Bremen – Sein letzter ganz großer Moment liegt schon einige Zeit zurück: Seit seinem Traumtor beim 1:6 gegen den FC Bayern München im Dezember 2019 wartet Milot Rashica für Werder Bremen in der Bundesliga schon seit 13 Spielen auf einen Treffer.
Insgesamt 1.180 torlose Minuten haben sich seitdem für den 23-jährigen Flügelstürmer angesammelt. An Milot Rashicas Stellenwert für den SV Werder Bremen hat sich deswegen aber nichts geändert: Er ist noch immer der große Hoffnungsträger - und das gleich in doppelter Hinsicht.
Zum einen, weil die Bremer weiterhin darauf setzten, dass der Mann, den Trainer Florian Kohfeldt ob dessen Geschwindigkeit konsequent „Rocket“ nennt, sie zum Klassenerhalt führt. Und zum anderen, weil Werder Bremen mit einem für den Sommer fest eingeplanten Verkauf Milot Rashicas den durch die Corona-Krise entstandenen wirtschaftlichen Schaden abmildern will.
Werder Bremen-Transfers: Milot Rashica-Klauseln auch nach dem 15. Juni weiter gültig?
Im Vertrag von Milot Rashica gibt es bekanntlich zwei Ausstiegsklauseln, die zwei verschiedene und nach wie vor denkbare Szenarien abdecken: Werders Klassenerhalt und Werders Abstieg. Im ersten Fall würden 38 Millionen Euro für den kosovarischen Nationalspieler fällig, im zweiten nur noch 15 Millionen Euro. Beide Klauseln laufen am 15. Juni aus - könnten aber auch danach noch Gültigkeit besitzen, wie der „Kicker“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.
Das Magazin führt dazu folgende Überlegungen an. Zum Zeitpunkt als die Klauseln in Rashicas Vertrag festgelegt wurden, gingen alle Parteien davon aus, dass die Saison am Stichtag 15. Juni längst beendet sein würde. Corona war damals noch nicht in Sicht, und auch sonst gab es keine vorhersehbaren Umstände, die dagegen gesprochen hätten. Laut Kicker würde eine verbreitete Rechtsauffassung in einem solchen Fall besagen, dass die Klauseln nun eben entsprechend länger gültig seien - bis zu dem Zeitpunkt, an dem sportlich endgültig geklärt ist, ob Werder Bremen in der Bundesliga bleibt oder nicht. (dco)
Zur letzten Meldung vom 21. Mai 2020:
Keine Tore, keine Millionen für Werder Bremen? Preis von Milot Rashica im Sinkflug
Vor kurzem gab es da noch diese beeindruckende Zahl: 38 Millionen Euro – so viel glaubte Werder Bremen im Sommer mit Milot Rashica an Transfererlös erzielen zu können. Doch die Corona-Krise dämpft diese Hoffnung, die Marktwerte fast aller Spieler sinken gerade.
Bei Milot Rashica könnte dieser Prozess allerdings noch eine zusätzliche Dynamik bekommen, denn der schnelle Angreifer läuft auch nach der zweimonatigen Zwangspause der Liga weiter seiner Form hinterher. Beim Neustart gegen Leverkusen erinnerte nur noch sehr wenig an jenen Rashica, der von September bis Dezember 2019 in zehn Spielen für Werder Bremen sieben Tore erzielt und damit seinen Marktwert nach oben katapultiert hatte.
Werder Bremen: Immer weniger Geld für Transfer von Milot Rashica
Viel Eigensinn, kaum Produktives und schon im zehnten Bundesliga-Spiel in Folge kein Tor – das ist die Aktualität. Rashica erhielt nach dem 1:4 gegen die Werkself von der DeichStube die Note 5,5. Und so langsam muss sich Werder sorgen, dass der Preis für den noch bis 2022 unter Vertrag stehenden Kosovaren bis zum Sommer weiter fällt. Dann soll der 23-Jährige verkauft werden, damit die Bremer in der angespannten finanziellen Lage Entlastung erfahren. RB Leipzig gilt als der Club mit dem größten Kaufinteresse. Doch ob das so bleibt, wenn Milot Rashica sich weiter formschwach und torlos durch die Saison schleppt, darf bezweifelt werden.
Werder Bremen: Milot Rashica im Formtief - seit zehn Bundesliga-Spielen ohne Tor!
Werder-Sportchef Frank Baumann gibt sich bei dem Thema jedoch entspannt. „Milot hat auch gegen Leverkusen seine Qualitäten angedeutet. Ich glaube nicht, dass ein Spiel wie dieses Auswirkungen auf den Sommer haben wird“, meint der 44-Jährige, der natürlich nichts anderes sagen kann, wenn er den Preis für Rashica, den mit zehn Toren in Liga und Pokal immer noch besten Bremer Torschützen, irgendwie so hoch wie möglich halten will.
Aktuell ist die beeindruckende Zahl jedenfalls schon nicht mehr so beeindruckend. 20 Millionen Euro – so viel soll Leipzig angeblich bereit sein, für Milot Rashica an Ablöse zu bezahlen. Doch einen Abschluss gibt es noch nicht, und der Trend spricht nicht für Werder Bremen. (csa)