Die bislang größte Anti-Doping-Razzia war ein voller Erfolg. Die Ermittler haben mehr als 200 Personen festgenommen und 1000 Anzeigen erstattet.
- Den europäischen Sicherheitsbehörden ist ein Erfolg im Anti-Doping-Kampf gelungen.
- Die Aktion „Viribus“ hat fast vier Millionen gefälschte Medikamente sichergestellt.
- Fast 1000 Personen wurden im Zuge der Anti-Doping-Razzia angezeigt - 234 festgenommen.
Update vom 9. Juli, 10.53 Uhr: Zur größten Anti-Doping Razzia bisher haben sich auch das IOC (Internationale Olympische Komittee) und die NADA (Nationale Anti Doping Agentur) zu Wort gemeldet. „Es ist entscheidend, die Händler und Produzenten, die Doping im Sport möglich machen und die die kriminelle Industrie am laufen halten, ins Visier zu nehmen", so ein IOC-Sprecher.
Auch die NADA sagte: „Die NADA steht aber bereit, sofern wir Maßnahmen unterstützen können. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse von Europol zeigen, wie wichtig es ist, über Landesgrenzen hinweg zu ermitteln, um Doping-Netzwerke aufzudecken. Die NADA wird sich weiterhin dafür einsetzen, die Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlungsbehörden zu stärken und die Zusammenarbeit mit ihren Partnern im Ausland weiter vertiefen“.
Größte Anti-Doping-Razzia: 234 Festnahmen und noch weit mehr Anzeigen erstattet
Erstmeldung vom 9. Juli, 10.21 Uhr: Großer Erfolg im Kampf gegen Doping. Bei einem internationalen Doping-Einsatz in 33 Ländern wurden 234 Verdächtige festgenommen. Das teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Abend des 8. Juli mit. Es wurden neun Geheimlabore entdeckt und 17 organisierte Gruppen ausgehoben.
Der Anti-Doping-Einsatz namens „Viribus“ wurde federführend von Italien und Griechenland durchgeführt. Bei der Durchsuchung sind 3,8 Millionen Dopingpräparate und gefälschte Medikamente sichergestellt geworden. Unter anderem war es wohl 24 Tonnen Steroidpulver.
Bei Anti-Doping-Razzia schon 1357 Blut- und Urintests - Sportler noch unbekannt
Es bleibt zunächst unklar, um welche Sportereignisse und welche Sportler es sich handeln könnte. Allerdings wurden von der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) schon 1357 Blut- und Urintests genommen. 1000 Personen wurden wegen Produktion, Veräußerung oder Verwendung leistungssteigernder Substanzen angezeigt, 839 Verfahren sollen bisher laufen.
Günter Younger, der WADA-Chefermittler sagte laut SID: „Diese Art der Zusammenarbeit führt zu echten Ergebnissen und kann einen erheblichen Einfluss auf die Verfügbarkeit von gefälschten und illegalen Mitteln haben, die von einigen Athleten weltweit verwendet werden“. Die WADA will die Operation fortsetzen und dafür sorgen, dass der Sportbetrug auch nach dieser Anti-Doping-Razzia weiterhin bekämpft wird.
An der Ermittlung waren 23 EU-Staaten, acht europäische Länder, Kolumbien und die USA beteiligt. Auch Deutsche sind für den Erfolg von „Viribus“ mitverantwortlich.
Schon im Winter dieses Jahres wurden bei den Nordischen Ski-Weltmeitscherschaften einige Skandale aufgedeckt, wie merkur.de berichtet. Vor kurzem ist auch der umstrittene Sportmediziner Armin Klümper gestorben.
ank mit SID