Der SV Werder Bremen hat sich am Samstag in der Bundesliga ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt erkämpft. Die Spieler in der Einzelkritik - mit Noten.
Jiri Pavlenka: Starke Rettungstat gegen Kamada unmittelbar vor der Pause, gut auch bei Silvas Kopfball (49.), selbst das 1:1 des Portugiesen hätte er fast noch verhindert. Mit anderen Worten: Nichts zu meckern über Pavlenka, der in der Nachspielzeit bei einem unfreiwilligen Kopfball vom Teamkollegen Moisander den Punkt festhielt. Note 2
Theodor Gebre Selassie: Musste auf der rechten Seite irgendwie immer den Kollegen Chong anleiten und organisieren. Selbst spielte Gebre Selassie solide, setzte auch mal Nadelstiche nach vorne. Note 3
Milos Veljkovic: Der Serbe behauptete für ein weiteres Spiel seinen Stammplatz in der Innenverteidigung gegen Ömer Toprak. Bislang ist Werder mit Veljkovic im Team in dieser Saison noch ungeschlagen. Glück hatte er allerdings, dass sein Tiefschlafmoment wegen des guten Auges von Video-Referee Bibiana Steinhaus folgenlos blieb. Ein Fehler dieser Art blieb aber die Ausnahme bei Veljkovic. Note 3
Niklas Moisander: Lange im Zentrum der Abwehrkette, nach der Toprak-Einwechslung dann ein Stück nach links versetzt. Silva und Dost stellten ihn vor harte Proben, die der routinierte Finne im Großen und Ganzen bestand. Im Glück, dass sein ungewollter Kopfball von Pavlenka entschärft wurde. Note 3
Werder Bremen in Noten gegen Eintracht Frankfurt: Jean-Manuel Mbom mit Fehler - Christian Groß effektiv
Marco Friedl: Sein Stellungsspiel war nicht immer 1a, aber in den wechselnden Abwehrformationen zeigte Friedl als Innen- und Außenverteidiger eine wertvolle Vielseitigkeit. Beim Passspiel wechselten Licht und Schatten. Note 3
Jean-Manuel Mbom (bis 69.): Ganz dicker Klops vor dem 1:1. Hatte alle Zeit der Welt, um den Ball an der linken Außenlinie zu verarbeiten, verlor ihn aber an Barkok. Der Ausgleich war die Folge. Es war Mboms erster richtig schwerer Bock in der Bundesliga. Note 5
Christian Groß (bis 82.): Als zweiter Sechser neben Eggestein ein klassischer Abfangjäger. Groß verdichtete das Zentrum zusätzlich und machte das in vielen Szenen effektiv. Und dann: die Vorlage zum 1:0 - einfach perfekt! Note 2,5
Maximilian Eggestein: Durfte sich mehr nach vorne einschalten als Groß, hatte dabei aber unglückliche Aktionen. Kampfstark, jedoch nicht fehlerfrei. Bezeichnend, dass er in der Schlussphase mit einem Pass ins Aus einen aussichtsreichen Konter vermasselte. Note 4
Werder Bremen-Noten gegen Eintracht Frankfurt: Josh Sargent mit Schwächen beim Konter, aber eiskalt vor dem Tor
Tahith Chong (bis 61.): Zweiter Startelf-Einsatz für den schnellen Stürmer. Und es zeigte sich, wie sehr er sich noch an das Bremer Spiel gewöhnen muss. Defensiv- und Anlaufverhalten waren eher problematisch. Nach vorne dagegen wenigstens vereinzelt mit schicken Aktionen. Hätte nach 56 Minuten das 2:0 machen müssen, zögerte aber zu lange mit dem Abschluss. Note 4,5
Leonardo Bittencourt (bis 69.): Hätte zum Mann des Spiels werden können, wenn speziell Sargent ihn bei den Kontern vor der Pause richtig gefüttert hätte. So blieb es für Bittencourt ein Spiel, in dem er viel laufen musste, aber wenig glänzen konnte. Note 4
Josh Sargent: Dass die Bremer Konter in Halbzeit eins nicht funktionierten, lag in einem hohen Maß an Sargent. Mehrfach konnte er den finalen Pass spielen, nie kam der Ball an. Diese große Schwäche war besonders in Minute 29 zu beobachten, als das Bremer 1:0 in der Luft lag, Sargents Querpass auf Bittencourt aber nicht ankam. Wesentlich besser dann als Vollstrecker. Eiskalt blieb Sargent beim Bremer 1:0 und zeigte die Torjägerqualität, die man bei ihm lange vermisst hatte. Hatte später auch noch das 2:1 auf dem Fuß. Note 3
Werder Bremen-Noten gegen Eintracht Frankfurt: Ömer Toprak stabilisiert schwimmende Defensive
Milot Rashica (ab 61.): Kam als frischer Konterspieler, hatte auch seine Momente, mehr als ein harmloser Distanzschuss stand am Ende jedoch nicht im Leistungsnachweis. Note -
Ömer Toprak (ab 69.): Kam in einer Phase, als Werder ordentlich schwamm und stabilisierte die Defensive wieder. Note -
Yuya Osako (ab 69.): Rückte auf die Sargent-Position, war dort aber kaum zu sehen. Note -
Kevin Möhwald (ab 83.): Brachte Werder mit einer Leichtsinnsaktion noch einmal in Bedrängnis. Note -
Zur letzten Meldung vom 30. Oktober 2020:
Werder Bremen: Aufstellung gegen Eintracht Frankfurt - Tahith Chong in der Startelf, Ömer Toprak auf der Bank
Update (31. Oktober 2020): Jetzt sind die Aufstellungen da - Tahith Chong startet, Ömer Toprak sitzt auf der Bank! Die ganze Startelf und alles Weitere gibt‘s im Live-Ticker zum Spiel von Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt.
Bremen – Der SV Werder Bremen spielt am sechsten Spieltag in der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt. So könnte die Startelf-Aufstellung der Grün-Weißen aussehen.
Weiter zur bisherigen Meldung: Schon vor dem Anpfiff der Bundesliga-Partie des SV Werder Bremen am Samstag bei Eintracht Frankfurt wird es spannend: Wer darf für den verletzten Mittelstürmer Niclas Füllkrug ran? Davie Selke kann es nicht sein, der ist auch nicht fit. Die Antwort lautet sehr wahrscheinlich Josh Sargent, löst aber noch nicht das Problem, denn Sargent hätte ohnehin gespielt. Der US-Amerikaner wird nun etwas weiter nach vorne rutschen. Seinen Platz dürfte Tahith Chong einnehmen und damit erstmals seit dem ersten Spieltag mal wieder in der Startelf stehen.
Chong würde vor allem eines mitbringen: Geschwindigkeit. Der 20-Jährige weist allerdings noch Defizite in der Defensivarbeit auf. Das wiederum würde eigentlich für Milot Rashica sprechen. Der Kosovare ist ein kompletter Stürmer, aber auch komplett neben der Spur – zumindest war dies der letzte Eindruck bei seiner Einwechslung in Freiburg. Eine Woche später gegen Hoffenheim ließ ihn Trainer Florian Kohfeldt auf der Bank. Auch im Training sah es nicht so aus, als hätte es Rashica zurück ins Rampenlicht geschafft.
Werder Bremen-Aufstellung gegen Eintracht Frankfurt: Ömer Toprak ein Startelf-Kandidat
Leonardo Bittencourt ist dagegen im Bremer Angriff gesetzt. Genauso wie im Mittelfeld Maximilian Eggestein. Beim 1:1 gegen Hoffenheim hatte er mit Christian Groß eine gut funktionierende Doppel-Sechs gebildet. Dabei sollte es bleiben, wenngleich Kevin Möhwald immer mehr in die Startelf drängt.
Gleiches gilt für Ömer Toprak. „Ömer ist mit Sicherheit auf einem ordentlichen Weg. Es ist für ihn jetzt die dritte volle Trainingswoche. Ich würde es nicht ausschließen, dass er ein Startelf-Kandidat ist“, meinte Kohfeldt am Donnerstag zu den Chancen von Toprak. Der Innenverteidiger hatte sich gleich zu Saisonbeginn an der Wade verletzt. Vor zwei Wochen feierte er als Einwechselspieler sein Comeback. Es ist kein Geheimnis, dass Kohfeldt Toprak mit seiner Erfahrung gerne in der Startelf haben würde. Gut möglich, dass er dafür gegen Frankfurt Milos Veljkovic opfert.
Werder Bremen-Aufstellung: Eren Dinkci gegen Eintracht Frankfurt erstmals im Bundesliga-Kader?
Kapitän Niklas Moisander dürfte seinen Platz in der Dreierkette nach gelungener Rückkehr genauso behalten wie Marco Friedl. Als Flügel-Verteidiger haben sich Theodor Gebre Selassie und Manuel Mbom (für den verletzten Ludwig Augustinsson) festgespielt.
Spannend wird es übrigens nicht nur bei der Aufstellung, sondern auch bei der Besetzung der Bank: Hat es der erst 18-jährige Eren Dinkci erstmals in seiner Karriere in den Kader eines Bundesliga-Spiels geschafft? Sieben Tore in acht Regionalliga-Spielen lautet die Bilanz des Torjägers – so einen kann Werder in Abwesenheit von Füllkrug und Selke durchaus gebrauchen. Eine Alternative ist definitiv Yuya Osako. Nach seiner Auswechslung wegen einer schmerzhaften Knieprellung im Hoffenheim-Spiel kann der Japaner wieder mitwirken.
Geduld ist weiterhin von Patrick Erras gefragt. Nach seiner Muskelverletzung reicht es noch nicht für das Werder-Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Allerdings war der Neuzugang aus Nürnberg auch zuvor nicht von Kohfeldt berücksichtigt worden. (kni)