Bremen – Für Davie Selke und den SV Werder Bremen war das schon extrem bitter: Hertha BSC hatte sich Ende Januar beim Wechsel des Stürmers an die Weser vertraglich zusichern lassen, dass Selke im direkten Duell nicht mitspielen darf. Und so war der 25-Jährige am 7. März nur Zuschauer, als Werder im Abstiegskampf in Berlin um wichtige Punkte kämpfte und sich letztlich mit einem 2:2 begnügen musste.
Beim Bundesliga-Start am 19. September gibt es ein Wiedersehen von Werder Bremen und Hertha BSC – diesmal allerdings im Weserstadion und diesmal auch mit Davie Selke, wie Werder-Sportchef Frank Baumann auf Nachfrage der DeichStube bestätigt: „Davie darf spielen.“
Und das ist mehr als spannend, denn in seinen ersten beiden Duellen mit Ex-Clubs hat Selke ordentlich zugelangt. Beim 3:1-Sieg 2016 mit Leipzig gegen Werder Bremen traf er einmal und bereitete einen Treffer vor, beim 3:2-Sieg 2017 mit Hertha BSC gegen Leipzig erzielte er sogar zwei Tore. Werder wünscht sich nun natürlich eine Fortsetzung der Serie. Und Hertha-Manager Michael Preetz hat davor offenbar keine Angst, verzichtete jedenfalls auf eine dauerhafte Klausel.
Werder Bremen: Davie Selke darf gegen Hertha BSC spielen
Allerdings: Der Selke-Ausschluss stand damals auch im direkten Zusammenhang mit dem Abstiegskampf. Preetz wollte verhindern, dass ausgerechnet ein ausgeliehener Spieler die Berliner in noch größere Schwierigkeiten bringt. „Ohne die Klausel wäre der Transfer nicht zustande gekommen“, erinnert sich Baumann. Davie Selke wurde für eineinhalb Jahre ausgeliehen, im Sommer 2021 besteht dann eine Kaufverpflichtung mit einer Ablösesumme von zehn Millionen Euro.
Steigt Werder Bremen ab, gilt diese Vereinbarung nicht, Davie Selke müsste an die Spree zurückkehren. Mit Toren kann und will er das verhindern. Nach einer schwachen Rückrunde ohne Bundesliga-Tor hat der Angreifer unlängst angekündigt: „Ich will es allen zeigen – den Medien, den Bremern, Florian Kohfeldt, Frank Baumann und natürlich auch mir selbst. Das ist mein größter Antrieb. Ich will wieder performen!“ (kni)
Zur letzten Meldung vom 3. Februar 2020:
Werder Bremen bestätigt: Davie Selke darf gegen Hertha BSC nicht spielen
Die Ausleihe von Davie Selke zum SV Werder Bremen hat einen faden Beigeschmack: Der Angreifer darf am 7. März im Bundesliga-Duell mit Hertha BSC nicht auflaufen.
Auf diese Forderung musste sich der SV Werder Bremen einlassen, um den Wintertransfer hinzubekommen. Einen entsprechenden Bericht des „kicker“ hat Sportchef Frank Baumann auf Nachfrage der DeichStube bestätigt: „Die Klausel war eine von Hertha BSC gestellte Bedingung, ohne die der Transfer nicht zustande gekommen wäre.“
Werder Bremen: Vertragsklauseln hoch umstritten
Beim Leihgeschäft von Kevin Vogt war es noch anders gewesen. Der Abwehrspieler durfte im Januar nur wenige Tage nach seinem Wechsel von 1899 Hoffenheim an die Weser gegen seinen Ex-Verein auflaufen, konnte die 0:3-Pleite aber nicht verhindern. Klauseln wie nun im Fall Selke sind in der Bundesliga höchst umstritten, sie werden aber immer mal wieder ausgehandelt. So durfte Freiburgs Vincenzo Grifo in der Hinrunde nicht gegen seinen Ex-Club Hoffenheim auflaufen.
Werder Bremen: Für Davie Selke lagen Angebote aus England vor
Im Fall Selke ist das für Werder besonders ärgerlich. Die Bremer hatten den Mittelstürmer erst am letzten Tag der Transferperiode verpflichten können, da waren schon zwei Rückrunden-Spieltage vorbei. Nun fehlt der Angreifer eine weitere Partie, dabei wird er im Abstiegskampf dringend gebraucht. Aber die Berliner wollten die Klausel unbedingt haben, hätten sonst einem Wechsel des 25-Jährigen nicht zugestimmt.
Für Selke lagen auch Angebote aus England vor, die für die Hertha angeblich finanziell interessanter gewesen wären. Der 25-Jährige wollte aber unbedingt zurück zu Werder, wo er schon von 2013 bis 2015 gespielt hat. Selke ist bis Sommer 2021 ausgeliehen, dann besteht für Werder eine Kaufverpflichtung mit einer geschätzten Mindest-Ablösesumme von zehn Millionen Euro. (kni)