dann seinen Gegenspieler unten am Bein. Reicht das wirklich für eine klare Fehlentscheidung und damit das Einschreiten des Video-Assistenten?

Es war schon bemerkenswert, wie Werder damit umging: Die Entscheidung schien die Gäste zu beflügeln. Sie drängten auf den Anschlusstreffer. Doch der bärenstarke Rashica verzog nach einem super Solo erst ganz knapp (32.) und fand dann erneut in Sommer seinen Meister (41.). Kurz darauf verpasste Maximilian Eggestein aus fünf Metern per Kopf den eigentlich sicheren Anschlusstreffer, wieder hatte Sommer glänzend reagiert (41.).

Werder Bremen: Davy Klaassen verschießt Elfmeter gegen Gladbach

Dieser Sommer brachte Werder um den Verstand, denn in der 53. Minute parierte der Schweizer auch noch einen Strafstoß von Davy Klaassen. Der Niederländer hatte in die Mitte gezielt, der in die Ecke geflogene Sommer gerade noch den Fuß hochbekommen. Die Elfmeter-Entscheidung war mehr als umstritten – und wieder spielte der Video-Schiedsrichter eine große Rolle. Bensebaini war Osako bei einem Schritt zurück unabsichtlich auf den Fuß getreten – und der Ball war ganz woanders. Stieler entschied nach Ansicht der TV-Bilder auf Strafstoß. Letztlich blieb es für das Ergebnis ohne Folgen, weil Klaassen schon seinen zweiten Elfmeter in dieser Saison verschoss. Auch bei Union Berlin war er gescheitert.

Es kam aber noch schlimmer für Werder Bremen: Bei einem Konter wollte der ängstliche Marco Friedl partout nicht Herrmann angreifen, der dann einfach zum 3:0 einschoss (59.). Das war die Vorentscheidung!

Nur Kohfeldt glaubte noch an die Wende, brachte die offensiven Benjamin Goller und Josh Sargent für die defensiven Nuri Sahin und Friedl. Ohne echte Wirkung. Am Ende konnte Werder sogar noch froh sein, nicht noch mehr Tore kassiert zu haben. Am Ende agierten die Bremer in Überzahl, Bensebaini hatte nach einem rüden Foul an Bittencourt die Ampelkarte gesehen (87.). Mit einem feinen Schlenzer gelang Bittencourt immerhin noch ein bisschen Ergebniskorrektur.

Werder Bremen: Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Langkamp, Friedl (81. Sargent) - Sahin (73. Goller) - M. Eggestein, Klaassen - Bittencourt, Osako, Rashica.

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Kramer (34. Hofmann), Zakaria - Benes (59. Neuhaus) - Herrmann, Plea (81. Stindl), Thuram.

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Fehlgriff Pavlenka, Fehlschuss Klaassen - die Einzelkritik und Noten zu Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach. „Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs“ - die Stimmen zur Niederlage von Werder Bremen in Gladbach. Mittelfeldspieler Davy Klaassen hatte in der Partie in Gladbach die Chance, per Elfmeter auf 1:2 zu verkürzen, doch er verschoss. Darf er auch in Zukunft noch vom Punkt antreten? Nach der Niederlage in Gladbach: Werder sticht sich die feine Klinge in den eigenen Rücken – ein Kommentar.

Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach: Der Live-Ticker zum Nachlesen

Abpfiff. Werder verliert mit 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Das Tor in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik.

90.+3 Min: Doch noch das Tor für Werder Bremen. Ein wunderbarer Schlenzer durch Leonardo Bittencourt zum 1:3 aus Bremer Sicht.

90.+2 Min: Gleich ist dieser frustrierende Fußballnachmittag für die Bremer beendet. Was bleibt sind drei Gegentore und eine Tabellenregion, wo sich die Bremer eigentlich nicht wiederfinden wollten.

90.+1 Min: Herrmann bekommt im Strafraum den Ball an die Hand. Es gibt keinen Elfmeter.

90. Min: Es gibt drei Minuten Nachspielzeit

89. Min: Werder verliert hier verdient. Zwar fällt das Ergebnis um mindestens ein Tor zu hoch aus, aber auch so ist heute alles schief gelaufen.

88. Min: Der darauffolgende Freistoß führt zur siebten Bremer Ecke, die wieder gefahrlos vonstatten geht.

87. Min: Ramy Bensebaini senst Leo Bittencourt um und sieht die gelb-rote Karte. Gladbach noch zu zehnt.

86. Min: Thuram spitzelt den Ball auf den durchstartenden Stindl. Schiri Stieler pfeift zu unrecht Abseits.

84. Min: Gewusel im Bremer Strafraum. Lainer kommt zum Schuss, den Pavlenka locker fangen kann.

81. Min: Josh Sargent kommt für Marco Friedl, der heute erneut eine unglückliche Leistung abgerufen hat. Auch Gladbach wechselt. Lars Stindl kommt für Alassane Plea in die Partie.

81. Min: Gelb für Friedl. Die achte des Spiels.

80. Min: Plea mal wieder mit einem Abschluss. Pavlenka hält den Ball mühelos.

78. Min: Hier passiert gerade nicht mehr viel. Gladbach spielt‘s clever nach Hause.

75. Min: Die nächste gelbe Karte für die Bremer. Davy Klaassen sieht sie vollkommen zurecht nach einem Foul der härteren Gangart an Plea.

73. Min: Jetzt doch er erste Wechsel der Bremer. Kein Pizarro, kein Sargent. Benjamin Goller kommt für Nuri Sahin, der heute nicht seinen besten Tag hatte und zudem gelb vorbelastet war.

73. Min: Die letzte Bremer Großchance, der Elfmeter, ist nun auch inzwischen zwanzig Minuten her. Eine Aufholjagd sieht anders aus.

72. Min: Sahin chippt einen Freistoß in den Strafraum. Die langen Gladbacher sind zur Stelle.

71. Min: Auf der Bank sitzen noch Claudio Pizarro, Jojo Eggestein und Josh Sargent. Offenbar glaubt Kohfeldt selber nicht mehr daran hier noch etwas holen zu wollen. Oder hat er Angst hier völlig unter die Räder zu geraten?

70. Min: Doppeltorschütze Herrmann sieht gelb nach einem Foul an Bittencourt.

68. Min: Herrmann mit einem richtig schönen Freistoß. Jetzt kann sich Pavlenka endlich mal auszeichnen, indem er den Ball zur Ecke klärt. Die Ecke bringt nichts ein.

65. Min: Elf Punkte nach elf Spielen. Man schaut als 14ter jetzt vorerst lieber nach unten als nach Europa.

62. Min: 3:0 ist ein bitteres Ergebnis für die Grün-Weißen. Offensiv zu viel liegen gelassen, defensiv teils stümperhaft. Das Ergebnis ist, dass Werder nach Mainz und Paderborn nun die meisten Gegentore der Liga aufweist.

59. Min: Die Entscheidung. Patrick Herrmann trifft zum 3:0 für die Borussia. Wenn man so verteidigt muss man sich nicht wundern. Was Marco Friedl da macht ist Arbeitsverweigerung. Er lässt Herrmann problemlos in den Strafraum einziehen und in die linke Ecke schießen. 

57. Min: Nuri Sahin haut Benes so richtig um. Zurecht sieht er die gelbe Karte und entschuldigt sich beim verletzten Slowaken. Gladbach muss wechseln und bringt Florian Neuhaus. Keine Verschlechterung

54. Min: Florian Kohfeldt sollte sich überlegen zukünftlich einen neuen Elfmeterschützen zu wählen. Klaassen verschießt nach dem schwachen Union-Elfer schon das zweite Mal. Warum nicht Rashica?

53. Min: Klaassen verschießt das zweite Mal in dieser Saison kläglich. Sommer hält heute alles.

52. Min: Stieler zeigt nach langer Überlegungszeit auf den Punkt. Elfmeter für Werder. Gut für Werder, aber fragwürdig, da der Spieler dies völlig unabsichtlich gemacht hat.

49. Min: Bensebaini tritt im Strafraum unabsichtlich auf den Fuß von Osako. Stieler guckt sich die Szene nochmal an.

47. Min: Bremen mit vier (!) Ecken in Folge. Richtig gefährlich ist leider keine von ihnen.

47. Min: Zakaria viel zu leicht vorbei an Klaassen. Sein Schuss aus 20 Metern ist aber harmlos.

46. Min: Die Mannschaften stehen bereit. Es geht ohne Wechsel weiter. Die Stimmung im Werder-Block war übrigens über die gesamte erste Hälfte sehr gut. Der Auswärtsblock ist prall gefüllt und die Tore haben dem Support keinen Abbruch getan.

Halbzeit im Borussia-Park. Gladbach führt mit 2:0 gegen ein fehlerbehaftet Werder. Vor allem die beiden Torhüter haben ihren Anteil an diesem Ergebnis. Yann Sommer hält richtig stark, Pavlenka bleibt bei seiner Form aus der letzten Woche.

45.+3 Min: Friedl checkt Thuram an der Seitenlinie weg. Glück dass es dafür keine gelbe Karte gibt.

45. Min: Wegen ein paar wenigen Verletzungsunterbrechungen und dem VAR-Einsatz gibt es drei Minuten Nachspielzeit.

44. Min: Langkamp und Plea behaken sich kurz vorm Strafraum. Plea fällt, Gladbach protestiert. Doch Stieler lässt weiterlaufen. 

42. Min: Nochmal Werder. Bittencourt flnakt in den Strafraum wo Eggestein einköpfbereit zur Stelle ist. Doch der Ball kommt zu zentral auf Sommer, der sich erneut auszeichnen kann.

41. Min: Wenn Werder mal Gefahr ausstrahlt dann ausschließlich über Rashica. Wieder kommt der Kosovare zum Abschluss. Yann Sommer hält den Ball wieder sehenswert. 

38. Min: Gelbe Karten Veljkovic, der Thuram umgrätscht.  

37. Min: Gladbach spielt sich weiterhin die Bälle hin und her. Werder guckt hinterher und bekommt keinen Zugriff. Vor allem Maxi Eggestein wirkt bisher eher unglücklich. 

33. Min: Christoph Kramer hat sich verletzt. Marco Rose muss wechseln und bringt Jonas Hofmann für den Weltmeister.

32. Min: Werder hat sich zumindest noch nicht aufgegeben. Rashica marschiert mit dem Ball am Strafraum entlang und verzieht nur knapp am Tor vorbei.

28. Min: Schiri Stieber guckt sich die Situation nochmal an und nimmt das Tor zurück. Rashica hat Zakaria vorher am Fuß getroffen. Bitter, aber kann man so entscheiden.

27. Min: Tor für Werder Bremen. Anschlusstreffer Werder durch Yuya Osako. doch gab es vorher ein Foul von Rashica?

27. Min: Gladbach hat nun alles unter Kontrolle.

26. Min: Frustrierender Spielstand, aber Werder hat einfach zu wenig Zugriff. Pavlenka zudem wie in der letzten Woche schwach.

22. Min: Doppelschlag Mönchengladbach. Wo Pavlenka eben hätte rauskommen müssen, tut er es nun völlig unnötig und zu zögerlich. Herrmann trifft zum 2:0 für die Heimelf, nachdem Ginter einen langen Ball in die Spitze spielt. Thuram spielt auf Hermann, der keine Mühe hat ins leere Tor zu treffen. Völlig unnötiges Tor.

20. Min: Diese Standardschwäche ist nicht mehr zu fassen. Nach einem Freistoß von der rechten Seite von Benes führt Gladbach mit 1:0 durch Ramy Bensebaini. Pavlenka bleibt auf der Linie kleben, Gebre Selassie verliert das Kopfballduell und der Algerier köpft zur Führung ein. 

19. Min: Munteres Spielchen im Borussia-Park. Man merkt den Teams an, dass sie beide vorhaben dieses Spiel zu gewinnen. 

16. Min: Konter der Gladbacher. Blitzschnell überqueren die Fohlen das Mittelfeld und suchen in der Mitte Thuram, der nur noch mit der Hacke an den Ball kommt. Keine Gefahr für das Tor von Jiri Pavlenka.

15. Min: Rashica führt den Freistoß aus und zieht ihn links am Tor vorbei. Schade.

14. Min: Wieder ist Leonardo Bittelcourt im Zentrum des Geschehens.  Nico Elvedi trifft den linken Mittelfeldspieler des SVW mit dem viel zu hohen Fuß. Gelb für elvedi, Behandlung für Bittencourt, Freistoß für Werder.

13. Min: Die Ecke bringt nichts ein.

13. Min: Elvedi klärt für Gladbach nachdem Bittencourt auf links durchgebrochen war. Da hat der Werder-Neuzugang zu lange gezögert. Immerhin gibt es Ecke für Werder.

11. Min: Leo Bittencourt ist heute mit einigen Defensivaufgaben betraut worden. Bisher löst er das sehr gut.

8. Min: Freistoß für Gladbach aus dem Halbfeld. In der bisherigen Saison hat Werder immer wieder Probleme bei Standards. Der Benes-Freistoß birgt aber dieses Mal keine Gefahr.

6. Min: Hier ist direkt Feuer drin. Nach den zwei dicken Chancen in den ersten Sekunden ist es jetzt zwar etwas ruhiger geworden, der Beginn verspricht aber ein aufregendes Spiel.

3. Min: Auf der Gegenseite kommt Rashica aus rund 16 Metern zum Abschluss. Yann Sommer ist zur Stelle.

1. Min: Nach knapp 40 Sekunden die erste riesige Chance für Gladbach. Marcus Thuram, Sohn des Welt- und Europameisters Lilian Thuram, wird von rechts per Flanke angespielt. Der Assistent zeigt zu unrecht Abseits an.

1. Min: Gladbach stößt an. Das Spiel läuft!

13.30 Uhr: Es gibt momentan eine Schweigeminute für den vor zehn Jahren verstorbenen Nationalkeeper Robert Enke.

13.29 Uhr: Die Mannschaften haben den Rasen betreten. Gleich geht‘s los. Schiedsrichter der Partie ist Tobias Stieler.

13.27 Uhr: Interessant, dass Kohfeldt Sebastian Langkamp Christian Groß trotz der Lobeshymnen der letzten Wochen vorzieht. Hoffen wir, dass es die richtige Entscheidung ist.

13.25 Uhr: Dieser Wechsel kurz vor Spielbeginn passt zur bisherigen Saison des Bremer Neuzugangs. Der aus Dortmund gekommene Innenverteidiger agierte zuletzt unglücklich auf dem Feld. Zudem ist er heute nicht das erste Mal angeschlagen. Zum bisherigen Zeitpunkt ist der 30-jährige Türke noch nicht die erhoffte Verstärkung.

13.22 Uhr: Ömer Toprak fällt wegen muskulärer Probleme in der Wade kurzfristig aus. Für ihn spielt stattdessen Sebastian Langkamp.

13.15 Uhr: Sollte man den Anschluss an die vorderen Plätze noch zurückgewinnen wollen, müsste Werder mal wieder anfangen zu gewinnen. Zuletzt gab es zwar immer Führungen, aber am Ende nur Remis.

13.07 Uhr: Die Bilanz der letzten Jahre spricht nicht für Werder. Seit 2015 hat Grün-weiß nicht mehr gegen die Fohlen gewinnen können.

12.58 Uhr: Bei Werder stockt‘s stattdessen. Elf Punkte nach zehn Spielen sind sicherlich nicht das was man sich vorgestellt hat. Selsbt mit einem heutigen Sieg hat man weiter fünf Punkte Rückstand auf das Saisonziel Europa.

12.55 Uhr: Für den Bremer Gegner Mönchengladbach läuft es momentan richtig gut. Bereits seit vier Spieltagen grüßt man von der Tabellenspitze. Neuzugänge wie Weltmeistersohn Marcus Thuram sind voll eingeschlagen und der Trainer Marco Rose ist offenbar direkt gut am Niederrhein angekommen.

12.47 Uhr: Mönchengladbach startet heute u.a. mit Plea, Herrmann und Thuram. Sollte es nicht so laufen wie erhofft, warten auf der Bank immer noch die Offensiven Stindl, Raffael und Traoré auf ihren Einsatz.

12.44 Uhr: Auf der Bank ist auch Claudio Pizarro wieder mit von der Partie. 

12.38 Uhr: Werder-Coach Florian Kohfeldt verzichtet bei seiner Startelf auf Überraschungen, vertraut den Spielern, die vor einer Woche auch gegen den SC Freiburg (2:2) begonnen hatten. Also darf auch Marco Friedl seinen Stammplatz behalten, obwohl er zuletzt nicht wirklich überzeugt hat. Aber durch den Ausfall von Ludwig Augustinsson gibt es auf der linken Abwehrseite keine echte Alternative. Auch beim System setzt Kohfeldt auf Bewährtes – also sein 4:3:3. Wobei Nuri Sahin als Sechser sicherlich immer mal wieder zwischen die Innenverteidiger rutschen und aus der Vierer- eine Fünferkette machen dürfte.

So spielt Werder: Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Toprak, Friedl - Sahin - M. Eggestein, Klaassen - Bittencourt, Osako, Rashica.

12.21 Uhr: Noch wenige Minuten bis zur Bekanntgabe der Aufstellungen. Wir sind gespannt wie Florian Kohfeldt heute spielen lässt.

Zum Vorbericht vom 8. November 2019:

Werder Bremen: Trainer Florian Kohfeldt verteidigt auch gegen Gladbach vehement seinen Kurs

Für den SV Werder Bremen gab es in der Bundesliga zuletzt fünf Unentschieden in Serie. Nun soll ausgerechnet am Sonntag (13.30 Uhr) beim Tabellenführer Borussia Mönchengladbach endlich wieder ein Sieg her - der Vorbericht der DeichStube*.

Bremen - Florian Kohfeldt kann das. Ziemlich gut sogar, was in seinem Job zweifelsfrei ein Vorteil ist: Der Trainer des SV Werder Bremen ist in der Lage, auch in unschönen Momenten direkt wieder Chancen zu erkennen – gerade erst wieder geschehen, nach dem so bitteren 2:2 gegen den SC Freiburg. „So eine Erfahrung bietet immer auch die Möglichkeit, den Finger in die Wunde zu legen. Und sie garantiert die erhöhte Bereitschaft aller Beteiligten, sich damit auch auseinanderzusetzen“, sagte Kohfeldt, der mit seinen Spielern vor dem schweren Auswärtsspiel bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 13.30 Uhr, erstmals für Werder Bremen im Stream auf DAZN) viel und vor allem grundlegend gesprochen hat.

„Dabei ging es um Fragen wie: Wie gehen wir mit solchen Momenten um? Wie wollen wir als Team fungieren?“, berichtete Kohfeldt, der – und das ist quasi die Antwort auf diese Fragen – von Werders bisherigem Kurs, von der bisherigen Idee des Fußballs keinen Zentimeter abrücken möchte. „Da werde ich jetzt garantiert nichts über den Haufen werfen“, sagte Kohfeldt am Freitag. Es folgte noch so ein Satz, absolut und unmissverständlich: „Unser Grundansatz, tut mir leid, ist nicht verhandelbar.“

Werder Bremen: Trainer Florian Kohfeldt betont - „lassen uns unsere Spielweise nicht kaputtreden“

Fünf Mal hat Werder Bremen in der Bundesliga zuletzt unentschieden gespielt, was rund um das Weserstadion niemanden zufriedenstellt. Die Mannschaft tritt, was die Tabelle angeht, seit Wochen auf der Stelle. Es geht zwar punktemäßig voran, aber nur in kleinstmöglichen Schritten. Das nervt. Auch Kohfeldt. Weniger die drei 2:2-Spiele in Dortmund, Frankfurt und Leverkusen. Umso mehr dafür das 1:1 gegen Hertha und jenes bittere 2:2 gegen den SC Freiburg, beides im eigenen Stadion. „Wir hatten mehrheitlich in den letzten fünf Spielen das Gefühl, dass wir uns die Siege selber weggenommen haben“, sagte Kohfeldt. 

In der Tat hätte der Werder-Fußball zum Erfolg führen können, die Chancen waren da, die Spielweise hat jeweils funktioniert, nur eben nicht über die volle Distanz. Das jedoch, wird kommen, da ist sich Kohfeldt sicher, daran arbeitet er jeden Tag – und daran hat er seine Profis vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach nun noch einmal erinnert: „Ich habe diese Woche zur Mannschaft gesagt: Seid euch bewusst, dass es etwas Besonderes ist, wie wir Fußball spielen, wenn wir den Ball haben. Das ist kein Selbstverständnis, da steckt viel Arbeit drin. Das werden wir uns nicht kaputtreden lassen und es nicht infrage stellen.“ Schon gar nicht jetzt, wo es für Werder gegen die Mannschaft der Stunde geht. Heißt: Auch in Gladbach will Werder Bremen mutig auftreten, dem Gegner, so nennt es Kohfeldt, „Momente geben, die er in seinem Spiel nicht haben will“. 

Florian Kohfeldt will mit Werder Bremen auch gegen Borussia Mönchengladbach gewinnen

Ob ein erneutes 2:2 nicht auch in Gladbach ein gutes Ergebnis wäre, wurde der Trainer während der Pressekonferenz vor dem Spiel gefragt. Seine Antwort: „Ich gehe nie in ein Spiel mit dem Ziel, ein Unentschieden zu erreichen, sondern will immer gewinnen. Auch in Gladbach ist das das klare Ziel. Es wird sehr wichtig, dass wir Mut ausstrahlen.“ Gegen eine Mannschaft, bei der Selbstvertrauen „nicht gerade Mangelware ist“. Klar, Kohfeldt hat Gladbachs spätes 2:1 am Donnerstagabend gegen die AS Rom gesehen. Das Siegtor von Marcus Thuram, „die hohe Risikobereitschaft, extrem viel Dynamik und Tempo“. 

Er hat aber auch gesehen, „welche Möglichkeiten es gegen sie gibt.“ Und wird all das seinen Spielern erzählt haben. Diese wiederum – um zum Abschluss auf Florian Kohfeldts Fähigkeit des Chancenerkennens in schwierigen Momenten zurückzukommen – nach dem 2:2 gegen Freiburg sehr aufmerksam zugehört haben dürften. Denn, nochmal Kohfeldt: „Nach Erfolgserlebnissen ist eine Mannschaft deutlich weniger aufnahmefähig, als nach Momenten, in denen es auch mal weh tat. Und gegen Freiburg tat es weh.“ (dco)

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