Faxen und Gehampel: Was war mit Diskus-Sieger Christoph Harting los?

Christoph Harting hatte keine Lust auf Interviews.
 ©dpa

Rio de Janeiro - Schon vor der Siegerehrung hat sich Diskuswerfer Christoph Harting daneben benommen, er verweigerte dem ZDF ein Interview. Während der Hymne hampelte er dann herum.

„Ich bin ein Mensch, der Rhythmus braucht, der Rhythmus liebt, aber es ist schwierig nach der Nationalhymne zu tanzen", kommentierte Christoph Harting sein Verhalten während der Hymne. Aber es war nicht nur das Gehampel, das für Aufsehen sorgte. Harting ließ zudem die erhaltene Olympia-Skulptur fallen. Der Berliner sammelte die Teile der zerbrochenen Skulptur ein und steckte sie in die Jackentasche. 

Selbst Hartings Trainer Torsten Lönnfors war irritiert: "Keine Ahnung, was das sollte, ich verstehe es nicht. Christoph muss aufpassen, dass er jetzt nicht frei dreht", sagte Lönnfors der der Bild-Zeitung.

Tadel gab es auch vom Schnellfeuerpistolen-Bundestrainer Detlef Glenz. „Es ist ein absolutes No Go, das geht gar nicht“, sagte der Coach von unter anderen Schnellfeuerspezialist und Olympiasieger Christian Reitz. Glenz bringe seinen Schützlingen schon im Juniorenalter bei, sich bei Siegerehrungen gebührend zu verhalten.

Chef de Mission Michael Vesper kritisierte Hartings Verhalten deutlich. "Was Christoph Harting bei der Siegerehrung gezeigt hat, war nicht gut", sagte der Delegationsleiter der deutschen Olympiamannschaft in Rio: "Er ist Teil unserer Mannschaft und Botschafter unseres Landes. Wenn er die Bilder anschaut, wird er das sicher einsehen."

Weitspringer Sebastian Bayer distanzierte sich ebenfalls und fand sogar deutlichere Worte. "Gold im Diskus ist echt super geil! Aber für dieses Verhalten schäme ich mich in Deutschland vor dem TV!", schrieb der Hamburger bei Facebook.

ZDF-Sportchef: "Ein einmaliger Vorgang"

Beim ZDF ist man aus einem anderen Grund sauer auf Christoph Harting: Der frischgebackene Diskus-Olympiasieger 

hatte dem Sender ein Interview verweigert. "Das ist ein einmaliger Vorgang und besonders bedauerlich für die vielen Fans vor dem Fernseher", so ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Auch in der internationalen Pressekonferenz nach seinem Triumph gab sich der jüngere Bruder von London-Olympiasieger Robert Harting wortkarg. "Ich bin keine PR-Maschine, ich bin keine Medienfigur, ich beantworte nicht gerne Fragen", sagte er. 

Dass Harting während der Siegerehrung die Nationalhymne mitpfiff und herumhampelte, sorgte zudem zum Teil für heftige Kritik in sozialen Netzwerken.

Auch ZDF-Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein hatte kein gutes Wort für den Medaillengewinner übrig. Sie bezeichnete das Verhalten von Harting in der Zusammenfassung als "Faxen". 

Mitteilungsfreudiger war dagegen Christophs Bruder Robert Harting: 

„Hey kleiner Bruder, der Generationenwechsel ist eingeleitet“, schrieb Robert Harting am Samstag auf Twitter und Facebook. „Ich freue mich extrem für dich. Du hast einen klaren Harting im letzten Versuch gezeigt.“ Und weiter: „Sportlich brauche ich somit nichts mehr beweisen, denn das kannst jetzt du. Nimm es mit und pflege diese Fähigkeiten. Respekt! Zwei Olympiasieger im Einzelsport aus derselben Familie.“

Auch sein Vater Gerd Harting meldete sich zu Wort und meinte beschwichtigend: "Das ist seine Art, Erfolge zu feiern."

Weitere Infos zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio lesen Sie rund um die Uhr in unserem Live-Ticker. 

dpa/sid/sr

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