Rio de Janeiro - Welt- und Europameisterin Christina Schwanitz hat den deutschen Leichtathleten nicht wie erhofft die erste Medaille bei den Olympischen Spielen in Rio beschert.
Goldfavoritin Christina Schwanitz ist bei der olympischen Medaillenvergabe der Kugelstoßerinnen in Rio leer ausgegangen. Mit enttäuschenden 19,03 Metern kam die Welt- und Europameisterin am Freitagabend (Ortszeit) nur auf den sechsten Platz. Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Michelle Carter, die die Kugel im letzten Versuch überraschend auf 20,63 Meter wuchtete.
Damit verdarb sie der lange in Führung liegenden Neuseeländerin Valeri Adams das historische Gold-Triple. 20,42 Meter reichten nicht, um als erste Frau der Geschichte den dritten Olympiasieg in Serie zu schaffen. Bronze holte Anita Morton aus Ungarn mit 19,87 Metern.
Schwanitz quälte sich eher durch das Kugelstoß-Finale. Im ersten Versuch schaffte sie nur 19,03 Meter, machte danach vier ungültige Stöße und kam im sechsten Durchgang nicht über 18,92 Meter hinaus. Ganz anders Carter: Sie nutzte ihre letzte Gelegenheit zum goldenen Stoß und ließ sich danach feiern.
Dabei war Schwanitz nach der Qualifikation am Vormittag des Leichtathletik-Auftakttages, die sie mit 19,18 Meter im ersten Versuch schnell erledigte, noch sehr zuversichtlich gewesen. „Ich denke, wir drei Favoritinnen - Valerie Adams, Gong Lijiao und ich - sind alle auf Augenhöhe. Da geht es darum, wer heute Abend den besten Lauf hat. Gold nehme ich als Motivation“, sagte sie.
Doch anders als noch bei der Europameisterschaft vor einigen Wochen wurde das Siegenmüssen dann doch zur Last. Kein Trost dürfte für die starke Sächsin gewesen sein, dass auch die chinesische Mitfavoritin Gong (19,39 Meter) als Vierte medaillenlos blieb.
dpa