Bremen - Eigentlich sollte Claudio Pizarro ja wissen, wie es läuft. Alles, was er macht, wird von allen mit feinen Antennen registriert. Das ist nun mal so beim SV Werder Bremen, denn der Stürmer ist auch mit 41 Jahren immer noch der größte Star des Teams und des Vereins.
Deshalb wurde auch drüber diskutiert, dass Claudio Pizarro im Urlaub das Bierdosen-Foto postete und unlängst beim Spiel des SV Werder Bremen gegen Union Berlin schnell und grußlos den Rasen verließ. Konsequenzen wird das nicht haben für Pizarro, einem Gespräch mit Coach Florian Kohfeldt musste er sich aber stellen. „Mittlerweile haben wir geredet“, sagte Kohfeldt am Mittwoch. Er habe Pizarro verdeutlicht, welche Symbolik in dessen Handeln liegen kann. „Den Platz hat er bestimmt schon 20 Mal so verlassen, aber da hat es nie jemand gemerkt. Im Augenblick ist es aber eine spezielle Situation.“ Und dann wird ganz genau hingeguckt bei Pizarro. Im konkreten Fall sah es aus, als habe Pizarro genug von allem und sei nicht mehr identifiziert mit der Aufgabe beim SV Werder.
Werder Bremen und das „sehr kritische“ Gespräch mit Claudio Pizarro
Woran intern freilich niemand glaubt. Florian Kohfeldt hofft weiter, dass der Routinier das restliche Personal mit seiner „Stressresistenz“ ansteckt. Claudio Pizarro könne aber nicht einerseits megacool und andererseits „der Typ bester Schwiegersohn“ sein, so Kohfeldt. Und auf seine Art sei der alternde Torjäger auch nicht die „klassische Führungsspieler-Persönlichkeit“. Aber er mache im Job selbst dann noch das, was er immer macht, wenn der Druck riesig wird. Und sei es, dass er nach Abpfiff einfach in der Kabine verschwindet.
Diese Gewohnheit könne Pizarro für den Moment jedoch gerne ablegen, meint Sportchef Frank Baumann. Auch er hat mit Claudio Pizarro gesprochen und dabei „sehr kritische“ Worte gefunden: „Wir haben ihm verdeutlicht, welche Wirkung sein Handeln hat.“ In der Öffentlichkeit wird er die lebende Legende dennoch nicht an den Pranger stellen. Was wohl auch klug ist, würde es in sportlich extrem unruhigen Zeiten doch nur für noch mehr Aufregung rund um den SV Werder Bremen sorgen. Baumann bleibt folglich Baumann so wie Pizarro Pizarro bleibt: „Nach außen schützen wir unsere Spieler.“ (csa)
Zur letzten Meldung vom 11. Februar 2020:
Werder Bremen-Coach Florian Kohfeldt verzichtet auf Konsequenzen für Claudio Pizarro
Nach dem 0:2 gegen Union Berlin hatte Claudio Pizarro für einen kleinen Aufreger gesorgt, weil er dem obligatorischen Mannschaftskreis des SV Werder Bremen samt Ansprache von Trainer Florian Kohfeldt ferngeblieben und stattdessen in die Kabine gestiefelt war. Konsequenzen wird das für den Stürmer aber nicht haben, wie Kohfeldt am Dienstag erklärte.
Zwar hatten sie bei Werder Bremen durchaus darüber nachgedacht, Claudio Pizarro für sein Verhalten abzustrafen, ihn womöglich sogar aus dem Kader für das Leipzig-Spiel zu streichen. Am Ende hat sich der Verein aber dagegen entschieden. „Ich kann mir die Szene nur so erklären, dass bei ihm großer Frust herrschte“, sagte Florian Kohfeldt über Pizarros vorzeitigen Abgang, „denn ich weiß, dass Claudio aus egoistischen Gründen nie etwas gegen die Mannschaft tun würde.“
Werder Bremen: Claudio Pizarro soll nicht bestraft werden
Das angekündigte Zwiegespräch zwischen Trainer und Vereinslegende steht zwar noch aus (Kohfeldt: „Wir fahren jetzt ins Trainingslager, da haben wir genug Zeit, um uns zu unterhalten“), aber in einem Punkt hat sich Kohfeldt schon festgelegt: Bestrafen wird er Claudio Pizarro nicht. „Die Sache ist wahrlich nicht unser größtes Problem momentan. Ich kann ausschließen, dass es aufgrund dieses Vorfalls eine Sanktion gibt“, sagte der Cheftrainer des SV Werder Bremen. (dco)
Zur letzten Meldung vom 10. Februar 2020
Claudio Pizarro verdrückt sich – zeigt Werder-Coach Florian Kohfeldt ihm jetzt „Rot“?
Bremen – Er ist eine Legende, ein Spieler, den die Fans des SV Werder Bremen vergöttern. Doch in den letzten Wochen seiner Karriere kratzt Altmeister Claudio Pizarro bedenklich am eigenen Denkmal.
Nach Informationen der DeichStube steht nach einem Vorfall nach Abpfiff der 0:2-Heimpleite gegen Union Berlin sogar Claudio Pizarros Verbannung aus dem Kader des SV Werder Bremen für die Partie beim Herbstmeister RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr, DeichStuben-Liveticker) im Raum.
Werder Bremen: Claudio Pizarro muss zum Rapport
Was war passiert? Pizarro, gegen Union eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt, hatte nach Abpfiff sofort den Weg in die Kabine gesucht. Dabei ist es bei Werder Bremen schon lange üblich, dass Coach Florian Kohfeldt noch auf dem Platz zu den Spielern spricht und das Team zuden Fans geht. Hatte Claudio Pizarro das vergessen? Oder saß der Frust über die erneute Niederlage so tief, dass er nur noch weg wollte? Fakt ist: Pizarros Verhalten gilt als Foul am Gemeinschaftssinn. Und der muss im Abstiegskampf besonders groß geschrieben werden. Pizarro wird deshalb in dieser Woche zum Gespräch gebeten. Gut möglich, dass davon abhängt, ob er gegen Leipzig zum Kader gehört oder nicht. „In unserer Situation ist so etwas ein Thema, wir werden darüber reden müssen“, sagt Sportchef Frank Baumann.
Werder Bremen: Claudio Pizarro sorgte bereits mit Urlaubsfoto für Ärger
Das Verhalten gegen Union Berlin ist für den 41 Jahre alten Routinier nicht der erste Fettnapf in den er in dieser Saison tappt. In der Winterpause sorgte ein Urlaubsfoto aus Thailand für Ärger. Claudio Pizarro hatte sich mit Bierdose in der Hand am Strand fotografieren lassen und den Schnappschuss auch noch selbst in den sozialen Netzwerken gepostet. Normalerweise nicht weiter schlimm, wenn nicht Werder-Sportchef Frank Baumann und Coach Florian Kohfeldt im Winterurlaub absolute Professionalität von ihren Spielern gefordert hätten. Deshalb musste Pizarro anschließend zum Rapport, lachte aber öffentlich über die Geschichte und machte das Bierdosenfoto auf Instagram sogar zu seinem Profilbild. (csa)