Das geschah an Tag 14 in Rio

Eine strahlende Silvia Neid kann zufrieden ihren Posten räumen. 
 ©dpa

Rio de Janeiro - Die Mannschafts-Sportarten haben dem deutschen Olympia-Team in Rio de Janeiro am 14. Wettkampftag die Medaillen geliefert. Die Leichtathleten stecken weiter in der Krise.

Die wichtigsten Ergebnisse vom Abend und der Nacht:

Fußball: 

Vor zwei Jahren feierten Bundestrainer Joachim Löw und seine Spieler im Maracanã den WM-Titel, am Freitag wurde die Kultstätte zum Schauplatz des größten Triumphs der DFB-Frauen. Erstmals wurden sie durch das 2:1 gegen Schweden Olympiasieger - und bereiteten ihrer Trainerin Silvia Neid den perfekten Abschied. Die 52-Jährige hatte bis auf Olympia-Gold alles gewonnen - jetzt ist ihre Titelsammlung komplett.

Leichtathletik: 

Usain Bolt hat als erster Leichtathlet das Triple-Triple geschafft. Mit dem Sieg der 4x100 Meter-Staffel Jamaikas gewann er seine dritte Goldmedaille in Rio. Gleiches hatte er schon 2008 in Peking und 2012 in London geschafft und verabschiedet sich nun mit neunmal Gold. „Es ist endlich vorbei“, sagte er nach seinem letzten Olympia-Auftritt zwei Tage vor seinem 30. Geburtstag.

Die deutschen Leichtathleten warten indes weiter auf die Medaille Nummer drei in Rio nach dem Diskus-Coup von Christoph Harting mit Gold und Daniel Jasinski mit Bronze. Im Stabhochsprung der Frauen landeten Martina Strutz und Lisa Ryzih auf den Plätzen neun und zehn. Da ist Rang vier der deutschen Frauen-Staffel über 4x100 Meter geradezu ein Lichtblick. 0,33 Sekunden fehlen auf Bronze.

Handball: 

Unglücklicher kann man ein olympisches Finale kaum verpassen: Die deutschen Europameister lagen sieben Tore hinter dem Gold-Kandidaten Frankreich. Am Ende steht es 28:29. Das Siegtor der Franzosen fällt zwei Sekunden vor Schluss. „Jetzt geht es darum, aus der Enttäuschung ein positives Gefühl zu entwickeln, damit wir die Bronze-Medaille holen“, sagte DHB-Vize Bob Hanning. Bronze wäre das erste Edelmetall seit 2004, damals gab es Silber. Gegner am Sonntag (10.30 Uhr MESZ) ist Polen.

Taekwondo: 

Die Nürnberger Geschwister Tahir und Rabia Gülec wollten bei ihrem Einstand bei Olympia eine Medaille. Doch erst scheiterte Rabia Gülec im Viertelfinale, dann erwischte es Tahir Gülec in der Hoffnungsrunde. Das nächste Ziel von Bruder und Schweister ist jetzt Tokio 2020: „Ich will wieder ganz oben dabei sein. Das wird klappen, bei meiner Schwester genauso“, sagte Tahir Gülec.

Moderner Fünfkampf: 

Ein Pferd namens Legende hat alle Hoffnungen von Lena Schöneborn auf ein zweites Gold zerstört. Das Pferd wollte partout nicht mit der 2008-Olympiaisiegerin über die Hindernisse. Das Ergebnis: null Punkte - keine Chance mehr auf Edelmetall. Schöneborn setzte den Wettkampf trotzdem fort und wird 32. „Mit diesem Wettkampf werde ich sicherlich nicht aufhören“, sagte die 30-Jährige. Doch in Tokio 2020 wird sie zu „90 Prozent“ nicht mehr dabei sein. Ihre mögliche Nachfolgerin machte schon mal auf sich aufmerksam: Annika Schleu wurde Fünfte.

Wasserspringen: 

Sascha Klein und Martin Wolfram sind souverän ins olympische Halbfinale vom Turm gesprungen. Der Olympia-Achte Wolfram kam als Sechster des Vorkampfes in die Wertung. Klein wurde Siebter. Die beiden Wasserspringer aus Dresden hatten in ihren sechs Sprüngen keine großen Probleme, aber auch noch Luft nach oben.

Die deutsche Ausbeute des 14. Rio-Tages:

Die 14. Goldmedaille am 14. Tag: Der Sieg der deutschen Fußball-Frauen war nicht unbedingt vor Turnierbeginn erwartet worden. Auch Bronze für die Hockey-Damen war keine Selbstverständlichkeit. Durch das 2:1 gegen Neuseeland gelang ihnen der gleiche Platz wie ihren männlichen Kollegen. Vor dem Schluss-Wochenende haben die deutschen Sportler nunmehr 35 Medaillen gesammelt. Noch fehlen neun zum Minimalziel von 44.

Dieser Moment wird in Erinnerung bleiben:

Nur noch zwei Sekunden waren zu spielen, als David Narcisse den Ball ins Tor von Handball-Held Andreas Wolff zimmerte. Die Franzosen jubelten, die deutschen „Bad Boys“ blickten nach dem 28:29 starr und ungläubig. Alle Hoffnungen auf das erste Olympia-Finale seit 2004 waren dahin. Immerhin bleibt die Erkenntnis, dass der Überraschungs-Europameister in der Weltklasse etabliert ist. Und es bleibt die Hoffnung, am Sonntag mit einem Sieg gegen Polen eine starkes Turnier mit Bronze zu veredeln.

Und sonst noch?

Die US-Basketballer haben die Gold-Hoffnung ihres Lieblingsgegners Spanien zerstört. Die Multimillionärs-Truppe aus der nordamerikanischen Profiliga NBA steht kurz vor dem dritten Olympiasieg in Serie. Wie schon in den knappen Endspielen 2008 und 2012 bezwang das Team um Superstar Carmelo Anthony die Iberer mit reichlich Mühe und trifft nach dem 82:76 am Sonntag (20.45 Uhr MESZ) auf Serbien.

In unserem Live-Ticker können Sie alle Ereignisse in ausführlicher Länge nachlesen.

dpa

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