"Nur ein bisschen verletzt": Turn-Held Toba plant Zukunft

Er schrieb eine der Geschichten von Olympia 2016: Turner Andreas Toba hat sich den Titel "Hero de Janeiro" verdient.
 ©dpa

Hannover - Andreas Toba ist zurück in Deutschland. Der Turn-Held von Olympia 2016 will es auch in der Zukunft wissen. Ans Aufhören denkt er trotz monatelanger Reha nicht.

Als sogar Leadsänger Klaus Meine von den Scorpions auf dem Rückflug nach Hannover um ein Selfie bat, konnte Andreas Toba erahnen, was er durch seine Pauschenpferdübung mit Kreuzbandriss in Deutschland ausgelöst hatte. "Ich war einfach überwältigt, dass diese Weltstars mich erkannt haben. Das ist für mich alles noch nicht real", sagte der Olympia-Held am Dienstag bei einem Empfang seines Heimatklubs TK Hannover.

"Ein cooler Typ. Deutschland kann stolz auf ihn sein", sagte Altrocker Meine über den 25-Jährigen, dessen Durchhaltewillen Millionen von TV-Zuschauern zugleich schaudern und staunen ließ. Ungeachtet seiner am Boden erlittenen schweren Verletzung quälte sich der deutsche Mehrkampf-Meister über das gefürchtete Pauschenpferd und sammelte wertvolle Punkte für den Finaleinzug seiner Teamkollegen.

Doch die eigene sportliche Karriere soll damit auf keinen Fall beendet sein. Toba: "Ich höre doch nicht auf, nur weil ich mich ein bisschen verletzt habe. Mein Fernziel ist ganz klar Olympia 2020 in Tokio."

Toba: "In einem Jahr wieder bei hundert Prozent"

Der erste Schritt dahin wird die unausweichliche Knieoperation am Donnerstag in Bremen sein. Schon vor dem Gang ins Krankenhaus sieht Toba ungeduldig den Reha-Maßnahmen der kommenden Monate entgegen. "In einem Jahr, so sagen die Ärzte, bin ich wieder bei hundert Prozent. Wer mich kennt, der weiß, dass es schneller gehen kann", sagte der Gerätartist zuversichtlich.

Sogar nach der ersten Nacht im heimischen Hannover dachte Toba sofort wieder an den Trainingsalltag: "Ich bin aufgewacht und wollte gleich in die Halle. Bis mir mein Knie wieder einfiel und mir bewusst wurde, dass ich jetzt viel Geduld haben muss."

EM 2017 ohne Pechvogel Toba

Fast mehr als sein malades Knie schmerzt den Routinier, dass er auf die Europameisterschaften 2017 in Cluj verzichten muss. Für diesen Wettkampf hatten sich viele Verwandte Tobas, der rumänische Wurzeln hat, als Zuschauer angesagt: "Sie haben mich noch nie live turnen sehen und sind nun sehr traurig." Ein realistisches Ziel sind indes die Welttitelkämpfe 2017 in Montreal.

Und weh tat ihm auch das viel zu kurze Zusammentreffen mit Freundin Daniela Potapova. Nur eine Stunde konnte das Paar am Flughafen von Rio de Janeiro miteinander verbringen. Dann flog er zurück nach Deutschland, für die 20 Jahre alte Berlinerin, Mitglied der deutschen Gymnastik-Gruppe, ging das olympische Abenteuer in Brasilien erst so richtig los.

Da waren die goldene TKH-Ehrennadel und ein üppiges Blumenbouquet aus roten Rosen und Sonnenblumen nur ein schwacher Trost. Denn der Olympia-Siebte von London 2012 trauerte auch dem Einzel-Endkampf von Rio noch nach, den er durch seine Verletzung verpasste: "Das hat fast mehr weh getan als der Kreuzbandriss. Denn auf dieses Finale hatte ich mich voll konzentriert."

In unserem Olympia-Ticker halten wir Sie über alle Ereignisse vom Dienstag auf dem Laufenden.

sid

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