Deutsche Dressur-Olympiasiegerinnen kritisieren Kollegin nach Skandal-Video scharf: „Absolutes No-Go“

Charlotte Dujardin steht nach dem Aufkommen eines vier Jahre alten Videos weiter im Fokus. Auch zwei deutsche Dressurreiterinnen äußerten sich.

Update vom 28. Juli, 12.17 Uhr: Der Skandal um die britische Dressurreiterin Charlotte Dujardin schlägt weiter hohe Wellen. Die deutsche Olympiasiegerin und Konkurrentin Jessica von Bredow-Werndl reagierte jetzt schockiert auf das Video, das Ausgangspunkt der Olympia-Suspendierung der Britin gewesen war.

Dujardins Verhalten sei „ein absolutes No-Go. Es ist scheiße“, kritisierte von Bredow-Werndl ihre Kollegin in einer Medienrunde scharf. „Im ersten Moment waren wir alle in Schockstarre“, berichtete die 38-Jährige von ihrer initialen Reaktion auf den mutmaßlich vier Jahre zurückliegenden Vorfall. „Wir waren geschockt und dann eigentlich nur noch wütend“, ergänzte die Goldmedaillengewinnerin von Tokio, die dem Tod vor einigen Jahren nur knapp entgangen war.

Dressur-Olympiasiegerin Werth verurteilt Dujardins Taten: „So sinnlos“

Auch die siebenfache Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth verurteilte Dujardins Taten gegenüber der Sportschau. Diese machen sie „wahnsinnig traurig“, bekundete die 55-Jährige.

„Mir fallen auch keine Worte dazu ein. Es ist so sinnlos und etwas, was ich überhaupt nicht erwartet oder in irgendeiner Form verstehen kann“, so Werth, die vor den Spielen in Paris einen Schicksalsschlag zu verkraften hatte.

Olympia-Suspendierung: Gold-Favoritin soll Pferd 24-mal geschlagen haben

Erstmeldung vom 24. Juli, 9.57 Uhr: Paris – Ein schockierendes Video, das die dreimalige Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin zeigt, wie sie ein Pferd während einer Trainingseinheit wiederholt schlägt, hat die Reitsportwelt erschüttert.

Das Filmmaterial, das angeblich vor vier Jahren in einer privaten Reithalle aufgenommen wurde, zeigt Dujardin, wie sie das Pferd mehr als 24 Mal in einer Minute mit einer langen Peitsche schlägt. Der Vorfall wurde von einer damals 19-jährigen Reiterin gefilmt, die nun eine Beschwerde beim Reitsport-Weltverband FEI eingereicht hat. Dujardin zog daraufhin ihre Teilnahme bei Olympia zurück.

Öffentlichkeit erfährt von belastendem Videomaterial

Das belastende Videomaterial wurde am Mittwochmorgen in der TV-Sendung „Good Morning Britain“ veröffentlicht, nachdem es am Montag dem Weltverband FEI zugespielt worden war.

In einer öffentlichen Erklärung räumte Dujardin ein, dass das Video sie in einem „völlig untypischen“ Moment zeige und dass es „keine Entschuldigung“ für ihr Verhalten gebe. „Ich schäme mich zutiefst und hätte in diesem Moment ein besseres Beispiel geben sollen“, erklärte sie.

Charlotte Dujardin entschuldigt sich öffentlich

„Ich bin am Boden zerstört, dass ich alle im Stich gelassen habe. Ich werde während der Ermittlungen uneingeschränkt mit der FEI zusammenarbeiten und mich nicht weiter äußern, bis der Prozess abgeschlossen ist.“

Die FEI hat die 39-jährige Britin mit sofortiger Wirkung suspendiert. Der Verband äußerte sich „tief enttäuscht“ über den Vorfall und betonte, dass das Verhalten Dujardins den Grundsätzen des Pferdewohls widerspreche.

Dujardin wäre wohl härteste Konkurrentin für Bredow-Werndl gewesen

Dujardins Rückzug von den Olympischen Spielen hat erhebliche Auswirkungen auf die Chancen der deutschen Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl. Als größte Konkurrentin der deutschen Gold-Hoffnung galt Dujardin als eine der Favoritinnen auf eine Medaille. Nun könnte von Bredow-Werndl ihre Chancen auf Gold deutlich verbessern. (kk)

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