Nachdem das ZDF während der Fußball-WM 2018 schon Kritik für seine Wahl der Kommentatoren einstecken musste, gab es nun auch beim Tennisturnier in Wimbledon heftigen Gegenwind.
Wimbledon - Kurzfristig hatte sich das ZDF die Rechte am Finale der Damen beim Tennisturnier in Wimbledon gesichert. Da das zweite Halbfinale der Herren zwischen Rafael Nadal und Novak Djokovic am Freitag aber unterbrochen und am Samstag weitergeführt werden musste, stieg das Zweite Deutsche Fernsehen schon zu dieser Partie in die Live-Berichterstattung ein.
Doch der Mainzer Fernsehsender scheint in diesem Sommer wenig Glück in Sachen Zuschauerzuspruch bei der Wahl der Kommentatoren zu haben. Nachdem bereits Claudia Neumann bei der Fußball-WM sich zahlreichen Kritiken und Hasskommentaren stellen musste, traf es diesmal den Kommentator Aris Donzelli und Expertin Barbara Rittner. Die 45-Jährige überzeugte als frühere WTA-Spielerin durch genaue Analysen, doch sie und Donzelli ließen aus Sicht vieler Zuschauer in dem packenden Fünf-Satz-Krimi an Emotionen vermissen.
Unterhaltung während der Ballwechsel sorgt für Frust
Erst nach einer Gesamtspielzeit von 5:15 Stunden und unmittelbar vor dem Beginn des dadurch verzögerten Damen-Finals, das Angelique Kerber gewann, stand Djokovics fünfter Einzug ins Endspiel des berühmtesten Tennis-Turniers der Welt fest. Dafür aber waren die Kommentare zu sachlich aus Sicht der Zuschauer. Auch das regelmäßige Reden während der Ballwechsel kam vor den TV-Geräten nicht gut an.
Wieso überträgt das ZDF eigentlich das Halbfinale, wenn die eh keine Lust drauf haben und nur über die Damen reden? #Wimbledon
— Julia (@dagucci_) 14. Juli 2018
Stark, dass das @ZDF live #Wimbledon zeigt - aber leider muss ich sagen: @Eurosport_DE-Kommentar > @ZDFsport-Kommentar. #tennis
— Fabian Müller (@Tremolinero) 14. Juli 2018
Können die beim ZDF bitte nicht immer während den Ballwechseln reden? #Wimbledon
— Paul G. (@CrazyFcbFan) 14. Juli 2018
Knapp 5 Mio. für die #Wimbledon-Rechte im ZDF.
— Benny Illinger (@IamIllgner) 14. Juli 2018
Aber der Ton kommt immer noch aus dem Fernsehgarten. #Kerber #Nadal
Wir alle sind heute ein wenig @BarbaraRittner
— Bjoern Rietz (@bar78) 14. Juli 2018
Nadal & Djokovic genießen ist nicht drin - wenn Angie gleich Wimbledon-Finale spielt. #Wimbledon #Kerber #TeamKerber #GoAngie
ZDF sichert sich Rechte für Final-Übertragung
Wie das ZDF am Donnerstagabend mitteilte, habe man sich kurzfristig die Übertragungsrechte für die Neuauflage des Endspiels von 2016 gesichert. Bislang hatten die Live-Rechte für das prestigeträchtige Grand-Slam-Turnier lediglich beim Pay-TV-Anbieter Sky gelegen.
"Wir freuen uns, dass wir den Zuschauern im frei empfangbaren Fernsehen diesen sportlichen Höhepunkt zeigen können", sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann. 2013, als Sabine Lisicki in Wimbledon im Finale stand, hatte sich die öffentlich-rechtliche ARD noch vergeblich um eine Übertragung bemüht.
Der Deutsche Tennis Bund (DTB) begrüßte die kurzfristige Einigung. "Wir sind hocherfreut, dass alle Tennis-Fans in Deutschland die Chance haben, einen möglichen Wimbledon-Triumph von Angelique Kerber am Samstag live im frei empfangbaren Fernsehen zu verfolgen", sagte DTB-Präsident Ulrich Klaus.
Mittlerweile hat sich Fußball-Kommentatorin Claudia Neumann zu den Angriffen geäußert und wehrt sich gegen ihre Hetzer.
100 Jahre Frauenwahlrecht; 110 Jahre, dass Frauen an Universitäten studieren dürfen; 125 Jahre, seit das erste Mädchen auf ein Gymnasium gehen konnte: Unsere Kollegen von der Frankfurter Rundschau erklären 2018 daher zum Jahr der Frau! Das mehrteilige Special liefert Interviews und Reportagen zu Themen wie Emanzipation, Sexismus, MeToo-Debatte, Women's Marches als Protest gegen Donald Trump, Feminismus und Prostitution.
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Ein Kameramann rettete die US-Open-Übertragung bei Eurosport mit einer brillanten Idee und wird gefeiert.
Derweil überrascht der Sender mit einer ungewöhnlichen Entscheidung: Eine aktive Tennisspielerin wird ZDF-Moderatorin, berichtet tz.de*.
sid mit fw
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