"Unbequem": Löw warnt vor Algeriern

Joachim Löw trifft mit dem DFB-Team nun auf Algerien. Dort sollen aber die Afrikaner nass gemacht werden und nicht das deutsche Team baden gehen.
 ©dpa

Santo André - Der Weg ins WM-Finale ist vorgezeichnet - und Außenseiter Algerien die erste machbare Hürde. „Wunschgegner“ gebe es nicht, warnt jedoch Bundestrainer Löw.

Dieser Achtelfinal-Gegner jagte Joachim Löw und seinen stolzen Gruppensiegern um das WM-Phänomen Thomas Müller keinen Schrecken ein. Trotzdem vermied es der Bundestrainer nach der Rückkehr aus Recife vom hart erkämpften 1:0 (0:0)-Erfolg gegen die USA, den krassen Außenseiter Algerien als Glückslos auf der weiteren ambitionierten Reiseroute der Fußball-Nationalmannschaft zum Finale in Rio de Janeiro zu bezeichnen. „Bei einer Weltmeisterschaft gibt es keine Wunschgegner, auch keine einfachen Gegner, schon gar nicht in den K.-o.-Spielen“, sagte Löw am Donnerstagabend (Ortszeit) und mahnte: „Dass die Algerier unbequem sind, haben sie bewiesen.“

Der Bundestrainer und seine Spieler hatten sich auf dem Rückflug nach Porto Seguro befunden, als sich die Nordafrikaner mit einem 1:1 in Curitiba gegen die in der Vorrunde gescheiterten Russen überraschend den zweiten Platz hinter Belgien in Gruppe H sichern konnten.

Kurz vor der Landung der Chartermaschine griff DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zum Bordmikrofon und gratulierte der Mannschaft in einer kurzen Ansprache zum Weiterkommen. Der Verbandsboss gab nach der ersten Etappe in Brasilien aber auch gleich die neue Marschroute aus: „Das Zwischenziel ist erreicht, aber wir sind noch lange nicht dort, wohin wir wollen. Wir wollen noch lange dabei sein.“

Porto Alegre, Rio, Belo Horizonte und wieder Rio - so lautet der erhoffte Reiseplan vom Achtelfinale bis zum Endspiel am 13. Juli für die deutsche Vielflieger-Gruppe um Torjäger Müller, der mit seinem vierten Turniertreffer das Tor zum Achtelfinale geöffnet hatte. „Wir haben riesigen Ehrgeiz, ein großes Ziel zu erreichen“, sagte der 24 Jahre alte Angreifer des FC Bayern zu den Titelambitionen.

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Die Schlagzahl im Turnier erhöht sich nach der mit zwei Siegen und einem Unentschieden souverän erfüllten Vorrunden-Pflicht nun noch einmal: Im Vier- statt Fünf-Tages-Rhythmus geht es ab sofort weiter. „Jetzt geht es um alles oder nichts. Entweder man gewinnt oder man fährt nach Hause. In den K.o.-Spielen ist natürlich eine erhöhte Dynamik und Brisanz“, erklärte Löw voller Vorfreude und versprach für das erste „Endspiel“ gegen die Algerier: „Wir werden uns gut vorbereiten und freuen uns auf das Achtelfinale in Porto Alegre.“

Die Historie warnt: Gegen Algerien hat Deutschland erst zwei Länderspiele bestritten, beide gingen verloren, zuletzt 1982 mit 1:2 bei der WM-Vorrunde in Spanien. „Man kennt ja die nordafrikanischen Mannschaften“, kommentierte Torwart Manuel Neuer: „Sie sind sehr agil, sie rennen rauf und runter, sind auch vom Einsatz her da. Am Ball können sie eigentlich alles.“

Löw ist jetzt im Kampfmodus. „Wir nehmen die Gegner, wie sie kommen, und schauen in erster Linie auf uns“, kündigte der Bundestrainer an. Bei einem Erfolg gegen Algerien wäre im Viertelfinale der Sieger der Partie Frankreich gegen Nigeria der Gegner. Und im Halbfinale würde auf jeden Fall einen Mannschaft aus Südamerika als Kontrahent warten, womöglich sogar Gastgeber und Rekord-Weltmeister Brasilien. „Was noch fehlt, sind vier Spiele, die wir gewinnen müssen“, sagte Toni Kroos.

dpa

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