Wegen Nazi-Vergleich: Pfiffe gegen Franzosen bei Siegerehrung

Renaud Lavillenie weinte bei der Siegerehrung.
 ©AFP

Rio de Janeiro - Stabhochsprung-Star Renaud Lavillenie hat mit bitteren Tränen auf erneute Buhrufe der brasilianischen Zuschauer bei der olympischen Siegerehrung in Rio reagiert. Der Franzose nahm am Dienstagabend mit versteinerter Miene seine Silbermedaille in Empfang.

Wie schon am Abend zuvor gab es von den Rängen Unmutsbezeugungen für den Olympiasieger von 2012. Als dann die brasilianische Nationalhymne für den Sieger Thiago Braz da Silva erklang, liefen Lavillenie die Tränen übers Gesicht.

Dennoch applaudierte er seinem Rivalen. Am Ende zeigte Lavillenie den Zuschauern den erhobenen Daumen, was wohl ironisch gemeint war. Der Hallen-Weltrekordler hatte nach dem Wettkampf scharfe Kritik am Publikum, das den Favoriten ausgepfiffen hatte, geübt. „Für die Olympischen Spiele ist das kein gutes Image. Ich habe den Brasilianern nichts getan“, sagte er. In einer ersten Reaktion hatte er sogar einen „unpassenden Vergleich“, wie er später einräumte, mit Jesse Owens und den Nazi-Spielen von 1936 gezogen. Er entschuldigte sich am Dienstag via Facebook dafür.

Der Live-Ticker aus Rio.

sid

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