Sevilla – Schweden gegen Spanien in Sevilla – es hat gewiss schon leichtere Auftaktspiele im Rahmen einer Europameisterschaft gegeben als das von Ludwig Augustinsson und der schwedischen Auswahl. Am Montag, 21.00 Uhr, geht es für den Werder-Verteidiger los – und vor dem Spiel hat der 27-Jährige mit der spanischen Zeitung „Marca“ gesprochen. Schwerpunktthema: natürlich die EM. Randaspekt: die eigene Zukunft nach dem Abstieg des SV Werder Bremen.
Seinen Abschied aus Bremen hatte Ludwig Augustinsson bereits Tage vorher angedeutet, in dem er von eigenen „höheren Ambitionen“ als der 2. Liga sprach. Dass Spanien ein Ziel für ihn sein könnte, schloss er auf Nachfrage nicht aus, Augustinssons Antwort könnte aber auch in die Schublade Höflichkeitsfloskel gepackt werden. „Und wenn Sie nach Spanien fragen... es ist eine Liga, in der sehr guter Fußball gespielt wird“, sagte Augustinsson. Damit war die Auskunftsfreude des Bremers in Sachen Karriereplanung auch schon erschöpft. „Ich konzentriere mich momentan total auf die EURO. Aber was ich sagen kann ist, dass Werder Bremen ein großartiger Verein ist und in die Bundesliga gehört. Werder hat es verdient, dort zu sein.“
Werder Bremen: Verteidiger Ludwig Augustinsson gewann er mit der schwedischen U21 die EM
Schweden hat es sich verdient, bei der EM dabei zu sein, und kämpft gegen Gruppenfavorit Spanien, Polen und die Slowakei um den Einzug ins Achtelfinale. „Wir wollen bei dieser Europameisterschaft viele Leute überraschen. Ich denke, wir können es schaffen“, sagt Augustinsson, der bereits einen EM-Triumph in seiner Vita stehen hat. 2015 gewann er mit der schwedischen U21 den Titel. Als „ohne Zweifel einen der besten Momente meiner Karriere“ bezeichnet Ludwig Augustinsson den Erfolg von damals. Getoppt nur von der WM-Teilnahme 2018 und dem Tor gegen Mexiko im Achtelfinale, seinem ersten und bislang einzigen für die schwedische Nationalmannschaft. „Stell dir vor, was für eine Freude“, schwelgt Augustinsson in Erinnerungen.
Werder Bremen will Ludwig Augustinsson verkaufen - Marktwert zehn Millionen Euro
Aber wichtiger ist die Gegenwart, das Spiel gegen Spanien mit Austragungsort Sevilla. Da droht den Schweden ein Fehlstart ins Turnier. Doch Ludwig Augustinsson und seine Kollegen sind mental darauf vorbereitet. „Wir wissen, dass wir auswärts den härtesten Gegner haben. Wenn wir am Ende kein gutes Ergebnis erzielen, bleiben uns noch zwei Spiele, um das zu beheben. Das Beste ist also, von Spiel zu Spiel denken“, sagt Augustinsson. Wenn er damit fertig ist, wird er auch an seine eigene Zukunft denken, die gewiss nicht in der 2. Liga mit Werder Bremen liegt. Augustinsson (Vertrag bis 2022) soll und will verkauft werden, sein Marktwert liegt vor dem Start in die EM bei zehn Millionen Euro. (csa)